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Als sie wieder zu sich kam, war es Nacht um sie.
Ein unangenehm kalter Wind strich über ihre Haut. Sie spürte, wie die Haare an ihren Armen sich aufrichteten, und merkte, dass sie fror.
Wo immer sie gerade war – hier wollte sie nicht bleiben.
Rasch stand sie auf… und merkte verwundert, dass der Stuhl, auf dem sie saß, mitkam. Sie wollte nach ihm greifen und stellte fest, dass ihr das nicht möglich war. Etwas schnitt bei jeder Bewegung in ihre Arme, ihre Brust und ihre Beine.
Stricke. Sie war an diesen Stuhl gefesselt.
Was war bloß passiert? Wie war sie hierhergekommen?
Panik stieg in ihr hoch. Ein hämmerndes Pochen und ein ziehender Schmerz in ihrem Kopf machten sich bemerkbar, und erst jetzt begriff sie, dass die Dunkelheit, die sie umgab, von einer Augenbinde herrührte. Ein Tuch war in ihren Mund gestopft worden, so dass sie statt des Angstschreis, den sie ausstoßen wollte, nur ein Winseln von sich geben konnte.
»Gaaanz ruhig!«
Eine leise, scharfe Stimme hinter ihr ließ sie schockartig zusammenfahren, und dann legten sich zwei Hände auf ihre Schultern und drückten sie mitsamt dem Stuhl wieder hinunter. Protestierend wand sie sich in ihren Fesseln. Wer sind Sie? Was wollen Sie von mir? wollte sie fragen, brachte aber wieder nur unverständliche Würgelaute hervor.
»Spar dir die Mühe!«, zischelte die Stimme jetzt direkt neben ihrem Ohr. »Kein Mensch hört dich hier.«
Sie bemühte sich verzweifelt, ihre Panik niederzukämpfen. Wer um alles in der Welt war das?
»So ist’s brav.« Eine Hand tätschelte ihren Kopf. »So werden wir die Sache schnell und problemlos zum Abschluss bringen, wir zwei.«
Sie hörte Schritte, die sich entfernten, wenn auch offensichtlich nicht sehr weit. Ein paar Sekunden lang war es völlig still, dann vernahm sie ein Klappern und ein kurzes, seltsames Schwappgeräusch. Im nächsten Moment ergoss sich ein gewaltiger Schwall kalten Wassers über sie und durchnässte sie von Kopf bis Fuß. Sie gab einen erstickten, gurgelnden Schrei von sich – und erst als der erste Schrecken sich gelegt hatte, nahm sie den beißend-scharfen Geruch wahr und begriff, dass das kein Wasser war.
Das war Benzin.
Erneut bäumte sie sich in ihren Fesseln auf, jetzt in jäher Todesangst. Eine weitere Ladung ergoss sich über ihren Kopf, lief über ihr Gesicht und durch die langen Haare. Selbst der Knebel war mittlerweile von Benzin durchtränkt; die starken Dämpfe stiegen ihr in die Nase, und für ein paar entsetzliche Momente bekam sie keine Luft mehr und glaubte, qualvoll zu ersticken.
»Ich sagte doch: ganz ruhig!« Da war die Stimme wieder, flüsternd, fremd, seltsam rau. »Du willst doch sicher diese Welt nicht verlassen, ohne vorher noch zu erfahren, warum.«
Es war, als hätten sämtliche Kräfte sie mit einem Schlag verlassen. Die schwere, beißende Nässe legte sich wie eine eiserne Haut über sie und machte selbst kleinste Bewegungen unmöglich. Sie war wie erstarrt.
»Weil du ein böses Mädchen warst.« Jetzt war die Stimme direkt vor ihrem Gesicht. »Weil du gelogen und damit ein schweres Unrecht begangen hast. Aber das weißt du, nicht wahr?«
Wie denn? Sie war schon zu oft ein böses Mädchen gewesen, um zu wissen, welche ihrer vielen Eskapaden ihr diesmal zum Verhängnis wurde.
»Und ich sorge jetzt für Gerechtigkeit.«
Ein leises Klicken drang an ihr Ohr. Sie wusste instinktiv, was das war, auch ohne es zu sehen… wusste es mit grauenvoller, tödlicher Sicherheit.
Und dann spürte sie nur noch die jähe Hitze, die Sekunden später überall glühend an ihr hochzüngelte, sie ringsherum einhüllte und schließlich mit flackerndem Lodern über ihr zusammenschlug.
Auf einen Tee bei Teresa Welte Schwarzwälder Bote, 19. Mai 2020 Killekille (Teil 1 - Teil 2) SZ Dachau, 30. Juni 2020 *** Der 3. Fall um den schwäbischen Kommissar mit indischen Wurzeln Surendra Sinha beginnt wenige Wochen nach Band 2 ("Mordshass", 2019). Auch wenn seine alten Fälle eine Rolle spielen, kann man der Handlung ohne Vorkenntnisse folgen. Sinha ist vom Dienst suspendiert und sucht Orientierung und Rat bei einem alten Freund in Hechingen. Dort begegnet er auch der kleinen Linnea, die nach dem Feuertod ihres Vaters nicht mehr spricht (s. Titel). Der Brandstifter sitzt ein und der Fall scheint geklärt, doch bald gibt es eine neue Leiche und Sinha beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Dabei begegnet er nicht nur einigen Verdächtigen und inkompetenten Kollegen, sondern auch zahlreichen Vorurteilen und gerät selbst in Verdacht. Durch zahlreiche Wendungen und falsche Fährten bleibt der Krimi spannend und nach dem Showdown wartet ein überraschendes, aber plausibles Ende. - Der Krimi ist überwiegend aus der personalen Erzählperspektive Sinhas geschrieben und spielt in den Landkreisen Zollernalb und Reutlingen, aus denen einige regionale Infos eingeflossen sind. ekz Bibliotheksservice Reutlingen Fleur Hummel, 10. August 2020 |
Krimilesung aus dem Wohnzimmer
Kommissar ermittelt im Café Blixen und bei Feinkost Hentsch Hohenzollerische Zeitung - Südwest Presse, 20. Mai 2020 |
Nach der “Adlerschanze” und dem “Mordshass” konnte ich es gar nicht mehr erwarten, sofort einen weiteren Surendra-Sinha-Krimi zu schreiben. Und da mein guter Kriminalkommissar aufgrund der internen Ermittlung gegen ihn immer noch vom Dienst freigestellt und deshalb ortsungebunden war, konnte ich ihn sogar einmal mehr in eine ganz neue Gegend schicken. Was lag da näher als die Schwäbische Alb, wo sein alter Freund und Mentor Frank Hasemann wohnte?
Zum Glück hatte ich Frank in den vorhergehenden Büchern noch nirgends konkret verortet, daher hatte ich nun die freie Auswahl, wo ich ihm sein Domizil baute. Da ich damals noch in Bayern lebte, besuchte ich meine Freunde Niels und Christine Rusch in Gomadingen und ging mit ihnen auf Location Hunting – ohne zu ahnen, dass ich nur wenige Jahre später (auch dank ihnen) genau hierher ziehen würde…
Damals lernte ich Reutlingen kennen, stieg zum Schönbergturm hinauf, zur sogenannten Pfullinger Onderhos (wo ich sofort am Fuß des Turms eine Leiche “entdeckte”) und entwarf eine Location-Landschaft rund um Gomadingen und den Albtrauf, ohne so wirklich zufrieden damit zu sein. Die Story dagegen entwickelte sich fast wie von selbst. Ähnlich wie bei “Malin und das weiße Rentier” begann sie auch diesmal mit einem kleinen Mädchen, das plötzlich wie aus dem Boden gewachsen dastand: Es hieß Linnea, war stumm und fasste spontan Vertrauen zu Surendra. Dieses Bild war mein Ausgangspunkt: Wer war dieses kleine Mädchen? War sie stumm geboren, oder sprach sie aus einem anderen Grund nicht mehr? Was zog sie so zu Surendra hin? Stück für Stück schaufelte ich die Details ihrer Geschichte frei, und wo ich selbst nicht weiterkam, holte ich mir Hilfe. (Meine Danksagungen am Ende meiner Bücher kommen immer von Herzen, denn Menschen, die einem mit ihren speziellen (Fach-)Kenntnissen weiterhelfen, sind für einen Autoren Gold wert.)
Während ich noch an dem Plot saß, besuchte ich zusammen mit Simone Dorra die Leipziger Buchmesse. Vor unserer Heimreise wollten wir uns unbedingt noch die Thomaskirche anschauen. Im Thomasshop entdeckte ich unter anderem ein paar Krimis, die genau hier spielten. So etwas müsste man haben, dachte ich plötzlich – einen Krimi, der an einem prominenten Ort spielt und dann an der entsprechenden Kasse oder in einem Museumsladen aufliegt. Zum Beispiel … ja, warum zum Teufel ließ ich Frank Hasemann nicht ganz einfach im Dunstkreis der Burg Hohenzollern wohnen? Ein Krimi, der diese weithin bekannte Burganlage womöglich sogar auf seinem Cover trug – das wär’s doch!
Einmal mehr packte ich meinen Rucksack und fuhr los, um mich an meinen neu erkorenen Locations umzusehen. Ich erkundete die Burg Hohenzollern (wobei ich zu meiner Freude feststellte, dass es dort einen Burg-Laden gab, der auch Bücher und Bildbände mit Burg-Bezug führte) und Hechingen mit seinen verschiedenen Ortsteilen. Dabei fiel meine Wahl für Frank Hasemanns Wohnort auf das ruhige kleine Boll, von dem aus die Burg geradezu wie zum Greifen nah liegt. In Hechingen stieß ich zudem auf die Buchhandlung Welte mit dem integrierten Café Blixen. So etwas finde ich immer klasse, und schon hatte ich einen weiteren Schauplatz für ein Kapitel in der Tasche – denn solchen kleinen Buchhandlungen, die sich mit viel Arbeit und Liebe zu Büchern gegen die immer mehr wachsende Konkurrenz von Online-Handel und großen Konzernen behaupten, setze ich nur zu gerne ein Denkmal der Anerkennung in meinen Büchern.
Das Schreiben des Manuskripts ging geradezu wie’s Brezelbacken, was für mich ein gutes Zeichen war, denn inzwischen weiß ich: Wenn eine von mir ersonnene Geschichte gut ist und geschrieben werden möchte, dann geht mir das Schreiben vegleichsweise leicht von der Hand (“leicht” natürlich in Anführungszeichen, denn Arbeit ist es trotzdem), und ich habe auch wirklich Bock darauf. Sollte dem nicht so sein, dann ist das für mich mittlerweile ein reeller Anlass, den Plot noch einmal einer kritischen Überprüfung zu unterziehen.
Besonders gerne erinnere ich mich an das erste Kapitel, in dem nach ihrem “Clash” im “Mordshass” Surendra Sinha und Malte Jacobsen noch einmal aufeinandertreffen. Simone Dorra hat mir freundlicherweise ihren Kriminalkommissar dafür ausgeliehen und die Dialogszene der beiden auch auf bewährte Weise zusammen mit mir als Rohfassung geschrieben. Als Schauplatz hatten wir den “An Sibin Irish Pub” in Maltes Wohnort Backnang ausgewählt - und bevor wir unsere beiden Jungs dort hineingesetzt haben, haben wir selbstverständlich erst mal selber vor Ort gründlich recherchiert!
Als ich in einem der letzten Kapitel die Weihnachtsmarktszene schrieb, ahnte ich nicht, dass ich quasi den letzten Weihnachtsmarkt auf der Burg Hohenzollern schilderte – denn wenige Monate später, kurz bevor das Buch herauskam, wurde der erste Corona-Lockdown verhängt. Der bedeutete auch: Alle Lesungen, die ich zu dem Zeitpunkt bereits vereinbart hatte – unter anderem in der Buchhandlung Welte und beim großen Schlosserlebnistag auf der Burg Hohenzollern –, wurden abgesagt. Deshalb lud ich zum ersten Mal Wohnzimmerlesungs-Videos auf YouTube hoch und hoffte einfach, dass mein Buch trotz Corona seine Leserschaft finden würde. Dass es innerhalb weniger Wochen sogar zum Verlagsbestseller avancieren würde, hätte ich in meinen kühnsten Träumen nicht vermutet. (An dieser Stelle noch mal vielen Dank an alle, die das möglich gemacht haben.❤️)
Und die Burg Hohenzollern? Die meldete sich wieder bei mir, als die Corona-Maßnahmen endlich gelockert wurden, und lud mich ein, meine im Jahr davor abgesagte Krimilesung nun beim Hohenzollerntag im Oktober 2021 in der evangelischen Kapelle der Burg nachzuholen. Und als ich dann vor Ort zwischendurch den Burg-Laden inspizierte, fand ich in einem Regalfach einen Stapel meines Krimis “Stumm vor Angst” mit der Burg Hohenzollern auf dem Cover...
Operation gelungen.
Genial konzipierter Krimi - intelligente Unterhaltung
Islaender, 16. Mai 2020 (5/5)
Surendra Sinha, Kriminalkommissar mit indischen Wurzeln, ist momentan suspendiert, weil er aus Empathie eine schwangere Frau nicht dem deutschen Rechtssystem ausgeliefert hat. Er versucht Abstand zu gewinnen und sich Rat einzuholen bei Frank Hasemann, sein ehemaliger - mittlerweile pensionierter- Vorgesetzter., bei dem er in Hechingen unterkommt. Dort trifft er auf Linnea, ein Mädchen das nach einem Brand, bei dem ihr Vater starb, nicht mehr spricht. Der Täter wurde gefasst und die Haupbelastungszeugin ist nach dem Prozess ermordet sprich verbrannt worden. Sinha kennt die tote Zeugin von früher und er wird neugierig bzw. stellt eigene Ermittlungen an, als er den nächsten Toten findet, der identisch zu sein scheint mit dem, der die Frau verbrannt hat.
Selten hat mich ein Krimi so intelligent unterhalten, wobei dies mein erstes Buch von Ingrid Zellner war. Also auch für "Quereinsteiger" hervorragend geeignet.
Die Autorin erzählt eine genial konzipierte Geschichte, spannend, unterhaltsam und detaillreich, ohne den roten Faden zu verlieren. Sie gibt den Figuren eine Persönlichkeit, so dass ich sie mir hervorragend vorstellen konnte. Ein Highlight ist neben dem Kommissar auf jeden Fall seine Mutter Zenobia, die ich mir nicht nur bildlich sondern auch akkustisch vor meinem inneren "Auge und Ohr" erschien und die ich absolut in mein Herz geschlossen habe...... diese Energie, den Mut, ihre Liebe...... und alles in allem so wie andere Mütter auch, manchmal wünschen sich Kinder ein wenig mehr Zurückhaltung ihrer Mütter - Lach!
Eine tierische Haupdarstellerin ist Surendras Katze Saleti, die facettenreich und liebevoll skizziert wird. Die Autorin Ingrid Zellner hat den Figuren wunderbare Dialoge in den Mund gelegt und führte mich bezüglich des Täters auf völlige falsche Fährten, so dass mich das Ende bezüglich des Täters noch mal völlig vom Hocker riss.
Der Krimi stellte auch schonungslos die Fremdenfeindlichkeit in unserer Gesellschaft dar, sowie er viel Appetit auf indisches Essen macht und auf einen weiteren Fall mir Surendra Sinha.
Ich werde jetzt zunächst einmal die "alten" Fälle lesen.....
Spannender Krimi
Delfin, 17. Mai 2020 (5/5)
Das Buch ,,Stumm vor Angst " ist der dritte Fall vom Kriminalkommissar Surenda Sinha.
In dem Buch ,,Stumm vor Angst "geht es um einen Kriminalkommissar namens Surenda Sinha,der wegen dem vorherigen Fall zurzeit beurlaubt ist. Seine Auszeit nimmt er sich bei seinem Freund ebenfalls Polizist ,aber in Ruhestand,Franz Hasemann in Hechingen.Von seinem Haus aus sieht man die Hohenzoller Burg.Als die beiden Freunde einen Ausflug zur Burg machen fängt eigentlich die ganze Geschichte so richtig an. Die beiden Freunde treffen Natalie Gruber und ihre stumme Tochter Linnea. Linnea ist vor drei Jahren verstummt als sie mitansehen musste wie ihr Vater ihm Haus verbrannt ist es war Brandstiftung. Seitdem hat sie nie mehr ein Wort gesprochen.
Mir hat der Krimi sehr gut gefallen, denn was immer sehr schön finde, wenn die Geschichte einen regionalen Bezug hat und dies trifft bei dieser Geschichte zu.Ich fand den Schreibstil des Buches flüssig zu lesen. Ich wollte immer sofort weiterlesen. :D Die Charaktere des Buches haben mir alle gut gefallen, sie werden gut beschrieben und man kann sie sich gut vorstellen. Mein Lieblingcharakter war Surenda,denn ich fand ihn sehr nett ,hilfsbereit und sympathisch. Was mir sehr gut gefallen hat ,dass er sich so gut um Linnea kümmert und so viel Zeit mit ihr verbringt. Ich finde es ist schön zu sehen, wie Linnea sich immer weiter bei Surenda geborgenen und wohlfühlt .Was ich sehr blöd finde, dass Surenda von einer Katastrophe zu nächsten schliddert.
Das Cover hat mir sehr gut gefallen. Es ist eigentlich recht schlicht gehalten, aber durch das schöne Bild der Burg Hohenzollern ,sticht das Buch aus der Masse heraus.
Fazit: Das Buch hat mir sehr gut gefallen .Obwohl das Buch der dritte Teil der Reihe ist und ich die beiden ersten Teile nicht kenne, kam ich nach den ersten Seiten/Gesprächen super ins Buch hinein und verstehe die Handlung.
Ich gebe dem Buch 5 von 5 Sternen und hoffe ,dass es noch einen 4.Fall geben wird. :D
Spannend bis zum Schluss
witchqueen,18. Mai 2020 (5/5)
Darum geht es: Kriminalkommissar Surendra Sinha wurde vom Dienst suspendiert und besucht nun seinen ehemaligen Kollegen Frank Hasemann. Bei ihren gemeinsamen Ausflügen lernen sie auf der Burg Hohenzollern ein kleines Mädchen kennen. Die kleine Linnea sagt jedoch kein Wort. Und das schon seit drei Jahren nicht mehr. Genauer gesagt genau seit dem Tag, an dem sie mit ansehen musste, wie ihr Vater (der Bauunternehmer Gruber) beim Brand des eigenen Hauses grausam ums Leben gekommen ist. Natalia Gruber, die Witwe und Mutter von Linnea bitte Surendra Sinha um Hilfe. Da er einen guten Draht zu Linnea hat und die Kleine ihn sehr mag, soll er helfen, die Sprechblockade von Linnea zu lösen. Nun wird in der Ruine des Brandhauses erneut eine Leiche gefunden. Die Leiche einer Frau, die ebenfalls verbrannt wurde. Zufall? Kommissar Sinha beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Dabei trifft er auf alte Bekannte und schon bald auch auf die nächste Leiche. Einen Mitarbeiter der Firma Gruber. Da scheint ein Serienmörder sein Unwesen zu treiben und der scheint mit seinem „Rachefeldzug“ noch lange nicht am Ende zu sein. Aber welche Rolle spielt Linnea in dieser ganzen Sache? Und wird es Surendra Sinha gelingen, sie mit seiner einfühlsamen Art zum Reden zu bringen?
Meine Meinung: Ein spannender Kriminalfall mit Herz und Humor auf der Schwäbischen Alb. „Stumm vor Angst“ ist ein spannender Krimi, bei dem der Leser immer wieder dazu animiert wird, mitzurätseln. Ingrid Zellner versteht es geschickt, den Leser immer wieder auf die falsche Fährte zu locken und am Ende einen Täter zu präsentieren, den man so gar nicht auf der Rechnung hatte. Dabei fehlt es weder an Spannung, noch an Herz, Humor oder dem lokalen Einschlag.
Der Schreibstil ist flüssig und schnörkellos. Die Kapitel haben eine angenehme Länge. Man kann das Buch dadurch gut in einem Rutsch aber auch in mehrere Abschnitte unterteilt lesen.
Mein Fazit: Wer Regionalkrimis mag, wird diesen hier lieben. Einfach ein rundum gelungenes Gesamtpaket, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und 5 Sterne.
Einfach nur super!
Froscherl, 19. Mai 2020 (5/5)
Einfach nur super! Behutsam angehend, spannend bis zum Schluss!! Und gleichzeitig eine kleine Rundreise durch die Schwäbische Alb!
Moosglöckchen
Lesezeichenfee, 21. Mai 2020 (5/5)
Surendra Sinha ist immer noch vom Dienst suspendiert. Daher fängt die Geschichte damit an, dass er seine Eltern und Malte Jacobsen besucht. Später fährt er zu seinem ehemaligen Kollegen Frank Hasemann auf die schwäbische Alb. Bei einem Ausflug lernt er Linnea kennen. Sie spricht seit 3 Jahren nicht mehr. Ihre Mutter Natalia Gruber ist ganz begeistert von Sinha und daher darf Linnea ihn besuchen. Linnea taut sichtlich auf. Doch dann entdeckt Sinha wieder eine Leiche und zudem wird er als „Kinderschänder“ angezeigt, was nicht gut kommt, da gegen ihn immer noch ermittelt wird.
Fees Meinung: Nach Adlerschanze und dem gemeinsamen Werk Mordshass mit Simone Dorra, folgt nun Stumm vor Angst mit dem beurlaubten Kommissar Sinha, der immer über Leichen stolpert. Die Einleitung ist schön, da gibt es ein kurzes Wiedersehen mit Malte Jacobsen. Simone Dorra hat Ingrid mal eben für eine kurze Szene den Kommissar geliehen. Was mir sehr gut gefallen hat, da ich ja Malte Jacobsen seit Römermaske kenne.
Protagonisten: Die Charaktere sind mal wieder sehr gut getroffen und so kann man sich sie gut vorstellen. Am Besten fand ich natürlich Sinha und seine Mutter. Die Beiden sind irgendwie herrlich. Aber auch sein ehemaliger Kollege, seine süße Katze „das Monster“, Linnea und die nette Schwedin.
Humor, Fremdenhass, Highlights und Lokalkolorit: Es gibt sehr viele humorvolle Szenen in diesem Buch. Des Öfteren konnte ich schmunzeln. Vor allem Linnea und die Katze sorgen für Schmunzeleffekt.
Leider wird Sinha, der in Deutschland geboren ist, aber indisch aussieht, sehr oft angefeindet. Diese „Sozialkritik“ tritt sehr offen zu tage. Und es ist so gut geschildert, dass man sich das Ganze fassbar vorstellen kann. Daher finde ich das sehr gut, dass Ingrid Zellner, dies immer wieder hervorhebt. Ein Highlight ist Sinhas Mutter, die auf dem Weihnachtsmarkt, der auf der Burg Hohenzollern stattfindet, ihren Sohn lautstark verteidigt. Sie ist total empört, als sie das erfährt und es dann noch Leute gibt, die Sinha mit Worten verletzen. Trotzdem ist die Szene irgendwie schön, weil seine Mutter ihn wie ein „Löwenjunges“ verteidigt.
Es gibt mehrere Highlights, schöne, traurige, schreckliche und alles ist mit viel Lokalkolorit ausgestattet. Es gibt schöne Wanderungen und Orte, die mir alle bekannt vorkommen, die ich aber leider schon lange nicht mehr besucht habe. Das Schwabenländle ist doch echt herrlich und auch die schwäbische Alb.
Natürlich gibt es auch wieder einen Showdown, der zu gnadenlos ist. Dieses Mal war mir dann auch schon vorher klar, wer der Mörder ist. Das fand ich – in dem Fall – sehr traurig. Trotzdem wurde nichts von der Spannung eingebüßt.
Schreibstil: Der Schreibstil ist locker und flüssig, so dass ich wieder sofort „im Buch“ war. Durch die geschickt gewählte Einleitung hatte man sowieso das Gefühl wieder „zuhause“ zu sein. Trotzdem wurde alles angenehm und mit wenigen Worten skizziert, so dass man „Mordshass“ nicht kennen musste, um im Buch mitzukommen.
Jedenfalls wechselte auch meine Stimmung oft beim Buch: Amüsement bei der süßen Katze und Linnea, aber auch Traurigkeit im Bezug auf Linnea und teilweise Entsetzen und viel Mitleid, bei einigen Szenen. Dazu war ich von ärgerlichem Mitleid durchdrungen, als Sinha verprügelt wurde und so viel ertragen müsste. Der Showdown erfüllte mich mit Entsetzen und Traurigkeit. Etwas von Heimweh war meine Stimmung als die Ausflüge auf die schwäbische Alb und die Wanderungen beschrieben wurden. Als Leser „weilt“ man bisweilen so richtig mit im Buch per Kopfkino und ist wirklich gefangen von diesem Krimi.
Ich hab keinerlei Schwachpunkte in diesem Krimi gefunden, wenn ich auch sagen muss, dass er so ganz anders ausging, als ich mir das vorgestellt hatte. Aber das ist ja das überraschend spannende an einem Krimi, wenn man nicht vorher schon alles weiß, wie es denn wohl ausgeht.
Das Cover: Ist mit der schwäbischen Alb, dem Nebel und dem – für mich – Abendrot sehr gut gewählt. Die Stimmung wurde sehr gut hervorgehoben. Auch sonst gefällt mir der Rückentext, der Buchtitel wunderbar.
Mein – Lesezeichenfees – Fazit: Der Krimi war sehr dramatisch-spannend und hatte viele Facetten, so dass ich viel Zerstreuung hatte beim Lesen. Auch rief er viele Gemütszustände bei mir als Leserin hervor. Nun erwarte ich mit viiiiiiiiiel Spannung die Fortsetzung des Buches. 10 Sterne für diesen spannend-dramatischen Urlaubskrimi.
Toller Krimi
louvre74, 21. Mai 2020 (5/5)
Die letzten Tage habe ich einen echt tollen Krimi von Ingrid Zellner gelesen. Es war mein erstes Buch von der Autorin. Schon das Buchcover finde ich wundervoll, es gefällt mir sehr. Vom Klappentext begeistert. Es verspricht Spannung!
Und so war es auch :-).... es geht um den Kommissar Surendra Sinha, welcher suspendiert wurde. Und nun die freie Zeit nutzt um seinen Freund Frank zu besuchen. Mit ihm seine "Lebensgefährtin" Saleti :-), eine kleine Katze, süß und ganz verspielt. Surendra trifft bei einem Ausflug mit seinem Freund auf Linnea, ein kleines Mädchen welches seit 3 Jahren nicht mehr spricht, seit sie mit ansah wie ihr Vater beim Brand ihrer Villa verstarb, und ihre Mutter Natalia Gruber. In Surendra erwacht die Neugier und mit seinem Freund beginnt er zu ermitteln. Mehr möchte ich nicht verraten...außer dass das Ende ganz anders war als ich es am Anfang vermutet hatte - Spannung pur bis zum Ende!
Von mir gibt es eine klare Weiterempfehlung. Das hier war ein Krimi, welcher mich gefesselt hatte. Ich konnte nicht aufhören mit Lesen. Ich bin ganz verliebt in die kleine Katze Saleti. Und ich finde die Art und Weise wie Surendra arbeitet bzw. auch mit Menschen umgeht sehr beeindruckend. Das hat mir sehr gefallen. Schreibstil und Aufbau des Buches sind klasse. Auch wenn man die beiden Bände vorher mit dem Kommissar Surendra Sinha nicht kennt, kommt man leicht rein ins Lesen. Und ist jetzt noch mehr motiviert die beiden Bände zu lesen. Toller Krimi!
Nachwirkungen
Tulpe29, 22. Mai 2020 (5/5)
Sehr unterhaltsam und spannend ist dieser Krimi geschrieben, versehen mit interessanten Details aus der Umgebung der Tatorte und über einige Sehenswürdigkeiten.
Der Ausgang der Geschichte ist nicht vorhersehbar, was ich gut finde. Es gibt einige Wendungen und Überraschungen. Für wen sie von Vor- oder Nachteil sind, hängt immer von der jeweiligen Position ab. Den Protagonisten wird es auf keinen Fall langweilig. Ebenso ist es für die Leser, denn das Geschehen ist ereignisreich, nicht nur rein dienstlich. Für die Polizei gibt es viel zu tun, weil die Verbrechen und ihre Auswirkungen nicht alltäglich sind.
Es gibt kein direktes Happy End, aber die Aussicht auf einen weiteren packenden Fall und ein ereignisreiches Privatleben des Ermittlers.
Empfehlenswerter tiefgründiger Krimi
mabuerele, 23. Mai 2020 (5/5)
„...Und wenn derjenige nur aus einer Laune heraus lebensmüde geworden ist oder vor Problemen davonläuft, die absolut lösbar wären, dann stimme ich dir hundertprozentig zu. Das Leben ist ein kostbares Gut, das man nicht einfach so wegwerfen sollte […] Wenn man aber nicht mehr in Würde leben kann, darf man dann nicht wenigstens in würde sterben?...“
Malte Jacobsen und Surendra Sinha setzen sich nach ihrem letzten Fall nochmals zusammen. Dann fährt Surendra auf die Schwäbische Alp zu Frank Hasemann. Der war lange sein Vorgesetzter und ist ihm nach wie vor Freund und Ratgeber. Surendra ist suspendiert, da wegen Strafvereitelung in einem Fall von Sterbehilfe gegen ihn ermittelt wird.
Bei einem Spaziergang trifft Surendra Linnea, ein kleines Mädchen, das verstummt ist, als sie mit ansehen musste, wie ihr Elternhaus verbrannt ist. Dabei kam ihr Vater ums Leben. Der Brandstifter sitzt hinter Gittern, doch eine der Zeuginnen wurde vor kurzem ermordet.
Die Autorin hat erneut einen spannenden Krimi geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen. Natürlich stolpert Surendra sinngemäß wieder über eine Leiche. Außerdem trifft er auf alte Bekannte.
Wie das Eingangszitat zeigt, wird im Gespräch zwischen Surendra und Frank auch das Thema Sterbehilfe von verschiedenen Seiten beleuchtet.
Surendra ist in Deutschland geboren und aufgewachsen. Seine indischen Wurzeln aber kann und will er nicht verleugnen. Deshalb wird er in der Öffentlichkeit wiederholt angefeindet. Während er gelassen damit umgeht, kann seine Mutter Zenobia schon mal zur Löwin werden.
Sehr berührt haben mich die Worte des Vaters.
„...Du magst gegen Gesetze verstoßen haben – aber du hast dich dabei als Mensch erwiesen. Und das zählt für mich mehr als alles andere...“
In den ruhigen Momenten der Handlung darf ich mit den Protagonisten die Sehenswürdigkeiten der Gegend erkunden, aber auch die Stille der Landschaft genießen.
„...Allein und ungestört wanderten Sinha und Hasemann durch stille, herbstkahle Wälder; das welke braune Laub raschelte zu ihren Füßen, und die weit ausladenden moosbewachsenen Baumwurzeln ließen Sinha unwillkürlich an einen verwunschenen Märchenwald denken...“
Leider wartet am Ziel der Wanderung die nächste Leiche. Schlimmer aber trifft es Sinha, als man ihn wegen Kindesmissbrauch anzeigt. Sein Umgang mit der kleinen Linnea, der von deren Mutter Natalie gewünscht und gefördert wird, stößt auf Missgunst.
In diesem Band trifft Sinha auf die unterschiedlichsten Kriminalisten. Da seine Suspendierung bekannt ist, stößt er auf Ablehnung, Unhöflichkeit und Überheblichkeit. Hasemann fasst die eine Begegnung so zusammen:
„...Arroganz, dein Name ist Kratz. Jung, unerfahren und aufgeblasen. Solche Kerle habe ich gefressen...“
Die Ermittlungen erweisen sich als schwierig. Erst ein Zeitungsartikel bringt die Sache ins Rollen und deckt unerwartete Zusammenhänge auf. Natürlich hat mich die Autorin beim Mitraten erneut gekonnt in die Irre geführt.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es ist trotz mehrere Morde eher ein leiser Krimi.
Ein Serienmörder im Schatten der Burg
Lesewunder, 23. Mai 2020 (5/5)
Surendra Sinha befindet sich in einer Sinnkrise. Er zweifelt, ob er seinen Beruf bei der Kriminalpolizei weiter ausüben soll. Er beschließt deshalb seinen Freund und ehemaligen Kollegen Hasemann, der unterhalb der Burg Hohenzollern lebt, zu besuchen. Er hofft dort zu einer Entscheidung zu kommen uns sich dort aus jeder polizeilichen Ermittlung heraus zu halten. Doch das Schicksal hat anderes geplant. Ehe Sinha sich versieht, findet er sich mitten in einer Mordserie. Eines der Opfer kennt er von seiner Arbeit in Friedrichshafen. Als er auch noch die Witwe des Opfers einer Brandstiftung, die wohl Auslöser für die aktuelle Mordserie ist, kennenlernt, lösen sich seine guten Vorsätze in Luft auf. Zumal die Witwe Sinha bittet, sich um ihre Tochter Linnea zu kümmern, die seit dem Tod ihres Vaters, den sie miterleben musste, stumm ist. Ohne es zu ahnen, gerät Sinha in Lebensgefahr.
Wie bereits die lesenswerten Vorgängerbände hat mich der Krimi erneut wunderbar unterhalten und mir die Gelegenheit gegeben vom Alltag abzuschalten. Die Krimi hat einige vermeintliche Lösungen angeboten und ich konnte gut mit raten. Es gab eine ganze Reihe Verdächtiger, die dann nach und nach wieder aus dem Blickfeld verschwanden. Am Ende blieb ein perfides Komplott und ein Täter, den ich fast ein wenig bedauert habe. Insgesamt fand ich diesen Teil des Buches sehr überzeugend. Was mich dieses Mal jedoch mehr beschäftigt hat, waren die persönlichen Umstände Sinhas. Seine Sinnkrise fand ich gut dargelegt. Und seine indischen Wurzeln spielen eine wichtige Rolle. Er ist - in meinen Augen widerwärtigen - fremdenfeindlichen sowohl körperlichen als auch verbalen Attacken ausgesetzt. Sogar Kollegen schämen sich nicht, ihn beleidigend zu behandeln. Das Ganze gipfelt in einer bösartigen Anzeige, die zu einer schweren Belastung für Sinha wird. Nur gut, dass er in Hasemann einen verlässlichen Freund hat.
Der Krimi ist in meinen Augen lesenswert, weil er spannend, gelegentlich humorvoll ist, ganz nebenbei die Schönheiten der schwäbischen Alb ins rechte Licht rückt und sich durch einen angenehmen Erzählstil auszeichnet. Gleichzeitig werden wichtige gesellschaftliche Themen angesprochen, ohne zu moralisieren.
Wer will hier Gerächtigkeit?
Langeweile, 24. Mai 2020 (5/5)
Während eines Besuchs bei seinem alten Freund Frank Hasemann in Hechingen begegnet Kriminalkommissar Surendra Sinha auf der Burg Hohenzollern einem zehnjährigen Mädchen, das stumm und schüchtern seine Freundschaft sucht. Er erfährt, dass die kleine Linnea aufgehört hat zu sprechen, seit sie vor drei Jahren mit ansehen musste, wie ihr Vater in den Flammen seiner Villa ums Leben kam. Der Mann, der den Brand gelegt hat, sitzt seitdem hinter Gittern; allerdings wurde Vanessa März, die Hauptbelastungszeugin gegen ihn, kurz nach dem Prozess in der Ruine der Villa tot aufgefunden mit Benzin übergossen und verbrannt. Der Fall wurde niemals aufgeklärt. Sinha erinnert sich, dass er während seiner Zeit bei der K1 Friedrichshafen einmal mit einer Vanessa März zu tun gehabt hat. Er gräbt ein wenig in deren damaligem Bekanntenkreis und entdeckt dort zu seiner Überraschung eine Verbindung zu Linneas Mutter, der Bauunternehmerin Natalia Gruber. Hat sie mit den Ereignissen von damals zu tun? Sinha nutzt die neu gewonnene Freundschaft mit der kleinen Linnea, um das Umfeld der Familie Gruber unter die Lupe zu nehmen und gerät dabei prompt in den Verdacht des Kindesmissbrauchs. Als dann auch noch ein Mitarbeiter der Grubers ermordet wird, spitzt sich die Lage nicht nur für Sinha zu.
Meine Meinung: Ich habe mich schon länger auf den nächsten Krimi mit dem sympathischen Kommissar Surendra Sinha gefreut und wurde erneut nicht enttäuscht. Surendra ,der wegen eines dienstlichen Vergehens zur Zeit suspendiert ist,nutzt die Gelegenheit ,um seinen Freund und Mentor Frank Hasemann zu besuchen. Doch auch hier lässt ihn das Verbrechen nicht in Ruhe .
Obwohl es sich, wie gewohnt, um keinen blutrünstigen Krimi handelt, ist von Anfang an eine große Spannung vorhanden. Geschickt legt die Autorin immer wieder falsche Fährten, denen ich mehr als einmal auf den Leim ging.
Neben den Morden geht es auch um Fremdenhass, welcher dem Kommissar mit indischen Wurzeln, immer wieder entgegen schlug. Außerdem werden die Themen Sterbehilfe und sexueller Missbrauch behandelt.
Die im Mittelpunkt stehenden Protagonisten sind allesamt gut ausgearbeitet, erneut hatte ich klare Bilder im Kopf.
Vor allen Dingen ist es Zenobia ,die Mutter des Kommissars,welche die Geschichte enorm bereichert. Einerseits ist sie ständig auf der Suche nach einer geeigneten Schwiegertochter, nicht immer zur Freude ihres Sohnes, andererseits ist sie jederzeit bereit ihren Sohn wie eine Löwenmutter gegen alle Widrigkeiten des Lebens zu verteidigen.
Ach ja, nicht zu vergessen das süße Kätzchen Saleti,welches inzwischen alle Herzen erobert hat.
Zum Schluss überrascht die Autorin mit einer Lösung, die wohl die wenigsten Leser so erwartet hätten, so soll ein guter Krimi sein.
Fazit: Erneut große Spannung und sympathische Protagonisten.Ich spreche eine absolute Leseempfehlung aus und vergebe voll verdiente fünf Sterne.
Ein Ermittler mit Herz und Verstand
gudrunf, 26. Mai 2020 (5/5)
Kriminalkommissar Surendra Sinha, besucht während seiner Suspendierung seinen ehemaligen Vorgesetzten Frank; dieser ist mittlerweile sein bester Freund. Dieser wohnt in Hechingen mit direktem Blick auf die Burg Hohenzollern. Sinha lernt bei der Besichtigung der Burg die 10jährige Linnea kennen. Das Mädchen spricht nach dem grausamen Tod ihres Vater seit 3 Jahren kein Wort mehr. Die beiden sind sich gleich sympathisch und Linneas Mutter erlaubt Sinha mit ihrer Tochter Zeit zu verbringen. Bei einer weiteren Besichtigungstour mit Frank finden die beiden einen Toten. Schon meldet sich sein Ermittlerinstinkt und er gerät sogar selbst in das Visier der Polizei.
Das ist mein erster Fall (aber bestimmt nicht mein letzter) mit Surendra und ich habe mich gleich in ihn verliebt. Er ist sehr sympathisch und es macht einen riesigen Spaß mit ihm auf Ermittlertour zu gehen. Auch die anderen Charaktere sind sehr gut getroffen und das Kopfkino springt an. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und hält einen gefangen, denn das Buch ist von Anfang bis zum unerwarteten Ende sehr spannend. Klare Leseempfehlung!!!
Spannend bis zum Schluss!
Insel56, 27. Mai 2020 (5/5)
Kriminalkommissar Surendra Sinha ist vom Dienst suspendiert worden und will einige Zeit bei seinem väterlichen Freund und ehemaligem Vorgesetzten Frank Hasemann verbringen um auf andere Gedanken zu kommen. Auf einem der Ausflüge in die Umgebung lernt er Linnea kennen, die nicht mehr spricht seitdem ihr Vater in der Villa verbrannt ist. Der Täter, der Brandstifter, sitzt hinter Gittern, wobei die Zeugin, die ihn belastet hat, auf grauenvolle Art zu Tode gekommen. Hier ergibt sich ein Verknüpfungspunkt zum Kommissar, denn er kannte die Zeugin aus einem seiner früheren Fälle. Als er selber Nachforschungen anstellt, kommt eines zum anderen und er selber wird kurze Zeit später auch noch Zeuge, als er eine Leiche findet. Der Mann war vor seinem Tod in der Firma von Linneas Vater bzw. jetzt ihrer Mutter beschäftigt.
Dieser Krimi hat mich von Anfang an gepackt, denn die Autorin Ingrid Zellner hat mit ihrem Kommissar Surendra Sinha nicht nur eine Figur geschaffen, die sich von vielen anderen Kommissaren positiv abhebt, in dem er ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden, aber auch jede Menge Einfühlungvermögen besitzt. Seine indischen Wurzeln treten nicht nur in der Optik zu Tage, sondern er vermittelt diese auch in seinem Auftreten, seinen Umgangsformen und seiner Esskultur. Was ich als sehr angenehm empfinde, stößt genau wie in der Realität auch in dem Krimi anderen Mitmenschen unangehm auf und Surendra wird damit direkt und indirekt zur Zielscheibe einiger Zeitgenossen. Surendras Mutter Zenobia, eine Nebenfigur mit der Aura einer Hauptdarstellerin, nimmt Anfeindungen nicht hin und zeigt Zivilcourage.
Die eigentliche Krimihandlung ist ein äußerst raffiniertes "Machwerk", in dem ich genau wie Surendra auf den Täter und dessen Motiv erst in letzter Minute komme. Insgesamt ein ganz toller, vielschichtiger und unterhaltsamer Krimi!
Gelungene Fortsetzung
Streiflicht, 27. Mai 2020 (5/5)
Da ich bereits ein Buch aus der Reihe um den Kommissar Surendra Sinha gelesen habe und es sehr mochte, war ich nun natürlich auch gespannt, wie es weitergeht. Dazwischen gab es noch ein Buch, das ich allerdings nicht gelesen habe. Aufgrund gelungener Rückblenden war das aber gar kein Problem, das hat die Autorin geschickt gelöst. Das hat mir sehr gefallen.
Die Lebenssituation von Surendra hat sich inzwischen ziemlich verändert, aber genau das fand ich umso spannender und auch realistisch. Was passiert ist, passt gut zu ihm und öffnet neue Möglichkeiten – für ihn, aber auch für die Autorin. Surendra ist und bleibt eine spannende Figur, weil er Exotisches mit Gewohntem verbindet und einfach so ein netter Kerl ist, der sich aufgrund seines Gewissens nicht immer an die Regeln hält und deswegen Probleme bekommt. Aber genau das macht ihn so sympathisch und liebenswert!
Der Fall selbst hat mir sehr gut gefallen und hat mich auch sehr berührt. Surendra ist hier sehr persönlich gezeichnet und man erfährt als Leser sehr viel über seine Gedanken und Gefühle. Auch sein alter Freund hat einen wichtigen Part, auch das fand ich gut. Genauso wie die vielen Verwicklungen aus Gegenwart, Vergangenheit, Schuld und Sühne. Eine rundum gelungene Geschichte, die auf eine weitere Fortsetzung hoffen lässt.
Schwäbischer Regionalkrimi
DoraLupin, 30. Mai 2020 (5/5)
Das Cover: Ist sie nicht einfach traumhaft schön, die Burg Hohenzollern!? Wie ein Märchenschloss thront sie dort über der schwäbischen Alb und passt auch noch so gut zum Inhalt des Buches, ein sehr gelungenes, wunderschönes Cover das mich anzieht, nicht zuletzt da es heimatliche Gefühle in mir auslöst.
Zum Inhalt: Surendra Sinha ist suspendiert und besucht einen Freund in Hechigen. Bei der Besuchtigung der Burg Hohenzollern lernt er das Mädchen Linnea kennen, diese spricht nicht ,seit einem tragischen Ereignis vor 3 Jahren bei dem ihr Vater ums Leben kam. Die Hauptbelastungszeugin des Täters kennt Surendra aus einem früheren Fall. Er ist neugierig und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln.
Meine Meinung: Dies ist der dritte Fall um den Kommisar mit den indischen Wurzeln. Ich kenne die vorherigen Bände der Reihe nicht, dies war aber kein Problem. Ich bin gut ins Buch reingekommen, einige vorherige Fälle werden erwähnt und machen Lust diese ebenfalls zu lesen, aber sind für die Teil nicht wichtig. Surendra ist ein unglaublich sympatischer Protagonist, von dem man nur schwärmen kann! Seine ganze Denkweise und seine Handlungen machen ihn zu einer tollen Person, die man am liebsten persönlich kennen würde und zum Freund hätte! Auch sein Freund, der früher ebenfalls bei der Polizei war, ist sympatisch und steht immer hinter Surendra, was ich toll finde. Zusammen sind sie ein sehr gutes Team.
Mit am schönsten hat mir der Lokalkolorit gefallen, die schwäbische Alb und das Umland werden einfach wunderschön beschrieben und es gibt einige Sehenswürdigkeiten, die im Krimi eine Rolle spielen, nicht nur die Burg Hohenzollern. Das Buch macht auf jeden Fall Lust im "Ländle " mal Urlaub zu machen, wenn man vorher noch nicht da war oder die Ausflüge von früher mal wieder "aufzufrischen ". Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und lassen die Seiten nur so dahin fliegen. Zudem ist das Buch an manchen Stellen sehr humorvoll, hat aber auch immer wieder einen "ernsten Unterton", gerade wenn es um Fremdenfeindlichkeit geht. Das Ende des Krinis war für mich absolut überraschend, mit der Auflösung hatte ich so überhaupt nicht gerechnet, sehr gut gelungen!
Fazit: Ein toller Regionalkrimi, mit einem sehr sympathischen Ermittler, einer überraschenden Auflösung und vielen schönen Sehenswürdigkeiten der schwäbischen Alb!
Das stumme Mädchen
tinstamp, 31. Mai 2020 (5/5)
Es geht weiter mit dem indischstämmigen Kommissar Surendra Sinha. Diesmal schreibt Ingrid Zellner wieder ohne ihre Autorenkollegin Simone Dorra, die beim lezten Fall "Mordshass" mit ihrem Ermittler Malte Jacobsen Surendra beistehen durften.
Auch "Stumm vor Angt" reiht sich mühelos an meine begeisterten Bewertungen zu den beiden Vorgängern "Adlerschanze" und "Mordshass" ein.
Noch immer ist Surendra Sinha vom Dienst suspendiert. Ihn quält die Unsicherheit, wie sein Verfahren ausgehen wird. Deswegen möchte er seinen ehemligen Vorgesetzten und Freund Frank Hasemann auf der Schwäbisch Alb besuchen und sich mit ihm aussprechen. Bei einem gemeinsamen Besuch auf der Burg Hohenzollern lernt Surendra Linnea kennen. Das zehnjährige Mädchen spricht nach einem schrecklichen Vorfall, bei dem ihr Vater im gemeinsamen Elternhaus verbrannt ist, nicht mehr. Der Täter wurde gefasst, doch eine der Hauptbelastungszeuginnen, Vanessa März, wurde nach dem Prozess ermordet und verbrannt. Sinha kannte die Zeugin aus einem früheren Fall und beginnt betreffend dem Feuer und dem Mord zu recherchieren. Da "stolpert" er über einen weiteren Toten, der ebenfalls einen Bezug zu Linneas Vater und dessen Firma aufweist. Außerdem war Linneas Mutter, Natalia Gruber, die ehemals beste Freundin der verbrannten Hauptentlastungszeugin.... Surendra ahnt, dass der Fall noch längst nicht abgeschlossen ist und nutzt die neue Freundschaft mit Linnea aus, mehr über das Umfeld der Familie zu erfahren. Kurze Zeit später flattert eine Anzeige wegen Kindesmissbrauch ins Haus. Nun ist sich Surendra sicher, dass der wahre Täter noch frei herumläuft...
Wie schon in den Vorgängerbüchern schreibt Ingrid Zellner wieder extrem spannend und fesselnd. Diesmal steht neben dem Fall das Thema Fremdenhass im Fokus. Surendra, der zwar indischstämmig ist, aber in Deutschland geboren wurde, wird immer wieder Zielscheibe von rassistischen Anfeindungen, die sogar handgreiflich werden. Gelungene Sozialkritik, denn auch Sterbehilfe und Kindesmissbrauch sind Themen, die die Autorin einfließen lässt.
Überraschende Wendungen und falsche Fährten, die die Autorin geschickt legt, halten den Spannungslevel oben. Ich habe während des Lesens fleißig mitgeraten, wer hinter den Morden stecken könnte und war ausschließlich auf dem Holzweg. Genauso muss Krimi sein! Einzig am Ende hatte ich einen kleinen Kritikpunkt, den ich hier aber nicht erklären kann, ohne zu spoilern.
Hinzu kommen die vielschichtigen Figuren, die oftmals nicht zu durchschauen sind. Alte Bekannte, wie meine Lieblingsfigur Zinobia, Surendras Mutter, die diesmal zwar nur einen eher kurzen, aber sehr intensiven Auftritt hat, runden das Bild ab. Ich liebe ihre Bemühungen Surendra unter die Haube zu bringen, ihre Kochkünste und ihren Mut sich gegen jeden zu stellen, der ihrem Sohn Böses will. Zusätzlich konnte das kleine Fellknäuel Saleti meine Herz erobern, die neu bei Surendra eingezogen ist.
Viel Lokalkolorit rund um die Schwabisch Alb und diverse indische Köstlichkeiten und Bräuche runden das Gesamtbild großartig ab. Wieder eine absolut gelungen Mischung mit Suchtpotential!
Schreibstil: Ingrid Zellner schreibt fesselnd und sehr lebendig. Die Charaktere sind vielschichtig, mitten aus dem Leben gegriffen und werden beim Lesen zu Freunden. Ihre Emotionen, Gedanken und Gefühle erlebt man direkt mit. Immer wieder kommt es zu spannenden Wendungen, die den Leser überraschen.
Fazit: Das dritte Buch um Kommissar Surendra Sinha konnte mich wieder genauso überzeugen, wie bereits die Vorgänger. Mit viel Lokalkolorit, exotischen Beigaben, Spannung und einer Prise Humor überzeugt die Autorin wieder auf ganzer Linie. Ich freue mich, wenn diese Reihe fortgesetzt wird und empfehle sie gerne weiter!
(Martinas Buchwelten)
Wiedersehen mit einem besonderen Ermittler
EmiliAna, 1. Juni 2020 (5/5)
In der inzwischen kaum noch überschaubaren Krimilandschaft unsres Landes tummeln sich gar viele Kommissare – und man hat manchmal den Eindruck, dass sie – vermeintlich, um dem Leserpublikum einprägsamer zu sein – möglichst exotisch, zumindest ungewöhnlich zu sein haben und folglich auch mit den seltsamsten Charaktereigenschaften nebst sehr individueller kleinerer und größerer Marotten ausgestattet werden müssen. Leider aber geht diese Art der Überzeichnung, anstatt durch Individualität zu bestechen, nur allzu oft auf Kosten der Glaubwürdigkeit, der Authentizität, die für mich unbedingt zu den Kriterien gehören, nach denen ich einen Roman, und dabei muss es sich nicht einmal um einen Spannungsroman im eigentlichen Sinne handeln, beurteile.
Nun, auch Ingrid Zellners Ermittler, der in Deutschland geborene Inder Surendra Sinha, dem wir in vorliegender Geschichte bereits zum vierten Mal begegnen, ist gewiss kein alltäglicher Kommissar. Doch was ihn von der Mehrheit seiner fiktiven Kollegen abhebt, sind nicht etwa auffällig absonderliche Verhaltensweisen oder an den Haaren herbeigezogene Exzentrizitäten, sondern es ist vielmehr seine bescheidene, nachdenkliche, äußerst empathische Persönlichkeit, sein lauterer Charakter, ist die ihm innewohnende Freundlichkeit und Höflichkeit denen gegenüber, die ihm begegnen. Er ist eine starke Hauptfigur, ein im positiven Sinne unvergesslicher Kommissar, ein wahrer Glücksgriff, einer, der die Leser auf seine Seite zieht, der Sympathie erweckt, genauso wie Respekt, von dem man immer öfter das Gefühl hat, dass er nicht mehr zeitgemäß ist.
Doch bei nicht wenigen Zeitgenossen, die Ingrid Zellner ihn hier wie auch in den Vorgängerbänden begegnen lässt, ist dieser Respekt nicht selbstverständlich – im Gegenteil! Nicht nur ist Surendra seit einiger Zeit und leider noch immer vom Polizeidienst vorläufig suspendiert, sondern auch noch ständig konfrontiert mit Ablehnung aufgrund seines fremdländischen Aussehens, ja mit regelrechtem, geballten Fremdenhass, mit ungerechtfertigten Anschuldigungen und verwerflichem Denunziantentum, das scheinbar nicht auszurotten ist und dem er in geballter Form begegnet, als er seinen Freund, einen pensionierten Kollegen, in Hechingen in der Schwäbischen Alb besucht, in der Hoffnung, dass dieser lebenserfahrene, ihm wohlgesinnte Mann ihm mit Rat und Tat hinsichtlich seiner beruflichen Zukunft zur Seite stehen und bei seiner Entscheidungsfindung hilfreich sein könne.
Dass aber der Urlaub ganz anders verlaufen würde als geplant, zeichnet sich schon sehr bald ab, denn wieder geschieht das, was so typisch ist für Surendra: durch die Begegnung mit dem stummen Mädchen Linnea, mit dem er sich während eines Ausflugs zur Hohenzollern-Burg anfreundet, erfährt er nicht nur von einem drei Jahre zurückliegenden Mordfall, der ihn aufmerken und ganz privat eigene, vorsichtige Nachforschungen anstellen lässt, sondern findet darüber hinaus auch noch eine weitere Leiche. Bei der es allerdings nicht bleibt...
Zum Bedauern vieler Leser darf Surendra aber, natürlich, nicht ermitteln! Ganz abgesehen von seiner Suspendierung liegt die Zuständigkeit bei dem örtlichen Polizeiapparat – und dessen Vertreter beäugen den Sohn indischer Eltern nicht nur mit Misstrauen, sondern setzen sich auch noch mit einer unverständlichen Schwerfälligkeit in Bewegung, denn zunächst, ein altes Leiden in diesem unserem Lande, muss der Bürokratie Genüge getan werden, muß der vorgeschriebene Weg buchstabengetreu befolgt werden. So ist es nicht überraschend, dass Surendra Sinha letztendlich derjenige ist, der in einem so atemberaubenden wie für ihn selber brandgefährlichen Finale die Hintergründe von am Ende fünf Morden aufdeckt und nur mit viel Glück, gepaart mit der ihm innewohnenden Pfiffigkeit ( wie gesagt, Surendra hat viele Facetten! ) einen völlig aus dem Ruder gelaufenen Killer dingfest machen kann. Also Ende gut, alles gut? Wohl kaum, denn wie im wahren Leben bleibt die eine oder andere Frage offen, zumal der menschenfreundliche Kommissar noch immer nicht rehabilitiert ist. Das wiederum aber gibt berechtigten Grund zu der Hoffnung, dass wir Surendra nicht zum letzten Mal begegnet sind, denn schließlich wünschen sich seine Anhänger nichts sehnlicher, als dass das Leben nach der langen Talsohle, die Surendra durchschreiten musste, nun freundlicher mit ihm umgehen möge....
Summa summarum - „Stumm vor Angst“ gehört in die exklusive kleine Kategorie der Kriminalromane, die mich durchweg überzeugt haben! Hervorragend geschrieben und spannend von Anfang bis Ende, mit Möglichkeiten zum Mitraten, aber auch Mitfühlen, Mitleiden und sich Empören über all die Ungerechtigkeiten und Anfeindungen, mit denen Surendra Sinha ( der „Löwe“ ) geplagt wird, eine starke Hauptfigur, viele emotional berührende Szenen, ein so interessanter wie schöner Schauplatz, genau die richtige Dosis landeskundlicher Informationen, dazu noch mit den Auswüchsen des mit Besorgnis zu beobachtenden Zeitgeistes gespickt – Krimileserherz mit Präferenz des psychologischen anstelle des blutrünstigen Faktors, was willst du mehr?!
Schwäbischer Krimi
Odenwaldwurm, 1. Juni 2020 (5/5)
Kriminalkommissar Surendra Sinha, zu Besuch in Hechingen, begegnet auf der Burg Hohenzollern einem stummen Mädchen, Linnea. Sie spricht nicht mehr, seit sie mit ansehen musste, wie ihr Vater in den Flammen seiner Villa ums Leben kam. Der Brandstifter sitzt hinter Gittern, aber die Hauptbelastungszeugin ... (Klappcovertext vom Buch)
Ich bin sehr gut in den Krimi gekommen. Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen. Die Charaktere sind gut dargestellt. Der Krimi ist sehr spannend geschrieben und das Thema ist dieses mal Fremdenhass. Das die Autorin sehr gut in die Story integriert hat. Der Schluss hat mir sehr gut gefallen und war für mich auch überraschend. Das ich an einem Krimi auch liebe.
Ich kann den Hohenzollern Krimi nur empfehlen, ein toller Sommerkrimi für heiße Sommertage auf dem Balkon Zuhause.
Der dritte Fall für Surendra Sinha
utaechl, 2. Juni 2020 (5/5)
Den dritten Kriminalfall hat Surendra Sinha diesmal im schönen Hechingen zu lösen. Eine Begegnung auf der Burg Hohenzollern verwickelt ihn in Geschehnisse, der ihn vor viele ungelöste Fragen stellen. Ein lesenswerter dritten Teil der Krimireihe mit bekannten Gesichtern und einer großen Portion indischen Charmes.
Inhalt: Der suspendierte Kriminalkommissar Surendra Sinha besucht seinen alten Freund und Kollegen Frank Hasemann in Hechingen und begegnet auf der Burg Hohenzollern der zehnjährigen Linnea, die dank eines grausamen Erlebnisses vor drei Jahren kein Wort mehr gesprochen hat. Er freundet sich mit ihr an und erfährt so mehr über sie, ihre Mutter und die damaligen Ereignisse. Wie sich herausstellt sind alte Bekannte in die Tat verwickelt und so ist sein Spürsinn geweckt und als es wenig später zu einem weiteren Todesfall im Umfeld kommt, bei dessen Opfer dieselbe Nachricht "Gerächtigkeit" gefunden wird, ist für Surendra klar, dass die Lösung nur über Linnea führen kann.
Cover: Burg Hohenzollern in all ihrer majestätischen Schönheit. Perfekt gewählt, genau wie der Titel des Buches.
Setting: Wie auch schon in den anderen Bänden gelingt es der Autorin hervorragend die Gegend und ihre Bewohner zum Leben zu erwecken und die Stimmung für einen Regionalkrimi, der in der Schwäbischen Alb spielt, einzufangen. Dies liegt bestimmt auch daran, dass es gar nicht so viele unterschiedliche Charaktere gibt und somit jeder einzelne ausreichend Raum erhält.
Charaktere: Die Leser des Buches kennen Surendra Sinha bestimmt schon aus den anderen beiden Bänden, ansonsten werden sie sich schnell mit ihm anfreunden. Er ist ein Charakter, mit dem man gerne ermittelt und mit dem man jede private Herausforderung zu meistern versucht. An seiner Seite ist sein Freund Frank Hasemann, der dank seiner Ortskenntnisse und nicht-Suspendierung die Kontakte zur Polizei ebnet. Natürlich dürfen Sinhas Eltern nicht fehlen und sich diesmal sogar schlagkräftig gegen äußerst dumme Menschen erwehren.
Besonders ans Herz gewachsen ist mir Linnea, die einen mit ihrer Art sofort auf ihre Seite zieht. Dies gilt ebenfalls für ihre etwas zu sehr beschäftigte Mutter und deren Sekretärin Svenja.
Bösewichte gibt es natürlich auch, die in unterschiedlichster Form auftauchen und Surendra das Leben schwer machen.
Geschichte: Ingrid Zellner ist es gelungen eine Geschichte zu stricken, in der der Leser neben vielen privaten Dingen den Fall nicht aus den Augen verliert. Auch denkt man zu wissen, wohin der Fall sich entwickelt bis es einen Wendepunkt gibt, der wohl jeden überraschen dürfte. Sehr genial ausgedacht, hervorragend logisch und äußerst unterhaltsam fesselt der Krimi sowohl durch Charaktere als auch Handlung
Fazit: Auch der dritte Teil der Reihe hat mir sehr gut gefallen. Ich liebe es, zu den Charakteren zurückzukehren, mit ihnen neue Abenteuer zu erleben und zu wissen, dass Surendra Sinhas Weg noch lange nicht zu Ende sein muss. Der Krimi enthält vieles, was über den Fall hinausgeht, der aber im Endeffekt dann für das Leseerlebnis sorgt, dass einen durchaus staunen lässt. Ich wurde schon lange nicht mehr so in die Irre geführt. Also von mir aus könnte es gleich mit dem vierten Teil weitergehen, eine absolute Leseempfehlung für jeden, der tolle und liebenswerte Charaktere liebt, gerne mitermittelt und sich in eine Gegend Deutschlands begibt, die man ruhig auch mal live besuchen sollte.
Genialer Krimi
zessi79, 3. Juni 2020 (5/5)
Kriminalkommissar Surendra Sinha, zu Besuch in Hechingen, begegnet auf der Burg Hohenzollern einem stummen Mädchen, Linnea. Sie spricht nicht mehr, seit sie mit ansehen musste, wie ihr Vater in den Flammen seiner Villa ums Leben kam. Der Brandstifter sitzt hinter Gittern, aber die Hauptbelastungszeugin wurde kurz nach dem Prozess ermordet. Sinha findet eine Verbindung der toten Frau zu Linneas Mutter. Und es geschehen weitere Verbrechen...
Bei diesem Buch handelt es sich um den dritten Teil der Surendra Sinha-Krimireihe. Die beiden Vorgängerbücher habe ich bereits verschlungen und auch dieses Buch konnte ich fast nicht aus der Hand legen.
Der Schreibstil von Ingrid Zellner ist gewohnt flüssig uns gut lesbar. Surendra Sinha als Protagonist ist einfach klasse. Ich mag einfach seine Art total gerne. Sein Gerechtigkeitssinn und seine Neugier machen jedes Buch einfach total spannend. Aber auch sämtliche Nebencharaktere waren super beschrieben und bildlich vorstellbar.
Man ist schon beim Lesen der ersten Zeilen sofort im Buch gefangen, welches zu keiner Zeit langweilig war. Es ist ständig etwas passiert, was man so nie vorhersagen konnte, weil plötzlich wieder alles anders war. Es gab viele Zufälle, Wendungen und Überraschungen im Buch, trotzdem war das Buch zu keiner Zeit übertrieben oder unrealistisch. Das hat mir sehr gut gefallen.
Die Lösung des Falles war für mich nicht zu erraten, trotzdem war die Lösung schlüssig und es blieben keine Fragen offen. Genauso gehört sich das für einen guten Krimi.
Ich freue mich schon jetzt auf einen neuen Band der Surendra Sinah-Reihe und kann diese Reihe absolut weiterempfehlen.
Fazit: Tolle Krimireihe, die ich jedem ans Herz legen kann. Absolute Leseempfehlung!
Stumm vor Angst
Edith Nebel, 5. Juni 2020 (5/5)
„Es ist echt nicht zu fassen, dachte er ironisch. Ich kann wirklich nirgends hinfahren, ohne über mindestens eine Leiche zu stolpern. Aber diesmal werde ich den Teufel tun und bei den Ermittlungen mitmischen. Findet mal schön selbst heraus, wer hier gegen das fünfte Gebot verstoßen hat, Freunde.“ (Seite 94)
Kriminalkommissar Surendra Sinha, 37, in Stuttgart geborener Sohn indischer Eltern, ist nicht nur ein überaus fähiger Ermittler mit sehr viel Charme, er hat auch ein unglaubliches Talent, sich in Schwierigkeiten zu bringen. Zum einen weil er emotional zu sehr in seine Arbeit involviert ist und Vorschriften schon mal großzügig auslegt, zum anderen, weil er sogar im Urlaub die Neigung hat, sich in die Arbeit der Kollegen vor Ort einzumischen. Das ist keine Selbstüberschätzung – er will nur helfen. Wie’s der Teufel will, kennt er immer jemanden, der etwas mit dem Fall zu tun hat oder er findet gleich selbst einen Toten.
Der Kommissar und das stumme Mädchen
Seit dem tragischen Tod seiner Verlobten ist Surendra nicht mehr er selbst. Zurzeit ist er beurlaubt. Statt in Friedrichshafen zu ermitteln, wohnt er samt Katze Saleti vorübergehend wieder bei seinen Eltern in Stuttgart und überlegt, ob er weiterhin Polizist bleiben möchte. Doch weil seine Mutter – bei aller Liebe – ziemlich naseweis und anstrengend ist und unermüdlich versucht, ihn unter die Haube zu bringen, beschließt er, für eine Weile seinen früheren Vorgesetzen Frank Hasemann in Hechingen zu besuchen. Der ist inzwischen pensioniert, lebt allein und freut sich über Gesellschaft. Mit seinem Gast zieht er das volle Touristenprogramm durch.
Auf der Burg Hohenzollern trifft Surendra ein zehnjähriges Mädchen, das anscheinend alleine dort ist. Besorgt geht er der Sache nach, doch die Kleine kann seine Fragen nicht beantworten. Sie ist stumm. Als die Mutter auftaucht, wird sie zur Furie, weil sie ihr Kind mit einem fremden Mann sieht. Frank Hasemann kennt die Hintergründe: Das Mädchen ist Linnea Gruber, die Tochter der Bauunternehmerin Natalia Gruber, und hat vor drei Jahren mit ansehen müssen, wie ihr Vater bei einem Hausbrand ums Leben kam. Seitdem spricht sie nicht mehr.
Der Mörder fordert „GERÄCHTIGKEIT“
Den Brandstifter hat man damals gefasst, der sitzt. Fall erledigt – sollte man meinen. Doch die Zeugin, die den Täter seinerzeit gesehen und identifiziert hat, ist vor wenigen Monaten ermordet worden. Da scheint noch jemand eine Rechnung offen gehabt zu haben. Am Tatort wurde eine Botschaft gefunden, die „GERÄCHTIGKEIT!“ lautet. Schreibfehler oder Wortspiel? Rache oder Gerechtigkeit für wen?
Aus purem Zufall hatte Surendra Sinha mit der ermordeten Zeugin, Vanessa März, schon einmal beruflich zu tun. Und schon sind alle guten Vorsätze vergessen und er hat wieder die Finger in einem Fall drin, der ihn gar nichts angeht. Weder durch das abweisende Verhalten der zuständigen Kollegen noch durch fremdenfeindliche Übergriffe lässt er sich davon abbringen, in Hechingen privat zu ermitteln. Dass Mutter und Tochter Gruber sich mit Frank Hasemann und ihm anfreunden, motiviert ihn zusätzlich, bereitet ihm aber ungeahnte Probleme.
Je intensiver sich Surendra mit den Fällen Gruber und März beschäftigt, desto stärker wird sein Verdacht, dass der verurteilte Brandstifter womöglich unschuldig einsitzt. Er hätte zwar ein Motiv gehabt, den Grubers das Haus über dem Kopf anzuzünden, es könnte aber auch alles ganz anders abgelaufen sein.
Surendra Sinha ermittelt auf eigene Faust
Als im Umkreis der Grubers ein weiterer Mord geschieht, bei dem „GERÄCHTIGKEIT“ gefordert wird, gibt’s für Surendra kein Zurück mehr. Jetzt will er’s wissen. Er verlängert seinen Aufenthalt in Hechingen und sucht den Mörder auf eigene Faust. Möglicherweise erfährt er dadurch ja auch, was damals wirklich bei dem Hausbrand geschehen ist. Und vielleicht kann er lange genug in Hechingen bleiben, um das traumatisierte Kind wieder zum Sprechen zu bewegen. Seit sie Frank, ihn und Katze Saleti als Freunde hat, taut sie merklich auf. Svenja, die attraktive Assistentin der Bauunternehmerin, wäre ebenfalls ein Grund zum Bleiben.
Wie tief Surendra schon in dieser mörderischen Geschichte drinsteckt, wird ihm viel zu spät klar …
Dem Kommissar fehlt die Distanz
Da hat die Autorin ihren Helden auf einen gefährlichen Weg geschickt! Irgendwann wird’s dem Kommissar noch zum Verhängnis werden, dass er sich immerzu persönlich in seine Kriminalfälle verstrickt. Oder anders herum gesagt: Dass er auf eigene Faust ermittelt, sobald jemand aus seinem Umfeld betroffen ist.
Es macht ihn zwar sehr sympathisch, dass er mit allen Kreaturen mitfühlt, hilfsbereit ist und Ungerechtigkeiten aus der Welt schaffen will, aber für seinen Beruf ist das nichts. Da ist mehr emotionale Distanz gefordert als er aufbringt. Entweder sucht er sich jetzt zügig professionelle Hilfe und kriegt das irgendwie geregelt, oder es geht früher oder später schief. Selbst wenn er seinen Beruf aufgeben würde, wäre er noch nicht aus der Gefahrenzone. Auch als Ausbilder oder Sozialarbeiter würde er weiter versuchen, im Alleingang Kriminalfälle zu lösen, an denen andere sich schon die Zähne ausgebissen haben.
Der Mix der Kulturen macht den Kommissar interessant. Schon allein, wenn die Familie kocht und feiert, ist das klasse! Zu seinem Leidwesen muss er sich immer wieder für seine Herkunft, seine Religion und seine Ansichten rechtfertigen und erklären. Nicht selten gerät er an Zeitgenossen, die einen dunkelhäutigen, hinduistischen Deutschen nicht akzeptieren können. Aber auch wenn’s manchmal dicke kommt – solange seine Mutter in der Nähe ist, ist für befreiendes Lachen gesorgt. Sie ist ein Familienmensch und stets um ihre Lieben in aller Welt besorgt. Dass sie dabei mitunter weit über das Ziel hinausschießt und übergriffig wird, ist ihr nicht bewusst. Aber ihr Sohn erträgt es mit Langmut und nimmt ihr ihre mitunter haarsträubenden Aktionen nicht übel. Sie meint es ja gut.
Mutter in Hochform
Es ist ein Wunder, dass Zenobia Sinha nicht versucht, ihren Sohn mit Natalia Gruber, Linneas Mutter, zu verkuppeln. Sie dient ihn doch sonst jedem weiblichen Wesen passenden Alters als Ehemann an! Aber vielleicht ist eine verwitwete Geschäftsfrau nicht das, was ihr als Schwiegertochter vorschwebt. In der Baubranche muss frau verdammt taff sein und darf sich nichts gefallen lassen. Natalia würde vermutlich knallhart Grenzen setzen und sich jede Einmischung in deutlichen Worten verbitten. Als Leserin stelle ich mir diese Konstellation allerdings sehr amüsant vor.
Ich bin gespannt, wie die Reihe um Kommissar Surendra Sinha weitergeht. Entweder er kommt jetzt wieder auf die Beine oder er geht unter.
Wenn man sich in der Gegend auskennt, hat man, wie bei den meisten Regionalkrimis, einen kleinen Bonus: Man muss sich die beschriebenen Handlungsorte nicht erst in seiner Phantasie vorstellen, sondern hat gleich ein Bild vor Augen. Doch man kommt auch ohne Ortskenntnisse wunderbar mit. Vorm Dialekt muss man sich auch nicht fürchten. Zwar muss man davon ausgehen, dass die Leut’ auf der Alb schwäbisch schwätzen, aber geschrieben ist alles in lesefreundlichem Hochdeutsch.
Surendra Sinha - was für ein toller Ermittler!
Jeanette_Lube, 6. Juni 2020 (5/5)
Die Autorin Ingrid Zellner hat einen wirklich wunderbaren Schreibstil. Dies ist das zweite Buch, was ich von ihr und mit ihrem tollen Ermittler Surendra Sinha gelesen habe. Und auch dieses hat mich wieder komplett begeistert. Ich war von der ersten Seite an sofort in der Handlung der Geschichte und konnte das Buch nicht mehr aus den Händen legen. Allein die Beschreibungen der Gegend machen direkt Lust, mal in die Schwäbische Alb zu reisen. Auf dem Cover sieht man die Burg Hohenzollern, einfach nur traumhaft! Surendra Sinha ist einfach nur ein toller Ermittler. Ich habe ihn in mein Herz geschlossen, so ein sympathischer und einfühlsamer Mann, der sehr viel Empathie besitzt. Er interessiert sich für andere Menschen und ist auch sehr klug und hat irgendwie immer ein bisschen Pech, denn ständig tritt er in irgendwelche Fettnäpfchen, findet Leichen... ja, er zieht das magisch an und trifft aufgrund seiner indischen Abstammung nicht immer auf andere Menschen, die ihn mögen. Leider ist es in Deutschland immer noch so, dass es einige Menschen gibt, die andere nach ihrem Äußeren beurteilen und nicht nach ihrem Charakter! Auch sein Freund Hasemann ist ein toller Mensch, der mit Surendra ein tolles Team bildet. Hier handelt es sich um einen turbulenten und lebhaften Krimi, in dem jede Menge passiert. Besonders das Schicksal der kleinen Linnea hat mich sehr berührt. So, ich werde aber nichts verraten! Schließlich sollt ihr euch selbst ein Bild von der Geschichte machen! Dies ist ein spannender, aufregender, fesselnder, packender, aber auch herzzerreißender Krimi, der mich in seinen Bann gezogen hat, aber auch zu Tränen rührte. Die Autorin hat geschickt falsche Fährten ausgelegt, sodass ich dann über das Ende sehr verwundert war, denn damit habe ich überhaupt nicht gerechnet. Toll, einfach nur toll! Solche Krimis liebe ich! Ich kann ihn euch sehr gern weiterempfehlen! Lehnt euch zurück und geniesst dieses Lesevergnügen. Aufregend vom Anfang bis zum Ende! Ich hatte wunderbare Lesestunden, die mir teilweise Gänsehautmomente verschafften, denn hier erfährt man mal wieder, wozu manche Menschen fähig sind.
Beginnt allmählich und steigert langsam die Spannung
Buchwurm05, 6. Juni 2020 (4/5)
Das Ermittlungsverfahren gegen Kriminalkommissar Surendra Sinha läuft immer noch. Um sich über seinen weiteren Weg Gedanken zu machen, besucht er seinen Freund und Exchef Frank Hasemann auf der schwäbischen Alb. Bei einer Besichtigungstour der Burg Hohenzollern, trifft Surendra das kleine Mädchen Linnea. Von Frank erfährt er, dass sie, seitdem sie miterleben musste wie ihr Vater im eigenen Haus verbrannt ist, nicht mehr spricht. Der Täter sitzt zwar hinter Gittern, aber die Hauptbelastungszeugin wurde später grausam ermordet. Surendra beginnt auf eigene Faust zu recherchieren und gerät dabei selbst ins Visier der Ermittlungen......
"Stumm vor Angst" ist der vierte Band um Surendra Sinha, Ermittler mit indischen Wurzeln. Dieser knüpft direkt an den Vorgänger "Mordshass" an, den die Autorin zusammen mit Simone Dorra geschrieben hat. Zur Einführung gibt es deshalb einige Details aus diesem Band in Form eines Gespräches. Auch danach wendet die Autorin noch einige Seiten auf, um Surendra und dessen Charakter einzuführen. Neueinsteiger können sich so ein gutes Bild machen. Ich, eher ungeduldig, empfand das etwas zu lang. Aber dafür wurde ich später mehr als entschädigt. Die Spannung steigert sich allmählich und der Showdown hat es nochmal in sich, wartet mit einer Überraschung auf. Die Figuren sind alle sehr gut ausgearbeitet. Surendra zum Beispiel ist dafür bekannt, über Leichen zu stolpern und damit seine Kollegen auf Trab zu halten. Dieses Markenzeichen durfte auch diesmal nicht fehlen. Er ist sehr besonnen, kann es aber nicht lassen, den Kollegen Tipps zu geben. So kam es auch immer mal wieder zu Szenen zum Schmunzeln. Meine Lieblingsfigur ist jedoch seine Mutter. Wie ein Löwe kämpft sie für ihren Sohn. Ohne Rücksicht auf Verluste.
Fazit: Ein Krimi mit viel Lokalkolorit. Der allmählich beginnt und die Spannung langsam steigert. Neben Szenen zum Schmunzeln, fehlen auch ein paar emotionale Momente nicht. Ich empfehle diesen liebevoll geschriebenen Krimi sehr gerne weiter.
Hat mir extrem gut gefallen
HEIDIZ, 7. Juni 2020 (5/5)
Der Krimi spielt auf der schwäbischen Alb, inhaltlich bezogen auf das Regionale gefällt mir das Buch schonmal extrem gut, man kann sich gut in die Region eindenken, aber nicht nur das, auch der kriminalistische Inhalt ist genial konzipiert und perfekt dargestellt. Man wird von Beginn an in die Handlung eingebunden und kann mit ermitteln, bis zum Schluss spannend.
Wir befinden uns in Hechingen - Rand der Schwäbischen Alb - Surendra Sinha besucht einen Freund. Sie besichtigen die Burg Hohenzollern und lernen die kleine stumme Linnea kennen. Ihr Vater kam ums Leben, seither spricht sie nicht mehr. Das war damals ein schrecklicher Fall, die Zeugin wurde im nachhinein ermordet und der Mörder läuft noch frei herum. Der Brandstifter sitzt hinter Gittern, der Vater war in den Flammen umgekommen, in seiner Villa.
Sinha hört davon und beginnt zu ermitteln, da er die Tote kannte. Wir kommen im Zuge der Ermittlungen nach Reutlingen, lernen die Bauunternehmerin Gruber kennen - dann kommt noch eine weitere Leiche ins Spiel ...
Surendra Sinha - der Kommissar in einem dritten Fall - hat mir sehr gut gefallen. Der All ansich ist klar und logisch, dennoch nicht durchschaubar. Hat mir von der Idee und Umsetzung sehr gut gefallen.
Ich kann nichts weiter sagen, als dass der Krimi sehr lesenswert ist. Regionales ist gut eingebunden und die Geschichte hätte genauso passiert sein können, lebendig und glaubwürdig geschrieben, kriminalistisch großartig.
Regional, spannend und unterhaltsam
MotherGoose, 7. Juni 2020 (5/5)
In und um Hechingen am Rand der schwäbischen Alb spielt die Handlung dieses dritten Bandes aus der Reihe um Surendra Sinha, den deutschen Kommissar mit indischen Wurzeln. Die Lektüre der Vorgängerbände ist sicher unterhaltsam, aber für das Verständnis dieses Buches nicht zwingend notwendig – der Fall ist in sich abgeschlossen.
Um während einer Suspendierung zur Ruhe zu kommen, besucht Surendra Sinha seinen Freund Frank Hasemann. Doch neben Erholung und Austausch erwartet den sympathischen Ermittler eine rätselhafte Mordserie. Er lernt die zehnjährige Linnea kennen, die vor drei Jahren ein schreckliches Erlebnis hatte und seither nicht mehr spricht. Was hat das Geschehen von damals mit den neuen Mordfällen zu tun?
Mehrmals wurde ich bei der Lektüre auf falsche Fährten gelockt, und so blieb das Buch für mich spannend von Anfang bis zum Schluss. Überzeugend fand ich nicht nur die Handlung, sondern ebenfalls die lebendigen Dialoge und die interessanten Charaktere. Schön fand ich es auch, so ganz nebenbei mit Sehenswürdigkeiten wie der Burg Hohenzollern und der Pfullinger „Onderhos“ bekannt gemacht zu werden.
Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung für dieses fesselnde und unterhaltsame Buch!
Leichen pflastern seinen Weg
Frisch vom Stapel, 14. Juni 2020
Zuerst der Mordfall an der Skisprungschanze in Hinterzarten, vor kurzem dann die Tote an der Rems in Waiblingen. Kreuz und Quer durchs Ländle haben Surendra Sinha, Kriminalhauptkommissar mit indischen Wurzeln aus Friedrichshafen, seine Kriminalfälle schon geführt. Dieses Mal verschlägt es ihn auf die Schwäbische Alb. In Hechingen besucht er seinem ehemaligen Kollegen und mittlerweile guten Freund Frank Hasemann. Eigentlich um mit ihm was berufliches zu besprechen. Eigentlich. Im Schatten der mächtigen Hohenzollernburg stolpert Surendra zuerst über mehrere Leichen, dann zwangsläufig in die Ermittlungen zu einem Verbrechen und anschließend auch noch in eine Romanze.
Der dritte Fall des sympatischen Komissars Surendra Sindra.
Sehr spannender Schwäbscher Alb Krimi
Wildpony (Books and Shoes), 23. Juni 2020 (5/5)
Kurzbeschreibung: Kriminalkommissar Surendra Sinha, zu Besuch in Hechingen, begegnet auf der Burg Hohenzollern einem stummen Mädchen, Linnea. Sie spricht nicht mehr, seit sie mit ansehen musste, wie ihr Vater in den Flammen seiner Villa ums Leben kam. Der Brandstifter sitzt hinter Gittern, aber die Hauptbelastungszeugin wurde kurz nach dem Prozess ermordet. Sinha findet eine Verbindung der toten Frau zu Linneas Mutter. Und es geschehen weitere Verbrechen …
Mein Leseeindruck: Ein wirklich spannender, authentischer Regionalkrimi der Schwäbischen Alb von der Autorin Ingrid Zeller!
Ich kannte leider die Vorgängerbände noch nicht und bin daher ganz neu zu der Ermittlungsgruppe Sinha und Hasemann gestoßen. Die beiden doch sehr unterschiedlichen Männer sind nicht nur beide Polizisten und kennen sich von früher, sondern sie sind auch gute Freunde.
Und das braucht Surendra Sinha, Deutscher mit indischen Wurzeln, in diesem Krimi ganz besonders. Denn er ist nicht nur einem internen Ermittlungsverfahren der Polizei ausgeliefert, sondern auch den Aggressionen und der Ablehnung von rassistischen Personen in diesem Buch. Und das ganz schön heftig.
Dabei ist er eine Sympathiefigur und versucht nur nach seinem Wissen und Gewissen ein guter Polizist zu sein. Sein Händchen für ein kleines Mädchen, das nach dem Verbrennungstod des Vaters verstummt ist, bringt ihn weiterhin eine Anzeige wegen Kindesmissbrauch ein.
Alles in allem ist die Handlung sehr abwechslungsreich und von großer Spannung geprägt. Als Leser fühlt man in vielen Situationen hautnah mit. Ganz besonders habe ich die Mutter von Sinha ins Herz geschlossen, die wie eine Löwenmama für ihren Sohn kämpft.
Da es nicht bei den anfänglichen 2 Morden bleibt hat die Polizei und dazu noch Sinha mit Hansemann einiges zu tun. Der Spannungsbogen bei dem Buch baut sich kontinuierlich auf und am Ende fiebert man als Leser atemlos mit. Mit einem überraschenden Ende habe ich dann das Buch zufrieden zugeklappt.
Fazit: Mein erster Schwäbische Alb Krimi mit tollen Protagonisten, der sicher nicht mein letzter bleiben wird.
Ich habe das Buch von der ersten bis zur letzten Seite genossen und konnte mich auch sehr gut einfühlen. Der Schreibstil der Autorin ist super und wunderbar flüssig. Man hat dabei das Gefühl den Personen über die Schulter schauen zu können. Das mag ich besonders an Krimis.
Von mir gibt es von Herzen gerne 5 Sterne und eine große Leseempfehlung!
Eine kriminalistische Geschichte mit Humor gepaart
Brifi, 4. September 2020 (5/5)
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es war kurzweilig, spannend mit einer überraschenden Wendung.
Sturm der Angst
Ingeborg, 26. März 2024 (5/5)
Sehr spannender Krimi.
Vom Regen in die Traufe
mistressfraser, 21. Mai 2024 (5/5)
Manchmal kommt es so, wie es besser nicht sollte - so wie bei Kommissar Surendra Sinha, Ingrid Zellners sympathischem, indischstämmigen Ermittler. Zuerst wurde er wegen einer aus Mitgefühl begangenen Regelübertretung vom Dienst beurlaubt, und dann verlor er durch einen Mord die Frau, mit der er sich gerade erst verlobt hatte. Von sowas muss man sich erst einmal erholen, und das tut er bei seinem väterlichen Ex-Kollegen Frank Hasemann. Wobei ihm genau das passiert, was er eigentlich verhindern wollte: er stolpert prompt über einen Mordfall, der eigentlich schon geklärt ist - oder doch nicht? Warum ist die kleine Linnea, der er bei einem Besuch auf der Burg Hohenzollern begegnet, vor drei Jahren verstummt? Warum ist eine Zeugin, die im Prozeß gegen den Täter ausgesagt hat, bei dessen Brandstiftung Linneas Vater damals ums Leben kam, jetzt plötzlich ermordet worden? Der Fall ist verzwickt, die Reutlinger Kripo von seiner Einmischung alles andere als begeistert. Aber Surendra kann es einfach nicht lassen, und er bringt sich dabei prompt selbst in Lebensgefahr…
Die Geschichte ist spannend, der Leser rätselt gemeinsam mit Surendra und hält den Atem an, wenn sich plötzlich eine neue Entwicklung ergibt, mit der niemand gerechnet hat, am wenigstens der liebenswerte Kommissar. Und ein humoriger Bonus ist obendrein Surendras Mutter Zenobia - großartige Köchin, indische Löwenmama und wild entschlossen, ihren attraktiven Sohn endlich unter die Haube zu bringen. Ihren großen Auftritt auf dem Weihnachtsmarkt der Burg Hohenzollern muss man einfach gelesen haben. (Den Rest des Krimis auch, natürlich.)
"Selten hat mich ein Krimi so intelligent unterhalten. Die Autorin erzählt eine genial konzipierte Geschichte, spannend, unterhaltsam und detailreich, ohne den roten Faden zu verlieren." (Islaender, 5/5)
"Ein leiser Krimi, der in die Tiefe geht und viele Themen streift." (mabuerele, 5/5)
"Einfach nur super! Behutsam angehend, spannend bis zum Schluss!! Und gleichzeitig eine kleine Rundreise durch die Schwäbische Alb!" (Froscherl, 5/5)
"Ein spannender Kriminalfall mit Herz und Humor." (witchqueen, 5/5)
"Auch wenn man die beiden Bände vorher mit dem Kommissar Surendra Sinha nicht kennt, kommt man leicht rein ins Lesen. Und ist jetzt noch mehr motiviert, die beiden Bände zu lesen. Toller Krimi!" (louvre74, 5/5)
"Ich habe keinerlei Schwachpunkte in diesem Krimi gefunden." (Lesezeichenfee, 5/5)
"Das Buch ist an manchen Stellen sehr humorvoll, hat aber auch immer wieder einen 'ernsten Unterton', gerade wenn es um Fremdenfeindlichkeit geht." (DoraLupin, 5/5)
"Dies ist ein spannender, aufregender, fesselnder, packender, aber auch herzzerreißender Krimi, der mich in seinen Bann gezogen hat, aber auch zu Tränen rührte. Die Autorin hat geschickt falsche Fährten ausgelegt, sodass ich dann über das Ende sehr verwundert war, denn damit habe ich überhaupt nicht gerechnet. Toll, einfach nur toll! Solche Krimis liebe ich!" (Jeanette_Lube, 5/5)
"Krimileserherz mit Präferenz des psychologischen anstelle des blutrünstigen Faktors, was willst du mehr?!" (EmiliAna, 5/5)
"Die Geschichte hätte genauso passiert sein können, lebendig und glaubwürdig geschrieben, kriminalistisch großartig." (HEIDIZ, 5/5)
"Als Leser fühlt man in vielen Situationen hautnah mit. Ich habe das Buch von der ersten bis zur letzten Seite genossen." (Books and Shoes, 5/5)
"Das ist mein erster Fall (aber bestimmt nicht mein letzter) mit Surendra und ich habe mich gleich in ihn verliebt." (gudrunf, 5/5)
"Ingrid Zellner hat mit ihrem Kommissar Surendra Sinha eine Figur geschaffen, die sich von vielen anderen Kommissaren positiv abhebt, indem er ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden, aber auch jede Menge Einfühlungsvermögen besitzt. Insgesamt ein ganz toller, vielschichtiger und unterhaltsamer Krimi!" (Insel56, 5/5)
"Tolle Krimireihe, die ich jedem ans Herz legen kann. Absolute Leseempfehlung!" (zessi79, 5/5)
"Eine rundum gelungene Geschichte, die auf eine weitere Fortsetzung hoffen lässt." (Streiflicht, 5/5)
"Ingrid Zellner schreibt fesselnd und sehr lebendig. Die Charaktere sind vielschichtig, mitten aus dem Leben gegriffen und werden beim Lesen zu Freunden." (Martinas Buchwelten, 4,5/5)
"Sehr genial ausgedacht, hervorragend logisch und äußerst unterhaltsam fesselt der Krimi sowohl durch Charaktere als auch durch Handlung." (TVSC's kleine Welt, 5/5)
"Der Mix der Kulturen macht den Kommissar interessant. Zu seinem Leidwesen muss er sich immer wieder für seine Herkunft, seine Religion und seine Ansichten rechtfertigen und erklären. Nicht selten gerät er an Zeitgenossen, die einen dunkelhäutigen, hinduistischen Deutschen nicht akzeptieren können. Aber auch wenn’s manchmal dicke kommt – solange seine Mutter in der Nähe ist, ist für befreiendes Lachen gesorgt." (Edith Nebel, 5/5)
"Durch zahlreiche Wendungen und falsche Fährten bleibt der Krimi spannend und nach dem Showdown wartet ein überraschendes, aber plausibles Ende." (EKZ Bibliotheksservice Reutlingen)
"Fiktive Mordfälle, wirklich existierende Handlungsorte – daraus bezieht der Regionalkrimi 'Stumm vor Angst' seinen besonderen Reiz. Er lohnt sich allein schon wegen des Lokalkolorits." (Schwarzwälder Bote)
"Die Handlung führt den Leser geschickt durch ein Wechselbad der Emotionen: Szenen von blutigem Terror, stimmungsvolle Ausflüge zu den Sehenswürdigkeiten der Region, kriminalistisches Knobeln im Kollegenkreis, freundschaftliche Küchentischgespräche und liebenswürdig erzählte Alltagsszenen mit pointierten Dialogen. Hier kommt Zellners Erfahrung als professionelle Theaterdramaturgin zum Tragen. Nicht umsonst zählt 'Stumm vor Angst' beim Silberburg-Verlag derzeit zu den Bestsellern." (Süddeutsche Zeitung)
Obwohl "Stumm vor Angst" während des ersten Corona-Lockdowns 2020 veröffentlicht wurde und sämtliche damals geplanten Autorenlesungen abgesagt werden mussten, hat der Krimi es schon im Juni 2020 zum Verlagsbestseller geschafft! Dazu nur ein Wort an alle Käufer und Leser meines Buches: DANKE !!! ❤️
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Im Jahr 2020 sind sämtliche geplanten Autorenlesungen (u.a. beim Schlosserlebnistag auf der Burg Hohenzollern, die das Buchcover schmückt) leider der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen. Deshalb gab es damals kurzerhand "Wohnzimmerlesungen für alle". Die Video-Clips findet ihr hier in der Videothek.
Autorenlesungen (als es nach Corona endlich wieder möglich war):