Bei der Premiere von Shakespeares Komödie "Viel Lärm um nichts" im Naturtheater Hayingen verunglückt der Darsteller des Don Pedro tödlich. Als man das Stück im Jahr darauf wiederaufnehmen will, erscheint im Schaukasten der Naturbühne eine anonyme Warnung, dass auch diesmal der Don-Pedro-Darsteller die Premiere nicht überleben wird. Das bringt die Kripo Reutlingen auf die Idee, einen Ermittler undercover in das Ensemble einzuschleusen, der die Rolle übernehmen und während der Proben herausfinden soll, was es mit dieser ominösen Todesdrohung auf sich hat. Surendra Sinha, Kommissar indischer Abstammung und eigentlich aus seinem Beruf ausgestiegen, wird zu diesem Zweck reaktiviert. Dass er noch nie auf einer Bühne gestanden hat, stört außer ihn selbst niemanden. Und so übernimmt er mit Todesverachtung diese Theater-Mission, ohne zu ahnen, was alles auf ihn zukommen wird. Er weiß nur eines: dass sein Leben auf dem Spiel steht, wenn er das Rätsel nicht rechtzeitig vor der Premiere löst.
|
»Ich soll was??«
Ungläubig schaute Surendra Sinha abwechselnd Frank Hasemann und Dorothea Kaiser an, die ihm im Büro der Kriminalhauptkommissarin in Reutlingen gegenübersaßen und ihn soeben darüber in Kenntnis gesetzt hatten, welchen Job sie aktuell zu vergeben hatten – und dass sie ihn als die Idealbesetzung dafür betrachteten. Im wahrsten Sinne des Wortes.
»Welchen Teil hast du nicht verstanden?«, fragte Frank in schönster Unschuld zurück.
Surendra schüttelte fassungslos den Kopf. Offenbar hatte er sich geirrt, und sein Freund hatte tatsächlich keine Skrupel gehabt, ihn für einen … einen Witz von Indien nach Reutlingen zu zitieren. Und jetzt durfte er sich den Kopf darüber zerbrechen, wie er das Angebot, als Undercover-Ermittler in einem Freilichttheater auf der Alb mitzuwirken, möglichst höflich ausschlagen konnte.
»Ich meine … das ist doch jetzt ein Scherz, oder?«, sagte er. »Ich soll mich in eine Theatertruppe einschleusen und herumschnüffeln wie weiland Miss Marple in Vier Frauen und ein Mord?«
»Nicht ganz.« In Franks Augen funkelte ein lebhafter Schalk. »Du brauchst keinen Rock anzuziehen, und Miss Marples schaurig-schöne Ballade von der Lady mit Namen Lou musst du auch nicht auswendig lernen.«
»Dafür vermutlich jede Menge anderen Text«, erwiderte Surendra trocken. »In dem Zusammenhang möchte ich übrigens auf ein winziges Detail hinweisen, das dir und der werten Frau Kollegin seltsamerweise völlig entgangen zu sein scheint: Ich habe noch nie in meinem Leben Theater gespielt!«
»Doch«, entgegnete Frank und grinste breit. »Mit mir ständig. Oder hast du die Scharaden vergessen, die wir bei jeder Gelegenheit aufgeführt haben, als wir noch im Team zusammengearbeitet haben?«
»Das ist ganz was anderes«, widersprach Surendra hitzig. »Das war Schmierentheater im Dienst, um verdächtige Subjekte abzulenken oder um uns unauffällig abzusprechen, wenn der Feind zugehört hat. Wir haben da jedes Mal wild drauflos improvisiert. Das kannst du doch nicht damit vergleichen, dass ich jetzt höchst offiziell eine Hauptrolle in einem Shakespeare-Stück spielen soll!«
»Ach komm, das kannst du doch«, schmunzelte Frank. »Wenn ich dran denke, wie du seinerzeit immer mit Linnea gesungen und getanzt hast – damit könntest du in jedem Bollywood-Film auftreten. Und das bisschen Spielen kriegst du auch noch hin.«
»Na klar.« Surendra gab ein sarkastisches Schnauben von sich. »Bollywood. Bin ich Shah Rukh Khan?«
»Aber nein!« Der Schalk in Franks Augen blitzte vor Übermut. »Du siehst viel besser aus. Typ Arjun Rampal, würde ich sagen. Hübsches Kerlchen.«
Surendra bedachte seinen Freund mit einem vernichtenden Blick und wandte sich hilfesuchend an Dorothea Kaiser.
»Hören Sie – ich weiß ja nicht, was für einen Clown der Herr Kollege heute gefrühstückt hat, aber vielleicht kann man wenigstens mit Ihnen vernünftig reden. Ich meine es ernst: Ich habe noch nie auf einer Bühne gestanden. Es würde doch keine zwei Minuten dauern, bis die Herrschaften in dem Theater merken, dass ich von dem Metier keine Ahnung habe! Abgesehen davon – Sie haben doch vorhin erwähnt, dass man auf dieser Naturbühne in schwäbischer Mundart spielt. Und das würde ich nur mit einem verdammt guten Sprachcoach hinkriegen: Ich verstehe Schwäbisch zwar, aber ich spreche es nicht.«
»Das ist das geringste aller Probleme«, versicherte Dorothea Kaiser. »Dass Schwäbisch sozusagen die ›Amtssprache‹ ist, bedeutet ja nicht, dass alle anderen Sprachen streng verboten sind. Und meiner Ansicht nach kann ein edler Prinz wie Don Pedro ohne Weiteres feinstes Hochdeutsch sprechen. Das setzen wir schon durch.«
»Mag sein«, meinte Surendra. »Aber das Stichwort ›Don Pedro‹ führt uns gleich zum nächsten Problem: Was, wenn es uns bis zur Premiere nicht gelingt, herauszufinden, was es mit dieser Todesanzeige auf sich hat? Fällt die Premiere dann aus – oder findet sie trotz der Drohung statt, und ich darf meine Haut riskieren und sehenden Auges ins offene Messer rennen? Womöglich sogar buchstäblich?«
Blog-Interview "Carmens Bücherkabinett", 18. April 2024.
Sodom und Gomorrha im Naturtheater,
Der Tod in Lauerstellung, |
Einen Theaterkrimi oder überhaupt irgendeinen Roman mit Theaterbezug zu schreiben war schon lange mein Traum. Schließlich bin ich Theatermensch durch und durch, stehe seit meiner Kindheit regelmäßig auf der Bühne und habe jahrelang professionell als Dramaturgin an verschiedenen Häusern gearbeitet. Aber wie so oft, wenn ich zu einem Thema besonders viele Grundideen habe, fand ich auch diesmal lange nicht den rechten Ansatz dafür. Kein Plotversuch entwickelte sich so, dass ich “Bingo!” gerufen hätte – ähnlich wie bei meinem Kommissar Surendra Sinha, über den ich nach “Stumm vor Angst” gerne weitere Krimis geschrieben hätte, was aber daran scheiterte, dass keine der Storys, die ich um ihn herum zu konstruieren versuchte, mich überzeugte.
Als ich während der Corona-Pandemie auf die Schwäbische Alb zog, hoffte ich von Anfang an, dort auch wieder Anschluss an eine Bühne zu finden, schließlich liebe ich das Theaterspielen und hätte es nur ungern aufgegeben. Der Zufall führte mich 2022 zum Naturtheater Hayingen – und als ich das Naturbühnengelände dort im Tiefental zum ersten Mal sah, schrie die Krimiautorin in mir sofort “Hurra!”. Wo man hier überall Leichen verstecken beziehungsweise finden konnte! Herrlich!! *g*
Kein Zweifel: Ich hatte meinen perfekten Spielort gefunden. Und inspirierend war er auch, denn plötzlich war sie da, die Plotidee, nach der ich so lange vergeblich gesucht hatte. Ein Ermittler sollte undercover in dieses Ensemble geschleust werden, um einen Todesfall während einer Vorstellung aufzuklären und vor allem auch herauszufinden, was hinter einer ominösen Drohung gegen das Theater steckte. Und ich wusste auch sofort den perfekten Mann für diesen Job: Surendra Sinha!
Ich war wie im Glücksrausch. Endlich ein Theaterkrimi, und endlich das langersehnte Comeback für meinen geliebten Ermittler mit den indischen Wurzeln (der zwar noch nie in seinem Leben etwas mit Theater am Hut gehabt hatte, aber da musste er durch)! Jetzt brauchte ich noch ein Stück, das auf dieser Bühne einstudiert werden sollte; dabei entschied ich mich spontan für Shakespeares Komödie “Viel Lärm um nichts” – ohne zu ahnen, wie perfekt sich dieses Stück noch in meine Plotidee einfügen sollte. Es passte einfach alles, von Anfang an.
Nachdem ich eine ganze Sommersaison lang in dem Naturtheater gespielt hatte, schrieb ich zuerst die “Rattenweihnacht” fertig und machte mich dann an den Theaterkrimi. Ein, zwei Fragezeichen tauchten in meiner Storyline noch auf – aber dann fuhr ich einfach schnell nach Hayingen und ließ die Blicke über das vertraute Bühnengelände schweifen. Dann kamen die Antworten wie von selbst.
Es wurde ein Fest, diese Geschichte zu schreiben, bei der ich viele eigene Erfahrungen einfließen lassen konnte – und das nicht nur in Bezug aufs Theater vor und hinter den Kulissen, sondern vor allem auch bei den Schilderungen, wie Surendra die Schwäbische Alb kennenlernt und erkundet und sehr schnell sein Herz an diese herrliche Landschaft und das Biosphärengebiet verliert. So wurde dieser Krimi nicht nur eine Liebeserklärung ans Theater, sondern auch an die Alb, auf der ich mich von Anfang an wie zuhause gefühlt habe.
Übrigens: Sollten meine Mitspieler beim Naturtheater Hayingen oder auch meine ehemaligen Kollegen vom Theater am Stadtwald Dachau “Viel Tod um nichts” mal lesen, dann möchte ich auch an dieser Stelle noch einmal betonen: Sämtliche Schauspieler sind frei erfunden – Ähnlichkeiten wären rein zufällig! :)
Emotionen... Spannung und Geheimnisse
Geli Sondermann, 10. März 2024 (5/5)
Ein Krimi, voll mit Emotionen, Geheimnissen und Spannung.
Genial geschrieben und so anschaulich dargestellt, das ich mich sofort, mit den Zeilen identifizieren konnte.
Man tappt im dunkeln, um dann etwas zu ahnen und doch auf dem Holzweg zu sein.
Das Kopfkino läuft und die Gedanken rattern, doch die Autorin schafft es, das Rätsel gut verborgen zu lassen.
Absolut genial. Besonders da ich vor kurzem erst in der Region war, wo sich alles abgespielt hat und ich mit Begeisterung gelesen und es gesuchtet habe.
Wer Krimis mag, sollte diesen Theaterkrimi unbedingt lesen.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.
Theater und Krimi mit regionalem Bezug
Beate Majewski, 10. März 2024 (5/5)
Theater Freunde finden hier ihre Freude beim lesen , das ist ganz eindeutig. Hier schreibt jemand von einer Materie die bekannt , beherrscht und geliebt, gelebt wird . Mit einigen sprachlichen Herausforderungen im Dialog/ Dialekt, mit einigen sehr guten Beschreibungen der Bühnen und Theater Welt.
Doch auch der Protagonist und seine persönlichen Schwierigkeiten in einem schwäbischen Dorf sind ein Thema!
Das ein sehr interessanter Blickwinkel!
Davon hätte ich gerne mehr gelesen denn das ist die pure Herausforderung glaube ich .
Das Insider Wissen begeistert hier und die gewaltfreien und unblutige Geschichte insgesamt.
Ein Kommissar als Schauspieler
mabuerele, 16. März 2024 (5/5)
„...Ein unheilvolles, knarzendes Geräusch ertönte, dann brach plötzlich der Geländebalken unter dem Druck von Don Petros rechter Hand mit lauten Splittern durch...“
Und damit war die Premiere auf der Freilichtbühne des Naturtheaters Hayingen gelaufen. Der Hauptdarsteller war tot.
Die Autorin hat einen spannenden Krimi geschrieben. Die Geschichte lässt sich flott lesen. Der Schriftstil passt sich den Gegebenheiten an.
Die neue Spielzeit ist in Sicht. Bei der Aufklärung des Mordfalls, denn nichts anders war es, sind bisher keine Fortschritte erzielt worden. Ein neuer Schauspieler konnte ebenfalls nicht verpflichtet werden. Also soll Lars Lege, der Direktor des Theaters, die Rolle in dem Shakespearestück übernehmen. Dem passt das aber gar nicht.
Dann erscheint im Schaukasten eine Drohung. Dort steht, auch der neue Don Petro werde sterben. Jetzt legt Lars die Rolle nieder. Da beschließt die Reutlinger Polizei, einen Ermittler undercover ins Ensemble zu schicken. Die Wahl fällt auf Surendra Sinha, der sich dafür einen Künstlernamen zulegt.
Kommissar Sinha hatte schon in drei Fällen ermittelt. Doch dann hat er kurz nach der Pandemie gekündigt. Momentan ist er in Indien.
„...Bei den Sikhs waren alle Menschen willkommen, egal welcher Herkunft und Religion...“
Das hatte Sinha in Deutschland anders erlebt, obwohl er hier geboren war. Nun kehrt er zurück. Von Schauspiel allerdings hat er keine Ahnung. Doch sein Äußeres ist wie für die Rolle geschaffen.
Sinha kann gut zuhören. Durch geschickte Fragen bringt er die Menschen zum Reden. Wird er rechtzeitig vor der Premiere den Fall lösen?
Schnell zeigt sich, dass es unter den Schauspielern erhebliche Spannungen gibt. Zwei Fragen stehen im Mittelpunkt und warten auf eine Antwort. Welche Gemeinsamkeit gibt es zwischen den Toten und Lars Lege? Geht es nicht um die Personen, sondern darum, dass Theater in den Ruin zu treiben?
Sinha hat eine weitere Idee. Sie betrifft die Bühnenfigur.
„...Der Mann ist ein Außenseiter in der Gesellschaft, der zum Schurken wird, als er eine unschuldige Frau in Schwierigkeiten bringt...“
Ist der Täter ein Rächer unschuldiger Frauen? Sowohl der Tote als auch Lars würden in das Schema passen.
Mir gefällt, dass die Gedanken der Protagonisten kursiv wiedergegeben werden. Sinha zum Beispiel zeichnet ein feiner Humor aus. Den braucht er auch, denn im Team der Kriminalisten trifft er auf einen alten Bekannten, der sofort für zwischenmenschliche Spannung sorgt. Glücklicherweise kommt er damit bei allen anderen schlecht an.
Es sollte noch einiges passieren, bis sich der Täter in einer ungewöhnlichen Situation selbst entlarvt.
Der Krimi hat mir sehr gut gefallen. Gekonnt eingebunden wurden die lokalen Gegebenheiten der schwäbischen Alb.
Wunderbar
MK262, 17. März 2024 (5/5)
Wieder ein toller Krimi von Ingrid Zellner. Bin wunderbar in die Geschichte reingekommen und war auch gleich mitten drin statt nur dabei. Was haben die Mörder nur gegen die Darsteller von Don Pedro? Jetzt wird die Kripo mit auf den Plan gehört und ein Undercover Ermittler wird unter die Darsteller gemischt. Seit gespannt was dem Ermittler alles wiederfahren wird? Konnte mich sehr gut in die Personen reinversetzten und die Beschreibungen waren total bildlich, als ob man selber dabei gewesen wäre. Ein Krimi wie es sein soll, vielen herzlichen Dank für das Leseabenteuer.
Sondereinsatz für Surendra
Tulpe29, 17. März 2024 (5/5)
Dieser lesenswerte Regionalkrimi spielt auf der Schwäbischen Alb. Hauptschauplatz ist eine sehr beliebte Naturbühne, auf der es unvermittelt zu einem hinterhältigen Mord kommt. Es trifft gerade den Hauptdarsteller. Nun ist guter Rat teuer, Ersatz nicht einfach zu finden.
Hier kommt der ehemalige Ermittler Surendra ins Spiel. Er fungiert nach kurzem Sträuben kurzerhand als Schauspieler und ermittelt undercover.
Spannung und gute Unterhaltung im Künstlermilieu sind hier zu finden. Eine prima Wochenendleküre mit viel Spielraum für eigene Spekulationen.
Tod im Naturtheater
gudrunf, 18. März 2024
Als ein Darsteller bei der Premiere im Naturtheater Hayingen auf der Schwäbischen Alb tödlich verunglückt, ruft das natürlich die Polizei auf den Plan, doch vom Täter fehlt jede Spur. Ein Jahr darauf soll das Stück noch einmal aufgeführt werden, doch auch dieses Mal steht die Aufführung unter keinem guten Stern, denn eine anonyme Warnung droht mit einem weiteren Toten bei der Premiere. Die Kripo Reutlingen schleust einen Ermittler unter die Darsteller und erhofft sich damit einen schnellen Ermittlungserfolg. Surendra Sinha, soll den Don Pedro spielen und nach anfänglichen Bedenken stimmt Surendra zu, sich auf diese geheime Mission zu begeben.
Ich habe mich schon sehr auf dieses Buch gefreut, da ich die vorherigen Fälle mit Surendra Sinha, Kommissar indischer Abstammung, gelesen und geliebt habe. Und ich wurde nicht enttäuscht - der Krimi ist spannend und toll zu lesen. Die Protagonisten und die Schauplätze sind sehr gut und authentisch beschrieben und man fühlt sich mitten ins Geschehen versetzt. Jeder Fall ist in sich abgeschlossen und kann problemlos ohne Vorkenntnisse der Vorgängerkrimis gelesen werden. Klare Leseempfehlung meinerseits!
Mord auf der Schwäbischen Alb
Lesewunder, 22. März 2024 (5/5)
Nach schweren Schicksalsschlägen und dem Austritt aus dem Polizeidienst ist Surendra Sinha auf der Suche nach einem neuen Platz im Leben. Da bekommt er in Indien einen Anruf von seinem alten Freund und Mentor Hasemann, er solle sofort nach Reutlingen kommen. Als Surendra dort eintrifft, will er voll Ärger sofort wieder abreisen, lässt sich dann aber zu einem besonderen Einsatz überreden, weil er schlichtweg nichts besseres vorhat. Er soll Undercover beim Naturtheater Hayingen einen alten Mordfall aufklären und einen neuen angekündigten verhindern. Dazu soll er im Theaterstück die Rolle des letzten Opfers übernehmen.
Die Ensemblemitglieder eint die Liebe zur Schauspielkunst, aber ansonsten brodelt es gewaltig. Eifersucht, Neid und Homophobie führen immer wieder zu Auseinandersetzungen, die den Erfolg des Theaters gefährden. Nach und nach sucht Surendra das Gespräch mit möglichen Verdächtigen. Geschickt bringt er sie dazu, ihm mehr zu erzählen, als sie ursprünglich wollten. Zu Beginn hilft es eher weniger. Die Zahl der Verdächtigen wächst weiter. Mögliche Motive und Vermutungen schießen ins Kraut. Und die Zeit drängt, denn der Täter hat angedroht, erneut bei der Premiere zuzuschlagen. Der Tag der Permiere kommt und bietet den Zuschauern ein Schauspiel, das sie so schnell nicht vergessen werden.
Ich mag die Krimireihe mit Surendra sehr. Die Fälle sind immer spannend und zu Beginn sehr verwirrend. Da die Autorin die Handlung gut strukturiert, ist die Auflösung am Schluss jedes Mal logisch und überzeugend. Dies ist auch hier der Fall . Gut gefällt mir zudem,. dass durch Surendras indische Wurzeln auch Dinge aus seiner Heimat Eingang in die Handlung finden . Die Spannung ergibt sich für mich durch die vielen Befragungen, die es auch mir ermöglichen, mit zu ermitteln, eigene Theorien aufzustellen und zusammen mit Surendra zu überprüfen. Auch kommt das Lokalkolorit nicht zu kurz. Vielleicht sollte ich mal einen Ausflug auf die Schwäbische Alb planen. Nach den anschaulichen Beschreibungen und Surendras Begeisterung, scheint sich eine Reise zu lohnen. Auch die Einblicke in die Arbeit des Naturtheaters verbunden mit dem Engagement der Laiendarsteller legen einen lohnenden Theaterbesuch nahe. Dreh-und Angelpunkt bleibt aber Surendra, der mit seiner leisen Art, die Fälle löst und dabei große Empathie für seine Mitmenschen zeigt, sowohl für die Opfer als auch die Täter. Damit hat er sich definitiv in mein Herz geschlichen.
Was für ein Theater
witchqueen, 29. März 2024 (5/5)
Wieder ein wunderbarer Krimi aus der Feder von Ingrid Zellner um Surendra Sinha, den Kommissar mit indischen Wurzeln, den man einfach lieben muss. Dieses Mal ermittelt der smarte Surendra im Hayinger Naturtheater. Die Autorin verbindet hier sehr geschickt einen spannenden Kriminalfall mit einem Theaterstück der besonderen Art. Denn hier wird Shakespeare mal anders interpretiert … nämlich mit schwäbischer Mundart. Das macht nicht nur das Buch besonders authentisch; nein es sorgt auch für jede Menge schmunzeln und Situationskomik. Sämtliche Personen (ob nun die „Privatperson“ im Kriminalfall oder der Charakter auf der Bühne) als auch die Handlungsorte sind so perfekt beschrieben, dass man meint, man ist mittendrin statt nur dabei. Man kann sich alles und jeden direkt bildlich vorstellen und das Kopfkino bekommt reichlich zu tun. Auch wird man immer wieder zum mitraten animiert, nur um ein paar Seiten weiter wieder auf den Twist zu stoßen, der einen von vorne anfangen lässt. Herrlich.
Viel Tod um nichts ist der inzwischen 5. Band um Surendra Sinha. Man könnte dieses Buch aber auch ohne weiters als Einzelband lesen. Vorkenntnisse aus den Vorgängerbänden sind nicht erforderlich. Allerdings entgeht einem dann eine Menge Lesevergnügen.
Der Schreibstil ist gewohnt leicht und flüssig. Alles lässt sich sehr angenehm lesen und man kommt wirklich zügig voran. Die 266 Seiten vergehen wie im Flug. Ich konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen. Wer es doch mal möchte … kein Problem. Durch die Unterteilung in 14 Kapitel kann man das Buch bestens auch in mehreren Abschnitten lesen.
Mein Fazit: Perfekte Unterhaltung, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Dadurch, dass es hier unblutig und kaum brutal zugeht auch bestens für die Fans von Cosy-Crime geeignet. Eines meiner Lese-Highlights in diesem Jahr. 5 Sterne.
Was für ein Theater!
Matsch, 3. April 2024 (5/5)
Dies ist der 4. Band der Krimireihe um Surendra Sinha, Kommissar indischer Abstammung.
Für mich war es der erste Band, den ich gelesen habe. Auch ohne Vorkenntnisse kam ich sehr gut in das Buch hinein, man kann die Bände komplett unabhängig voneinander lesen.
Die Autorin Ingrid Zellner hat einen lockeren und flüssigen Schreibstil, man fliegt nur so durch die Seiten.
Sie beschreibt ihre Charaktere sehr anschaulich, ich konnte jeden vor mir sehen.
Surendra ist mir schnell ans Herz gewachsen mit seiner behaglichen, liebevollen Art. Ich hatte immer wieder das Gefühl, dass er nicht wertet, nicht bewertet, sondern die Menschen so nimmt, wie sie eben sind.
Er ist sehr empathisch, am Schluss nicht "nur" für die Opfer.
Das Ende ist gut abgestimmt, es passt einfach alles.
Und lässt auf jeden Fall zu, dass es einen weiteren Krimi dieser Reihe geben kann. Und hoffentlich wird, wobei ich nun zuerst die Vorgänger lesen möchte.
Ich habe mich mit dem unblutigen Krimi sehr wohl gefühlt.
Mir wurden wunderbare Lesestunden geschenkt und damit vergebe ich natürlich fünf Sterne und eine klare Leseempfehlung.
Viel Tod um nichts
Pixibuch, 4. April 2024 (5/5)
Hayingen, ein kleines Städtchen in der Schwäbischen Alb. Hier geht alles noch seinen gemütlichen Gang, was auch die beschauliche Umgebung ausmacht. Hier ist auch ein Naturtheater, in dem jährliche Aufführungen stattfinden. Doch dann verunglückt der Darsteller des Don Pedro tödlich. Als im Jahr darauf das Stück erneut aufgeführt wird, findet sich im Schaukasten ein Aushang, dass auch diesmal der Mann, der den Don Pedro spielt, sterben wird. Bei der Kripo Reutlingen hat bis vor einiger Zeit der indische Kommissar Surendra Sinha ermittelt. Dieser nimmt gerade eine Auszeit in seinem Heimatland. Ihn will man als Undercover-Schauspieler dort einlotsen. Und wie es sein muß, wird ihm die Rolle des Don Pedro angeboten. Surendra fügt sich gut in das bestehende Ensemble ein und erfährt so manches Insiderwissen. Insbesondere die rassige Russin Oxana hat viel Unruhe die das Theater gebracht. Die Männer buhlten um sie und die Frauen platzen vor Eifersucht. Doch dann geschieht ein weiterer Mord. Die Aufführungen gehen aber weiter. Surendras Spürsinn ist nun gefordert. Und ohne viel Getöse wird dann der Täter dingfest gemacht. Das Buch ist kein blutiger Krimi. Die Autorin versteht die Handlung mit viel Witz und Esprit dem Leser nahezubringen, ein Regionalkrimi, der uns Land und Leute verstehen läßt. Sie geht gekonnt auf die einzelnen Charaktere ein und beschreibt die menschlichen Schwächen exakt. Durch viele Einschübe im Dialekt bekommt das Buch seine besondere Würze auch für Leser, die dem Schwäbischen nicht mächtig sind. Das besondere an dem Krimi ist auch noch, dass es eben dieses Naturtheater in Hayingen gibt und die Autorin dort selbst mit spielt. Im Anhang wird das Stück in groben Zügen für alle erklärt, die das Shakespearestück "Viel Lärm um nichts" nicht kennen. Außerdem finden wir noch eine Namensliste. Bestimmt ermittelt Surendra bald wieder in einem neuen Buch.
Sehr spannend geschrieben
Heike G., 18. April 2024 (5/5)
Das Cover hat mir sehr gut gefallen. Es passt wirklich toll zu einem Krimi und toll zu der Freilichtbühne Hayingen, von der hier ein Ausschnitt zu sehen ist.
Mein Fazit: Vielen Dank, dass ich das Buch lesen durfte. Es hat mir sehr gut gefallen. Das Buch hat insgesamt 262 Seiten und 14 Kapitel. Die Länge der Kapitel fand ich angemessen. So konnte man auch abends im Bett mal ein Kapitel lesen. In die Charaktere konnte ich mich sehr gut hineinversetzen und auch die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Auch den Schreibstil fand ich gut. Ich konnte die Geschichte schnell und flüssig lesen. Surendra habe ich von Anfang an ins Herz geschlossen. Ihn fand ich sehr sympathisch. Das ist der zweite Krimi, den ich von der Autorin lesen durfte und ich wurde nicht enttäuscht. Die Geschichte hat mich von der ersten Seite an gepackt und die Autorin hat es wieder geschafft, mich mit der Geschichte in ihren Bann zu ziehen. Auch der Ausgang der Geschichte war nicht vorherzusehen und hat mich gut überrascht. Wieder ein rundum gelungener Krimi, den ich gerne weiterempfehlen werde. Ich vergebe gerne 5 von 5 Punkten und freue mich auf weitere Bücher der Autorin.
Viel Tod um nichts
Edith Nebel, 29. April 2024 (5/5)
„Seine Gedanken kreisten unablässig um die […] Mordfälle in diesem Theater, und irgendwas sagte ihm, dass die Geschichte noch nicht abgeschlossen war. Da würde noch etwas passieren. Auch wenn er keine Ahnung hatte, was. Es war nur so ein Gefühl.“ (Seite 229)
Kenner:innen der Krimis rund um den deutsch-indischen Kriminalkommissar Surendra Sinha (Ende 30) haben es schon lange befürchtet: Der Mann hält diesen Beruf auf Dauer nicht durch. Er nimmt sich seine Fälle viel zu sehr zu Herzen. Jetzt, nachdem ihn das Schicksal einmal mehr gebeutelt hat, hat er tatsächlich seinen Job hingeschmissen, lebt von seinem Erbe und überlegt, auf Dauer in Indien zu bleiben und vielleicht in der Touristikbranche zu arbeiten.
Notruf von der Alb
Doch als sein alter Freund und Ex-Kollege Frank Hasemann, Kriminalhauptkommissar im Ruhestand, ihm eine Art „Notruf“ nach Amritsar schickt, setzt er sich ohne weitere Nachfrage ins nächste Flugzeug und fliegt nach Stuttgart. Endlich wieder eine Aufgabe! Wenn er da schon gewusst hätte, was Frank und die Kolleg:innen von der Kripo Reutlingen mit ihm vorhaben, wäre er wahrscheinlich in Indien geblieben und hätte auf Reiseleiter umgeschult. Dazu gleich mehr.
Im Naturtheater Hayingen hat es eine Morddrohung gegeben: Der nächste, der in dem Stück „Mordsg’schiss wega nix“ – einer schwäbischen Adaption des Shakespeare-Stücks „Viel Lärm um nichts“ – den Don Pedro spielt, wird die Premiere nicht überleben.
Die Polizei nimmt diese Drohung sehr ernst, denn im Vorjahr, als man genau dieses Stück aufgeführt hat, ist der damalige Don-Pedro-Darsteller Peter Müller bei der Premiere tödlich verunglückt. Wobei „verunglückt“ wohl nicht das richtige Wort ist. Das Geländer, auf das er sich in einer Szene stützen musste, war angesägt und Müller ist in den Tod gestürzt. Wer dafür verantwortlich war, hat man nie herausgefunden.
Todesdrohungen am Naturtheater Hayingen
Für das Theater war die Saison danach gelaufen, was natürlich finanzielle Einbußen bedeutet hat. Und jetzt, da man das Stück in veränderter Besetzung erneut auf die Bühne bringen will, soll es wieder zu einem Todesfall kommen? Warum? Der Darsteller ist doch jetzt ein anderer! Will jemand das Theater ruinieren? Aus welchem Grund? Kein Mensch profitiert davon, wenn es nicht mehr existiert.
Was das alles mit dem Ex-Polizisten Surendra Sinha zu tun hat? Nun, Frank Hasemann und seine Reutlinger Kolleg:innen halten es für eine gute Idee, ihn als „Undercover-Schauspieler“ in die Theaterproduktion einzuschleusen. Surendra ist entsetzt. Noch nie hat er auf einer Bühne gestanden! Dass er sich bei polizeilichen Ermittlungen oft verstellen musste, um an Informationen zu gelangen, geht doch nicht als Theatererfahrung durch!
Undercover auf die Bühne
Frank Hasemann und Kriminalhauptkommissarin Dorothea Kaiser sehen darin überhaupt kein Problem. Surendra wird mit einer falschen Identität sowie einer passenden Legende ausgestattet und die Rolle des Don Pedro extra für ihn wieder ins Hochdeutsche umgeschrieben. Auch wenn er viele Jahre in Baden-Württemberg gelebt hat: Schwäbisch kann er nicht. Na, dann kann’s ja jetzt losgehen!
Surendra Sinha hat ja schon viel gesehen und erlebt, aber das Theater ist für ihn eine völlig fremde Welt. In seine Aufgabe als Laienschauspieler wächst er erstaunlich schnell hinein, aber all das Gezicke, die Animositäten und die privaten und künstlerischen Eifersüchteleien, das ist er nicht gewöhnt! Was nicht heißen soll, dass es bei der Polizei keine Zickereien gibt. Der Reutlinger Kollege Jakob Kratz – nicht umsonst als „Kratzbürste“ bekannt – macht von Anfang an klar, dass er Surendra nicht ausstehen kann und ihn mit Vergnügen scheitern sähe.
Undurchschaubares Beziehungsgeflecht
Als Leser hoffen wir natürlich, dass das nicht passieren wird. Er darf sich nur nicht verplappern, wenn er inkognito die Theaterleute aushorcht!
Deren Beziehungen, Abneigungen und Loyalitäten sind für einen Außenstehenden schwer zu durchschauen. Beim mutmaßlichen Mord an Peter Müller vor einem Jahr hält Surendra inzwischen verschiedenste Motive für möglich: Homophobie, Eifersucht oder Rache, zum Beispiel. Doch es gibt nicht den geringsten Hinweis darauf, wer aktuell seinen Nachfolger auf der Bühne bedroht. Kollege „Kratzbürste“ reibt sich schon die Hände. Das mit dem Undercover-Einsatz wird wohl nix! Na, wir werden ja sehen!
Die Ereignisse überschlagen sich
Wir Leser:innen sehen fasziniert zu, wie Surendra sich in seiner Doppelrolle als Schauspieler und Undercover-Ermittler schlägt und wie im Ensemble die Fetzen fliegen. Und dann plötzlich, kurz vor der Premiere, überschlagen sich die Ereignisse und es geschehen Dinge, die man auch als routinierte:r Krimileser:in nicht unbedingt auf dem Schirm hatte. Nie wäre ich darauf gekommen, wer hinter diesen Drohungen steckt! Und warum. Die Zuschauer, die aufgrund des Medienrummels Eintrittskarten für die Premiere gekauft haben, werden auf jeden Fall eine Vorstellung erleben, die sie ihrer Lebtag nicht vergessen …
Surendras übergriffig-nervige Mutter hat mir in diesem Band ein bisschen gefehlt. Mit ihren beständigen Versuchen, ihren Sohn zu verkuppeln, hat sie ihn in den vorigen Bänden stets zuverlässig zur Weißglut gebracht und uns Leser:innen zum Lachen. Ohne diese befreiende Komik ist der Krimi ernster. Aber die Mutter – wie generell Surendras Privatleben – hätte in dieser Geschichte gar nicht genügend Raum gehabt. Für das Menschliche ist diesmal die Theatercrew zuständig. Und das ist vollkommen okay. Eine Serie darf sich entwickeln.
(Wie) geht es weiter?
Jetzt bin ich gespannt, ob und wie’s weitergeht. Ich würde schon gerne sehen, wie Surendra Sinhas berufliche Zukunft aussieht. Und mit der „Kratzbürste“ bin ich als Leserin auch noch nicht fertig. Dem gehört mal eine auf den Deckel! Ja, was glaubt denn der, wer er ist?!
Bei einer Geschichte, die im Umfeld einer Theaterproduktion spielt, sind natürlich eine Menge Figuren unterwegs. Als kleine Hilfe gibt’s am Schluss ein Personenverzeichnis. Da kann man kurz nachgucken, wer welche Funktion hat, wenn man es nicht mehr weiß. Übrigens: Das Naturtheater Hayingen gibt’s wirklich. Die Autorin versichert uns jedoch, dass das Ensemble in Wahrheit wesentlich netter ist als der zerstrittene Haufen in ihrem Krimi.
Mächtig viel Theater
Nina_Albert, 7. Mai 2024 (5/5)
Bei der Naturbühne Heyingen auf der schwäbischen Alb ist einiges los. Während der Premiere von Shakespeares „Viel Lärm um nichts“ kommt der Don Pedro Darsteller ums Leben. Unfall oder Mord? Die Polizei kann keinen Täter ermitteln. Im Jahr darauf erscheint eine anonyme Warnung, dass der Don Pedro Darsteller auch dieses mal die Premiere nicht überleben wird. Die Kripo Reutlingen schleust daraufhin einen Ermittler in das Ensemble ein. Kommissar Sinha, der eigentlich aus seinem Beruf ausgeschieden ist, wird reaktiviert und übernimmt widerwillig die Rolle des Don Pedro. Obwohl er noch nie auf einer Bühne stand, findet er Gefallen am Theaterspielen. Er fügt sich gut in das Ensemble ein und kann vieles in Erfahrung bringen. Wird es ihm gelingen das Rätsel zu lösen?
Das Buch ist ein unblutiger Krimi, interessant, kurzweilig und humorvoll. Die einzelnen Charaktere werden mit all ihren Vorzügen und Schwächen, mit Einfügungen im schwäbischen Dialekt, gut beschrieben.
Sehr lesenswert!
Viel Tod um nichts
Christin Kusch, 9. Mai 2024 (5/5)
Zunächst einmal: Ich liebe dieses Cover,weil es einfach Mal etwas anderes ist.
Ebenso finde ich dich Geschichte außerordentlich gut gelungen. Sie hat Intelligenz, Witz und Spannung in einem vereint Außerdem mag ich Geschichten mit Lokalkolorit.
Die Charaktere sind ganz unterschiedlich - von den Kommissaren bis hin zu den Schauspielern ist charaktertechnisch sehr viel vertreten und immer wieder überrascht der ein oder andere mit einem neuen Charakterzug. Die Wendungen sind bis zum Ende unerwartet und überraschend. Die Autorin hat mich in die Geschichte gezogen und bis zum Ende nicht wieder hinaus gelassen. Ich wünsche mir mehr von solchen hochwertigen Krimis - danke, dass ich es Rezension lesen durfte.
Ich vergebe 5 von 5 Sternen.
Hier ist jede Menge los
Jeanette Lube, 10. Mai 2024 (5/5)
Ich war schon sehr gespannt auf diesen Theater-Krimi. Und es geht schon gleich spannend los: Ausgerechnet bei der Premiere der Komödie „Viel Lärm um nichts“ verunglückt ein Schauspieler tödlich. Und schon bald ist klar, dass hier wohl ein Mord geschehen sein muss. Doch die Polizei tappt völlig im Dunkeln. Ein Jahr später soll die Komödie wieder gespielt werden. Doch eine anonyme Warnung erscheint: Da hat es jemand auf den neuen Don Pedro-Darsteller abgesehen. Was ist hier los? Die Kripo hat eine ausgezeichnete Idee, denn Surendra Sinha, der seit einiger Zeit aus seinem Beruf ausgestiegen ist und eigentlich gerade in Indien ist, soll undercover als Schauspieler ermitteln. Na, ob das gutgehen wird? Lest einfach selbst! Ich habe schon einige Bücher von Ingrid Zellner gelesen und noch nie hat sie mich enttäuscht. Auch dieser Krimi ist wieder einmal packend, spannend, fesselnd und aufregend sowie rasant. Hier passiert jede Menge und ich hatte echt Herzklopfen und hoffte so sehr, dass alles gut ausgeht. Doch leider gibt es hier so einige Verdächtige und Surendra alias Arjun hat hier viel zu tun und muss echt aufmerksam sein. Ich mag den Schreibstil der Autorin Ingrid Zellner sehr und finde, dass sie hier einen tollen Krimi, der auch noch in der Theaterwelt spielt, zu Papier gebracht hat. Auch die schwäbischen Einlagen, wie „Mordsg´schiss wega nix“ fand ich toll und ich musste ab und zu auch mal lachen. Der Spannungsbogen war so toll, dass ich dieses Buch an einem Tag verschlungen habe und am Ende dann ziemlich baff war, denn mit diesem Täter hatte ich nicht wirklich gerechnet. Sie hat geschickt falsche Fährten ausgelegt. Mich hat die Autorin Ingrid Zellner auf jeden Fall begeistert, fasziniert und überzeugt. Dieses Buch empfehle ich sehr gern weiter!
Viel Drama - und ein ungewöhnlicher Ermittler mittendrin!
Christel_Scheja, 18. Mai 2024 (5/5)
Den Schauplatz ihres neuen Krimis „Viel Tod um nichts“ kennt die Autorin Ingrid Zellner sehr genau, ist sie doch selbst ein Mitglied des Ensembles, das das Naturtheater Hayingen am Laufen halten. Die Vorfälle und Figuren der Geschichte sind natürlich frei erfunden.
Ein Schauspieler verunglückt bei der Premiere von „Viel Lärm um nichts“ tödlich, ein Vorfall, der sich als Mord heraus stellt. Leider wird der Täter nicht gefunden, die Saison fällt aber aus und das Ensemble droht auseinander zu brechen.
Dennoch will man es noch einmal versuchen, die Angst geht aber um, als ein Unbekannter droht, dass der Darsteller des Don Pedro auch dieses Jahr nicht überleben wird. Das bringt die Kripo Reutlingen auf die Idee, jemanden in die Gruppe einzuschleusen, der sich verdeckt genauer umsieht.
Die Wahl fällt dabei auf einen höchst ungewöhnlichen Kollegen, der allerdings seinen Dienst quittiert hat. Surendra Sinha, ehemaliger Kommissar indischer Abstammung kehrt auf Bitten eines Freundes zurück, um sich in der Theatertruppe genauer umzusehen und mehr über die Drohung herauszufinden, ja vielleicht auch den bisher unentdeckten Mörder zu finden. Doch wird es ihm gelingen, seine Fassade aufrecht zu erhalten?
Diese Fragen beantwortet die Autorin in ihrem Krimi, der nicht nur den Fall mit vielen Wendungen und Überraschungen verfolgt, sondern vor allem durch seine lebendigen Figuren und Dialoge punkten kann.
Man merkt, dass sie mit Begeisterung dabei ist, sich in der Szene auskennt und die Charaktere so facettenreich gestaltet hat, dass man mit ihnen fühlt, vor allem Surendra und seine Kollegen fallen dabei auf.
Wie bei echter Ermittlungsarbeit finden sich auch hier erst einmal viele Menschen, die Geheimnisse gegenüber den anderen haben und dadurch zu verdächtigen werden. Aber das hält auch die Spannung bis zum Ende aufrecht, in dem der wahre Schuldige durch einen genialen Trick enttarnt wird.
Die Geschichte hat genau die richtige Länge, die Spannung wird konsequent aufgebaut, der Fall am Ende glaubwürdig und nachvollziehbar gelöst – so dass das Lesevergnügen garantiert ist und man hofft, dass Surendra und die anderen Ermittler noch weitere Auftritte haben dürfen.
„Viel Tod um nichts“ gefällt durch eine lebendige Erzählweise und Figuren, so dass regelrechtes Kopfkino entsteht, aufgrund dessen man das Buch nicht gerne aus der Hand legen möchte. Atmosphäre und Aufbau der Geschichte sorgen ebenfalls für einen runden Eindruck, der Lust auf mehr macht.
Mord auf der Freilichtbühne
mistressfraser, 21. Mai 2024 (5/5)
Eigentlich hat Surendra Sinha, indischstämmiger Kommissar mit einem Hang zu ungewöhnlichen Fällen und fatalen Entscheidungen, die Polizeiarbeit an den Nagel gehängt. Jetzt sitzt er am Goldenen Tempel im indischen Amritsar und hadert mit sich selbst - bis zu dem Moment, als ihn ein Anruf seines ehemaligen Kollegen Frank Hasemann erreicht, der ihn bittet, nach Deutschland zurückzukommen.
Dort eingetroffen, traut Surendra seinen Ohren nicht - er soll undercover in einem Freilichttheater ermitteln, wo im Vorjahr auf offener Bühne ein Mord begangen worden ist. Und das kann er nur tun, indem er selbst die Rolle des Ermordeten übernimmt, nämlich die des Don Pedro aus “Viel Lärm um Nichts” von Shakespeare… pardon, auf der schwäbischen Mundartbühne in Hayingen heißt das Stück “Mordsg’schiss wega nix”. Wenigstens muss er nicht schwäbisch schwätzen, und so lässt er sich nach einigem Hin und Her überreden.
Wieso musste Peter Müller vor einem Jahr sterben? Hat die schöne, russischstämmige Olga damit zu tun, mit der er damals eine Affäre hatte (und es war nicht seine einzige)? Was ist von der plötzlich aufgetauchten Androhung im Theater-Schaukasten zu halten, dass es einem neuen “Don Pedro” genauso an den Kragen gehen soll wie dem letzten?
Der Krimi ist kurzweilig, unterhaltsam und spannend. Dabei ist er wohltuend unblutig, und über die Arbeit in einem Freilufttheater (das in Hayingen gibt es wirklich, und Autorin Ingrid Zellner ist Teil des Ensembles) erfährt man obendrein auch noch eine Menge. Die Geschichte macht einfach Spaß. Volle Leseempfehlung!
"Ein Krimi voll mit Emotionen, Geheimnissen und Spannung. Absolut genial." (Geli Sondermann, 5/5)
"Perfekte Unterhaltung, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Eines meiner Lese-Highlights in diesem Jahr." (witchqueen, 5/5)
"Wieder ein toller Krimi von Ingrid Zellner. Die Beschreibungen waren total bildlich, als ob man selber dabei gewesen wäre." (MK262, 5/5)
"Das Insiderwissen begeistert hier und die gewaltfreie und unblutige Geschichte insgesamt." (Beate Majewski, 5/5)
"Spannung und gute Unterhaltung im Künstlermilieu. Eine prima Wochenendleküre mit viel Spielraum für eigene Spekulationen." (Tulpe29, 5/5)
"Ein Krimi, der nicht nur den Fall mit vielen Wendungen und Überraschungen verfolgt, sondern vor allem durch seine lebendigen Figuren und Dialoge punkten kann." (Christel Scheja, 5/5)
"Die Autorin verbindet hier sehr geschickt einen spannenden Kriminalfall mit einem Theaterstück der besonderen Art. Denn hier wird Shakespeare mal anders interpretiert … nämlich mit schwäbischer Mundart. Das macht nicht nur das Buch besonders authentisch; nein es sorgt auch für jede Menge schmunzeln und Situationskomik." (witchqueen, 5/5)
"Ein unblutiger Krimi, interessant, kurzweilig und humorvoll." (Nina Albert, 5/5)
"Ich habe mich schon sehr auf dieses Buch gefreut, da ich die vorherigen Fälle mit Surendra Sinha, Kommissar indischer Abstammung, gelesen und geliebt habe. Und ich wurde nicht enttäuscht - der Krimi ist spannend und toll zu lesen. (...) Jeder Fall ist in sich abgeschlossen und kann problemlos ohne Vorkenntnisse der Vorgängerkrimis gelesen werden. Klare Leseempfehlung meinerseits!" (gudrunf, 5/5)
"Ich mag die Krimireihe mit Surendra sehr. Die Fälle sind immer spannend und zu Beginn sehr verwirrend. Da die Autorin die Handlung gut strukturiert, ist die Auflösung am Schluss jedes Mal logisch und überzeugend. Dies ist auch hier der Fall. Gut gefällt mir zudem, dass durch Surendras indische Wurzeln auch Dinge aus seiner Heimat Eingang in die Handlung finden. (...) Dreh- und Angelpunkt bleibt Surendra, der mit seiner leisen Art die Fälle löst und dabei große Empathie für seine Mitmenschen zeigt, sowohl für die Opfer als auch die Täter. Damit hat er sich definitiv in mein Herz geschlichen." (Lesewunder, 5/5)
"Ich habe schon einige Bücher von Ingrid Zellner gelesen und noch nie hat sie mich enttäuscht. Auch dieser Krimi ist wieder einmal packend, spannend, fesselnd und aufregend sowie rasant. Hier passiert jede Menge und ich hatte echt Herzklopfen (...). Der Spannungsbogen war so toll, dass ich dieses Buch an einem Tag verschlungen habe und am Ende dann ziemlich baff war, denn mit diesem Täter hatte ich nicht wirklich gerechnet." (Jeanette Lube, 5/5)
"Ich wünsche mir mehr von solchen hochwertigen Krimis." (Christin Kusch, 5/5)
Am Samstag, dem 09.03.2024 war ich auf der 1. Stuttgarter Buchmesse in der Schwabenlandhalle in Fellbach. Zuerst durfte ich zusammen mit Elvira Nüchtern einen halbstündigen Leseslot im Mörike-Saal 1 gestalten (bei dem ich natürlich eine Szene aus meinem erst zwei Tage zuvor erschienenen Theaterkrimi "Viel Tod um nichts" las), danach war ich mehrere Stunden am Stand der Mörderischen Schwestern e.V./Regio-Gruppe Baden-Württemberg zugange. Der Andrang war riesig, es gab viele tolle Gespräche (und auch Buchverkäufe) - diese Buchmesse hat richtig Spaß gemacht!
23. April 2024: Tag des Bieres und Tag des Buches - Krimilesung im Sudhaus der BergBrauerei Ehingen/Donau
(Veranstalter: Osiander und BergBrauerei Ehingen):
Weitere Lesungen aus Viel Tod um nichts: