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Jacobsen lehnte sich in seinem Stuhl zurück.
»Wissen Sie was? Nur die Tatsache, dass ich seit drei Jahren vertrauensvoll mit Frau Brendel zusammenarbeite, hält mich davon ab, jetzt auf der Stelle eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen Sie einzureichen, Kollege Sinha. Dazu hätte ich jeden Grund und jede Berechtigung – aber dann müsste ich Frau Brendel möglicherweise mit hineinziehen, und das ist so ziemlich das Letzte, was ich will.«
Er beugte sich wieder vor und sah Sinha geradewegs in die Augen, selbst überrascht darüber, wie ungeheuer zornig er war.
»Aber bitte schön. Spielen Sie weiter Privatdetektiv. Pfuschen Sie uns ruhig weiter ins Handwerk. Das nächste Mal, wenn ich Sie dabei erwische, sind Sie fällig. Haben Sie das verstanden?«
Sinha hatte ihm die ganze Zeit über schweigend zugehört und dabei seinem Blick regungslos standgehalten. Auch jetzt blieben seine dunklen Augen unverwandt auf Jacobsen gerichtet.
»Tun Sie sich keinen Zwang an.« Seine Stimme war kalt und nüchtern. »Ich hab sowieso schon eine interne Ermittlung am Hals, da kommt es darauf auch nicht mehr an. Aber ich bleibe dabei: Ich habe mich weder in Ihre Ermittlungen eingemischt noch Ihnen ins Handwerk gepfuscht. Oder habe ich Ihre Arbeit in irgendeiner Form behindert oder Ihnen sogar konkreten Schaden zugefügt? Weisen Sie mir das nach, und ich reiche die Dienstaufsichtsbeschwerde gegen mich höchstpersönlich ein.«
Sein Mund verzog sich zu einer bitteren Grimasse.
»Ich hoffe nur, Sie kommen niemals in die gleiche Situation wie ich. Dass man Sie eines Verbrechens bezichtigt, das Sie nicht begangen haben. Dann möchte ich nämlich sehen, wie Sie brav die Hände in den Schoß legen und untätig darauf warten, dass andere Ihren Kopf aus der Schlinge befreien. Vielleicht begreifen Sie dann, dass es Situationen gibt, in denen einem Regeln und Vorschriften gleichgültig werden. Denn ich wette mit Ihnen, dass auch Sie jede Gelegenheit nutzen würden, Beweise für Ihre Unschuld zu finden – so wie jetzt ich. Und solange ich alles, was ich im Zusammenhang mit dem Fall herausfinde, anschließend an Sie weiterleite – was ich jetzt am Bodensee schon mal gemacht habe; Ihre Kollegin verfügt über meine gesammelten Erkenntnisse –, solange lasse ich mir von niemandem verbieten, Privatgespräche mit alten Bekannten zu führen. Auch von Ihnen nicht!«
»Wenn es Privatgespräche gewesen wären, hätte ich kein Problem damit«, konterte Jacobsen, der Mühe hatte, sich zur Ruhe zu zwingen. »Aber das waren sie nicht. Ich weiß es, Sie wissen es, und meine Kollegin weiß es auch. Hoffe ich jedenfalls.«
Er sah Melanie an. Sie nickte, die Lippen zusammengepresst.
»Und ich habe nicht das geringste Interesse, mit jemandem zusammenzuarbeiten, der mit den simpelsten Grundregeln so haarsträubend Schindluder treibt, wie Sie das tun. Also kann es mir egal sein, ob Sie sich von mir irgendetwas verbieten lassen wollen oder nicht. Ich tu es trotzdem. Solange die Ermittlungen laufen, will ich Sie weder sehen noch irgendetwas von Ihnen hören, klar?«
Zwei Kommissare
Mord am Beinsteiner Tor Waiblinger Kreiszeitung, 22. Oktober 2019 |
Autorinnen-Duo schreibt wie aus einem Guss 22. Oktober 2019, Stuttgarter Zeitung 22. Oktober 2019, Stuttgarter Nachrichten |
Während ich mit “Gnadensee” und “Adlerschanze” meinen Kriminalkommissar Surendra Sinha in die Welt sandte, schrieb auch meine Autorenkollegin und Freundin Simone Dorra ihre ersten Krimis “Nachtruhe” und “Römermaske”, in denen sie ihr zur Kripo Waiblingen versetztes Nordlicht Malte Jacobsen zusammen mit seiner Kollegin Melanie Brendel auf Verbrecherjagd schickte. Zugleich arbeiteten wir bereits seit einiger Zeit an unserem Joint-Venture-Projekt “Kashmir-Saga”, der Romanserie, in der wir zwei völlig unabhängig voneinander entstandene Figuren und deren Welten zusammengeführt haben: Simones Vikram Sandeep und meinen Raja Sharma.
Und weil das so unglaublich gut funktioniert hat, war die Idee naheliegend: Wollen wir das nicht auch mal mit unseren beiden Ermittlern versuchen? Wollen wir Malte Jacobsen und Surendra Sinha aufeinander loslassen und zuschauen, wie es zwischen ihnen ordentlich kracht? Denn dass die beiden sich nicht auf den ersten Blick lieben würden, war uns von Anfang an klar. Dazu sind die beiden zu verschieden. Grundverschieden.
Die Vorstellung war zu spannend, um sie nicht zu verwirklichen. Und nun kam mir Surendras Dienstvergehen zu Hilfe, von dem ich gegen Ende der “Adlerschanze” so überraschend erfahren hatte: Ich ließ es kurzerhand auffliegen, der Arme fand sich in einer internen Ermittlung wieder und wurde vorerst vom Dienst beurlaubt. Was lag da näher, als dass er seine Eltern besuchte? Praveer und Zenobia Sinha waren kurz vor Surendras Geburt von Indien nach Stuttgart emigriert, wo Praveer als Ingenieur einen gut bezahlten Job gefunden hatte, und bewohnten mittlerweile ein Haus in Waiblingen, das sie mit viel Liebe zu einem veritablen Little India ausgestaltet hatten. Dort hat sich Surendra also nun vorübergehend einquartiert – und prompt stolpert er wieder einmal über eine Leiche, und zwar diesmal so gründlich, dass er bei der Waiblinger Kripo in Mordverdacht gerät. Genauer gesagt bei Kriminalkommissar Malte Jacobsen, der sogar extra eifrig gegen Surendra ermittelt, weil seine Kollegin Melanie, in die er heimlich verliebt ist, nicht an Surendras Schuld glaubt und auch noch einen guten Draht zu dem schönen Kollegen entwickelt…
Der Plot für unseren “Clash der Kommissare”, wie ich unser Projekt nannte, entwickelte sich in kürzester Zeit und beinahe wie von selbst. Was noch fehlte, fanden wir, als wir zusammen mit Simones Mann Kai in Waiblingen auf Location Hunting gingen. Wir entdeckten potenzielle Leichenfundorte, den Brunnen, aus dem Surendra das ausgesetzte graue Kätzchen rettet, den Apothekergarten, in dem es zu einer entscheidenden Begegnung zwischen Malte und Surendra kommen sollte – und vor allem den Wehrgang, bei dem wir sofort an eine wilde nächtliche Verfolgungsjagd dachten. Und da eine solche in unserem Plot noch nicht vorkam, beschlossen wir kurzerhand, nachträglich noch eine einzubauen (was sich für Ablauf und Entwicklung der Story als ausgesprochen positiv erweisen sollte). Ich weiß noch genau, wie wir damals blendend gelaunt durch das sonnige Waiblingen zogen und Simone feststellte: “Das wird ein Fest, das zu schreiben!”
Das wurde es in der Tat. Die gemeinsame Schreibarbeit war uns dank der Kashmir-Saga bereits zur Routine geworden: Wir teilten die Kapitel untereinander auf (je nachdem, ob sie mehr Malte- oder mehr Surendra-lastig waren), und bei Dialogen zwischen Simones und meinen Figuren griffen wir auf die altbewährte Methode zurück, Gespräche vorab gemeinsam und “live” in einer Google-Docs-Datei zu führen und diese Rohfassung anschließend zu überarbeiten, zu glätten und in die Kapitel einzupassen. (Mit dieser Google-Docs-Methode entworfene Dialoge haben den unschätzbaren Vorteil, dass sie Gespräche wie aus dem richtigen Leben sind mit manchmal ausgesprochen überraschenden Wendungen. Schließlich muss man hier auf das reagieren, was der gleichzeitig schreibende Partner sagt oder fragt, und kann sich nicht alles nach dem eigenen Gusto zurechtbiegen.) Und einmal mehr zeigte sich, wie sehr wir uns sprachlich bereits aufeinander “eingegrooved” hatten: An sich unterscheiden sich unsere Schreibstile durchaus voneinander, aber bei Joint-Venture-Projekten finden wir inzwischen mühelos zu einem gemeinsamen Tonfall, so dass selbst Leser, die uns sehr gut kennen, oft nicht mehr mit Sicherheit sagen können, wer von uns was geschrieben hat. (Ganz ehrlich: Manchmal weiß ich es sogar selber nicht mehr.)
Übrigens waren wir bei dem Location Hunting in Waiblingen auch auf die schöne Buchhandlung Taube gestoßen, die wir natürlich prompt an einer Stelle eingebaut haben. Gut ein Jahr später, als der “Mordshass” fertig und erschienen war, wurden wir eingeladen, dort eine Krimilesung zum Ende der Veranstaltungsreihe “Waiblingen erfrischt” zu halten – mit Weinjause für das zahlreich erschienene Publikum. Es war eine laue Oktobernacht, so dass der Wein draußen vor der Buchhandlung am Marktbrunnen ausgeschenkt wurde, bei Kerzenlicht (siehe die Bilder-Galerie weiter unten auf dieser Seite). Es war eine der schönsten Lesungen, die wir je gestalten durften. Allein für diesen unvergesslichen Abend hat sich die Arbeit an dem “Mordshass” bereits gelohnt.
Sehr gelungener Regiokrimi
Langeweile, 12. August 2019 (5/5)
Ich habe schon mehrere Romane der beiden Autorinnen gelesen und bin immer begeistert von dem tollen Schreibstil.
Es begann gleich spannend mit zwei Morden, welche das Team vor große Herausforderungen stellten. Die ersten Spuren verliefen im Sande und die Ermittler traten etwas auf der Stelle, dann gab es den entscheidenden Tipp und damit den Durchbruch.
Durch einen Show-down wurde die Spannungsschraube dann noch mal deutlich angezogen.
Die Mischung zwischen Kriminalfall und menschlichen Verwicklungen ist erneut gut gelungen.
Der an verschiedenen Stellen eingestreute Dialekt ist hierbei das Salz in der Suppe.
Die Protagonisten sind gut gezeichnet, es entstehen sofort klare Bilder im Kopf.
Was mir außerdem gut gefällt, sind die kleinen Einblicke in die indische Kultur und nicht zu vergessen, die indische Küche.
Fazit: Der Beweis dafür, dass ein Krimi auch ohne viel Blutvergießen spannend sein kann.
Ich spreche eine Leseempfehlung aus.
Sehr unterhaltsamer Regionalkrimi
Buchwurm05, 13. August 2019 (5/5)
In Waiblingen wird die Leiche der indischen Studentin Vidya Kapoor gefunden. Sie wurde vergewaltigt und ermordet. Die DNA Spuren weisen auf Pierre Meyer hin. Am Bodensee zu 8 Jahren Haft wegen zweifacher Vergewaltigung verurteilt und erst vor kurzem entlassen. Melanie Brendel und Malte Jacobsen von der Waiblinger Kripo lassen ihn zur Fahndung ausschreiben. Doch auch er wird nur noch Tod aufgefunden. Ausgerechnet von Surendra Sinha, beurlaubter Kommissar aus Friedrichshafen, mit dem Meyer noch eine Rechnung offen hat und ein guter Freund von Vidya war. Schnell gerät Surendra in Verdacht.......
"Mordshass" ist ein unterhaltsamer Regionalkrimi, der von allem etwas zu bieten hat. Tolle Charaktere, Spannung und Lokalkolorit. Letzteres macht sich auch durch Dialoge in Dialekt bemerkbar. Sie werden immer mal wieder eingestreut und machen die Geschichte authentisch und lebendig. Dafür sorgen auch die Protagonisten. Der charismatische Kommissar Surendra Sinha, der eher besonnen ist und vieles durch Zufall in Erfahrung bringt. Was aber wiederum gut zu seinem Charakter passt. Sein Nebenbuhler, im wahrsten Sinne des Wortes, Kommissar Malte Jacobsen, hat mir einige vergnügliche Lesestunden bereitet, in dem er mehr sein Herz als seinen Verstand sprechen lässt. Mittendrin Kommissarin Melanie Brendel, die versucht möglichst sachlich an die Ermittlungen zu gehen. Alleine dieses Dreiergespann hat den Krimi für mich zum reinsten Lesevergnügen gemacht. Natürlich wird auch ermittelt, jedoch durch die ungewöhnliche Konstellation, meistens im Alleingang. Da bleibt es dann nicht aus, dass es zum Schluss noch einmal hochdramatisch und spannend zu geht. Am Schluss haben die zwei Autorinnen noch eine Überraschung parat. Ich hoffe wirklich sehr auf eine Fortsetzung. Für mich hat alles gestimmt. Eine perfekte Mischung aus Ermittlungen und Privatleben der Protagonisten.
Fazit: Ein sehr unterhaltsamer Krimi, der nicht nur Wert auf die Ermittlungen legt, sondern auch einiges an Potenzial der Protagonisten zu bieten hat. Ich hatte kurzweilige Unterhaltung beim Lesen und konnte voll und ganz in die Geschichte abtauchen. Unbedingt lesen.
Toller Krimi
Karmann67, 14. August 2019 (5/5)
In Waiblingen wird eine tote junge Frau gefunden. Es handelt sich dabei um die indische Studentin Vidya Kapoor. Sie wurde vergewaltigt und ermordet.
Kurz drauf wird der mutmaßliche Täter Pierre Meyer auch tot aufgefunden. Gefunden von einem indischen Kriminalkommissar aus Friedrichshafen - der momentan beurlaubt ist.
Malte Jacobsen und Melanie Brendel werden auf den Fall angesetzt.
Was hat ihr Kollege Surendra Sinha von Friedrichshafen mit den beiden Toten zu tun?
Ich möchte an dieser Stelle zum Inhalt gar nicht mehr verraten.
Bei Mordshass handelt es sich um einen tollen spannenden Krimi, der mich sehr gut unterhalten hat.
Die Charaktere sind alle sehr gut und authentisch beschrieben. Man hat gleich ein klares Bild vor Augen.
Die Story ist wirklich gelungen und am Schluss wird man doch noch überrascht.
Dies war mein erstes Buch der Autorinnen, aber garantiert nicht das letzte.
Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und kann das Buch zu 100% weiterempfehlen!
Mordshass
Gelinde, 14. August 2019 (5/5)
Ein Krimi, der es in sich hat. Die zwei Toten stellen das Ermittlerduo Malte und Melanie vor viele Rätsel. Augenscheinlich ist der indische Kommissar der Hauptverdächtige, gibt es doch etliche Gründe die dafür sprechen. Malte stürzt sich auch voll auf ihn, doch Melanie vertraut ihrem Bauchgefühl und hält ihn für unschuldig. Das wiederum schafft Probleme (die bis zur Entgleisung führen) in der zwischenmenschlichen Beziehung von Malte und Melanie.
Das besondere hier an diesem Buch sind meiner Meinung nach die vielen Wendungen die die Geschichte nimmt. Immer wieder stellen sich neue Fragen. So wird es immer spannender, als Leser rätsle ich und denke mir eine Lösung aus, um dann doch wieder alles über den Haufen werfen zu müssen.
Es gibt auch einen filmreifen Show-Down!
Auf die Lösung wäre ich nie gekommen.
Sehr gut fand ich auch, dass das Umfeld, bzw. die familiären Probleme der Opfer mit beleuchtet werden, und die Opfer somit für mich Aufmerksamkeit bekommen. Denn leider ist selbst heut noch, Vergewaltigung nicht selten ein Tabu-Thema in den betroffenen Familien.
Noch ein großes Plus: der super eingebaute Dialekt und der feine Humor.
Mein Fazit: Ein Krimi der mich echt in allem überzeugt und mitgerissen hat.
Lesevergnügen wie ich es mir wünsche.
Eine klare Leseempfehlung und volle 5 Sterne.
Gelungener Regionalkrimi
Gise, 15. August 2019 (5/5)
Die indische Studentin Vidya Kapoor wird in Waiblingen vergewaltigt und ermordet. Einen Tag später wird der Täter ebenfalls tot aufgefunden – von Surendra Sinha, Kriminalkommissar indischer Abstammung aus Friedrichshafen und gerade zu Besuch bei seinen Eltern in Waiblingen. Kommissar Malte Jacobsen und seine Kollegin Melanie Brendel erfahren, dass Vidya Sinhas Freundin war. Damit hat er sich höchst verdächtig gemacht. Doch die beiden Kommissare aus Waiblingen sind sich uneins – während Jacobsen Surendra Sinha gerne schuldig sehen würde, ist Melanie Brendel schnell überzeugt, dass der Kollege aus Friedrichshafen eine reine Weste hat. Die Suche nach dem Täter gestaltet sich schwierig…
Die Autorinnen Simone Dorra und Ingrid Zellner haben ihre Krimi-Reihen in Waiblingen und Friedrichshafen kurz entschlossen zusammen geführt und lassen ihre drei Ermittler in einem gemeinsamen Fall arbeiten. Das passiert nicht ganz reibungslos in dieser Geschichte, im Gegenteil, da rieselt viel Sand ins Getriebe. Das sorgt für manche Verwicklungen, letztendlich aber auch für die passende Erfolgsquote. Mit viel Fingerspitzengefühl gehen die Autorinnen das Thema Vergewaltigung an. Mit dem Vergewaltiger als Opfer fühlt man kaum Sympathie - dafür aber jede Menge Verständnis für die wahren Opfer der Geschichte, die dieser Vergewaltiger hinter sich gelassen hat. Für weitere Spannung sorgen auch die regionalen Anteile des Krimis mit viel Lokalkolorit und einigen Passagen im Dialekt. Auch dem Privatleben der Ermittler wird viel Raum gegeben, passend zur Geschichte selbst. Den Täter haben die Autorinnen sorgsam versteckt, da macht das Rätseln viel Spaß. Ob es jemand gelingen wird, das Rätsel zu knacken, bevor alles mit einem gewaltigen Showdown aufgedeckt wird?
Auch wenn meiner Meinung nach Kommissar Zufall eine große Rolle in diesem Buch spielt, konnte ich gut in die Geschichte eintauchen und empfehle sie sehr gerne weiter. Auf weitere Ermittlungen mit diesen Kommissaren bin ich schon sehr gespannt.
Tod eines Mörders
mabuerele, 15. August 2019 (5/5)
„...Wollen Sie vielleicht behaupten, dass ich Meyer um die Ecke gebracht habe? Und als Nächstes den Leichenfund melde, um mich selbst aus der Schusslinie zu nehmen?...“
Ja, genau das will Kommissar Malte Jacobsen von der Waiblinger Kripo. Doch gehen wir 24 Stunden zurück. Da wurde in Waiblingen eine tote junge Frau gefunden, die indische Studentin Vidya Kappor. Der Mörder hat so viele Spuren hinterlassen, dass er schnell identifiziert werden konnte. Pierre Meyer war erst vor kurzem aus dem Gefängnis entlassen worden. Dort saß er wegen mehrfacher Vergewaltigung ein.
Am nächsten Tag findet ausgerechnet Surendra Sinha Pierre tot auf einer Parkbank. Surendra ist Kriminalkommissar in Friedrichshafen und hat maßgeblich zu Pierres Verurteilung beigetragen. Zur Zeit ist er auf Besuch bei seinen Eltern in Waiblingen.
Die Autorinnen haben einen spannenden Krimi geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Malte und Melanie sind normalerweise ein eingeschworenes Team. In diesem Fall aber scheint der Wurm drin zu sein. Für Malte ist Surendra der Hauptverdächtige, während Melanie das völlig anders sieht. Außerdem warnt Malte Surendra davor, die Ermittlungen zu behindern.
Wie es der Zufall so will, hat Vidya während ihres Studiums bei Surendras Eltern gelebt. Zenobia, Surendras Mutter, ahnt nicht im mindesten, dass diese die Chance gehabt hätte, die lang ersehnte Schwiegertochter zu werden.
Zenobia ist Mutter mit Leib und Seele. Sie weiß genau, was sie für ihren Sohn will. Auch in anderen dingen spricht sie Klartext, selbst wenn ihre Meinung nicht der Norm entspricht. Das klingt dann so:
„...Der ist noch viel zu gut weggekommen! Surendra hat mir gesagt, dass der Kerl auf der Bank gelegen hat, als würde er ein friedliches Nickerchen halten – wenn ich den in die Finger bekommen hätte, dann hätte der ganz anders ausgesehen...“
Melanie nimmt die Spur in Pierres Vergangenheit auf. In Friedrichshafen allerdings trifft sie vor einem Haus auf Surendra, der ebenfalls alte Kontakte aktiviert hat. Er übergibt ihr sämtliche Unterlagen von seinen Befragungen. Als Malte davon erfährt, reagiert er aggressiv.
Die Autorinnen sorgen dafür, dass ich als Leser in etwa auf dem gleichen Stand bin wie die Ermittler. Dadurch gehe ich sämtliche Um- und Irrwege mit und muss erfahren, wie ein Verdächtiger nach dem anderen gestrichen werden muss.
Die Gespräche mit Pierres einstigen Opfern zeigen, welch tiefe Spuren sein Tun bei ihnen hinterlassen hat. Eine der Frauen erzählt Melanie:
„...Ich dachte, wenn der Dreckskerl verurteilt wird, dann wird alles besser […] Dann könnte ich damit abschließen und die ganze Sache einfach … vergessen. Aber so war`s nicht...“
Währenddessen spitzt sich die Situation zwischen Malte und Melanie zu. Malte ist nicht wiederzuerkennen. Er vergreift sich gehörig im Ton.
Zu den stilistischen Höhepunkten gehören einige der Gespräche. Währen sich Maltes Wut von Gespräch zu Gespräch mit Surendra steigert, wäscht Heike ihren Bruder Malte gehörig den Kopf. Über Melanie sagt sie.
„...Sie ist die cleverste Frau, die ich kenne. Sie hält es seit drei Jahren aus, mit dir zusammen zu arbeiten, nachdem deine Kollegen in Hamburg dich gefürchtet haben wie der Teufel das Weihwasser. Das qualifiziert sie mehr oder weniger für einen Heilgenschein...“
Malte hat also nicht nur einen Fall zu lösen, und das mittlerweile allein, sondern auch seine zwischenmenschlichen Beziehungen in Ordnung zu bringen. Melanie hat sich kurzfristig beurlauben lassen mit der Begründung, dass die Alzheimererkrankung ihres Vaters schlimmer geworden ist. Das stimmt zwar, war aber nicht der Auslöser für ihre Entscheidung.
Sehr gut herausgearbeitet werden die Emotionen der Protagonisten. Dazu gehört Surendras tiefe Trauer um Vidya, Melanies Verzweiflung wegen der Krankheit ihres Vaters und ihre Enttäuschung über Maltes Verhalten.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es hat einen hohen Spannungsbogen,beschreibt ausführlich die konkreten Handlungsorte und lässt Raum für zwischenmenschliche Beziehungen.
"Wir sind also gewissermaßen Kollegen"
Lottewoess, 16. August 2019 (5/5)
In Waiblingen findet ein Rentner die schlimm zugerichtete Leiche von Vidya, einer Studentin aus Indien. Kommissar Malte Jacobsen und seine Kollegin Melanie Brendel wissen schon bald, wer der Täter war: Pierre Meyer, bereits einschlägig vorbestraft. Doch nur kurze Zeit später wird Meyer ebenfalls ermordet aufgefunden, und zwar von einem Kollegen aus Friedrichshafen, dem indischstämmigen Surendra Sinha. Da er Vida gut gekannt hat, hält Malte es durchaus für möglich, dass er Selbstjustiz geübt haben könnte. Sinha, der sich beurlauben ließ, weil intern gegen ihn wegen einer anderen Sache ermittelt wird, kann es nicht lassen, selbst aktiv zu werden, um sich vom Verdacht reinzuwaschen. Dabei krachen die beiden Ermittler heftig aneinander ...
Mit dieser Geschichte legen die beiden Autorinnen einen solide spannenden Krimi vor, mit viel Lokalkolorit, sowohl vom Bodensee, als auch vom Remstal. Der Schreibstil ist angenehm flüssig und zieht sich durch das gesamte Buch.
Ich fand mich sehr schnell hinein, es fängt dramatisch an und der Spannungsbogen lässt nie nach. Die zahlreichen privaten Einschübe sind genau richtig dosiert, sodass man sich in alle Ermittler gut hineinfühlen kann, ohne dass es zu sehr vom Fall ablenkt. Besonders Malte wird ausgesprochen menschlich dargestellt, hier trauen sich die Autorinnen sogar, ihn ordentlich mit dem Kopf gegen die Wand rennen zu lassen, bis er einsieht, dass sein Dickschädel ihn nicht weiterbringt. Dass Ermittler aus verschiedenen Orten nicht gut miteinander können, wird leider auch hier bestätigt. Dabei schafft man gemeinsam bekanntlich mehr, wie – vor allem Malte – am Schluss einsehen muss. Das Thema Vergewaltigung wird ausgesprochen sensibel behandelt, doch mehrmals musste ich heftig schlucken, ob der Vorurteile, die leider auch heute noch nicht komplett verschwunden sind. Vor allem, die Aussage, dass eine Frau selbst schuld dran haben kann, wenn sie einem Mann quasi in ›aufreizender‹ Kleidung vor der Nase herumtanzt.
Besonders gut gefielen mir, dass es den beiden Autorinnen gelang, die zahlreichen Haupt- plus Nebenfiguren wirklich als eigene Persönlichkeiten zu gestalten: Verschiedenartig, dreidimensional und hautnah, mit Macken und Eigenheiten, ob es die Nachbarin ist, die mit einem ›Katzenklo‹ aushilft, oder der alte Herr, der beim Anblick der misshandelten Mädchenleiche fast weint. Ich hatte das Gefühl, jeder einzelnen Person im realen Leben begegnen zu können.
Es war ein Vergnügen, diesen Krimi zu lesen, auf den Mörder wäre ich nicht gekommen und der Showdown bescherte mir noch eine zusätzliche Gänsehaut. Ein Muss für alle Krimifans.
Die Tote an der Rems
Bibliomarie, 18. August 2019 (4/5)
Am Flussufer in Waiblingen wird eine junge Frau gefunden, missbraucht und anschließend getötet. Die DNA Spuren an der Leiche weisen auf einen alten Bekannten der Kriminalpolizei hin. Der mehrfach verurteilter Gewalttäter Pierre Meyer, seit einigen Tagen aus der Haft entlassen, hat wieder zugeschlagen. Doch bevor die Suche richtig angelaufen ist, wird Meyer tot aufgefunden. Gemeldet hat den Fund der Friedrichshafener Kollege Kommissar Sinha. Für den zuständigen KK Malte Jacobsen ein seltsamer Zufall. Sinha ist zur Zeit wegen interner Ermittlungen suspendiert und das Opfer, eine junge indische Studentin lebte bei Sinhas Eltern und war seine Freundin. Außerdem hat Sinha maßgeblich zur letzten Verhaftung von Meyer beigetragen. Diese Verbindungen scheinen gegen den Polizeikollegen mit indischen Wurzeln sprechen.
Keine leichte Situation für Jacobsen und als sich seine Kollegin Melanie Brendel vehement von der Unschuld Sindras überzeugt zeigt, kommt auch noch uneingestandene Eifersucht ins Spiel.
Die beiden Autorinnen Simone Dorra und Ingrid Zellner haben in diesem Krimi ihre jeweiligen Kommissare in einem gemeinsamen Fall ins Rennen geschickt. Eine interessante Kombination, die aus den zwischenmenschlichen Konflikten viel Potential zieht.
Für mich war sehr unterhaltsam zwei so unterschiedliche Charaktere aufeinander treffen zu lassen. Neben der Polizeiarbeit ergibt sich aus den Reibereien viel Spannung. Vor allem, weil sich Sindra trotz Suspendierung nicht an privaten Ermittlungen hindern lässt. Immer wieder kommt er Jacobsen in die Quere. Ist das wirklich immer nur Zufall oder ist Sindra viel tiefer involviert, als es Melanie Brendel wahr haben möchte?
Die Handlung ist wendungsreich und die Spannung bleibt durchgehend hoch. Die Kombination aus den verschiedenen Charakteren bringt viel Farbe in die Geschichte. Das Buch der beiden Autorinnen wirkt wie aus einem Guss und hat mich sehr gut unterhalten. Kleine Exkurse in die indische Küche und eine wunderbar geerdete Nebenfigur, Surendra Sinhas Mutter, runden den Kriminalroman ab.
Gleich zu Beginn bei der Auffindung der Leiche und der schnellen Ermittlung des Täters schien es mir eine Unlogik zu geben. Wieso sollte ein vorbestrafter Gewalttäter, der nie vorher Spuren an seinen Opfern zurückließ, auf einmal so unvorsichtig sein und seine DNA am Tatort verteilen?
Das gemeinsame Projekt der beiden Autorinnen fand ich gelungen und ich könnte mir wirklich gut eine weitere Zusammenarbeit von Jacobsen und Sinha vorstellen, denn beide verbindet im Grunde mehr, als sie trennt.
Mordseifersucht, niedliche Katze und viiiel indisch
Lesezeichenfee, 19. August 2019 (5/5)
Der indisch stämmige Kriminalkommissar vom Bodensee, Surendra Sinha, ist momentan beurlaubt und zu Hause in Waiblingen bei seinen Eltern. Surendras Freundin Vidya Kapoor wird umgebracht und der Kommissar findet den toten Mörder, den er schon kennt und der ihm zuvor Rache schwor. Für Malte Jacobsen von der Kripo Waiblingen ist alles klar, während seine Kollegin Melanie Brendel ganz anderer Meinung ist. Aber Malte ist eifersüchtig, weil sich Melanie mit Sinha so gut versteht.
In diesem Krimi treffen 3 Krimikommissare - von 2 Autorinnen - aufeinander. Ingrid Zellners Surendra Sinha und Simone Dorras Ermittlerteam Malte Jacobsen und Melanie Brendel. Dazu findet eine kleine Katze bei Surendra Sinha ihr neues Zuhause. Die Katze macht sich wirklich gut im Krimi.
Es gibt viele Verdächtige in dem Krimi, so dass man ständig rätselt, wer der Mörder ist und ein Gärtner kam nicht vor (? ). Sehr viele Frauen hassen den Mörder, aber die meisten haben ein Alibi. Die Charaktere sind gut gezeichnet, so dass ich sie mir vorstellen kann. Das Thema „Vergewaltigung“ an Frauen, die noch Jahre später davon gezeichnet sind und nie wieder ein richtiges Leben führen können, ist sehr gut gewählt, denn irgendwie ist das ein Thema, das hierzulande fast totgeschwiegen wird. Es gibt auch kaum oder keine hilfreiche Hilfe für die involvierten Familien.
Der Spannungsbogen geht immer wieder steil nach oben, bis er in einem gnadenlosen Showdown endet, der eine Gänsehaut hervorruft, und wieder ist Surendra Sinha am Ort des Geschehens. Da der Inder ständig da ist, wo er nicht sein soll mag Malte ihn nicht und ist er wahnsinnig eifersüchtig, während Melanie auf ihr Bauchgefühlt hört.
Einziger Wermutstropfen ist der etwas spärlich gesäte schwäbische Lokalkolorit. Er ging schon fast unter, weil es sehr, sehr viel „indisch“ gab, was den Krimi sehr exotisch anhauchte, nun ja, es war eher ein Tropensturm. Der bayrische Kommissar am Telefon klang sehr lebensecht und gefiel mir sehr gut. Hinterher, am Buchende gab es dann Übersetzungen und da war ich erstaunt, wie viel Französisch da dabei war. Da ich Französisch in der Schule hatte und diese „einfachen“ Worte kannte, fiel es mir erst am Schluss auf. Aber es ist eine Frage der Erwartungshaltung. Was erwarte ich in einem Krimi, der in Waiblingen spielt? Das könnte für manchen Leser zu negativen Überraschungen führen. Mir jedenfalls hat es gut gefallen. Daher würde ich raten, noch etwas „derartiges“ unter den Rückentext zu schreiben. Denn es ist doch was „besonderes“ und nicht „bloß ein schwäbischer Krimi“. Letzteres würde ich ja nie sagen, aber ich hab das zu meinem Leidwesen schon in Rezis gelesen.
Das Cover ist wieder mal sehr ausdrucksstark und passt wunderbar zum Thema. Auch sonst ist die Gestaltung des Buches sehr schön. Allerdings merkt man sehr, beim „Silberburg Verlag“ (den es nicht mehr so gibt) Buch, dass ihm der „schwäbische Charme“ (Orginalton mein Ehemann) fehlt.
Fazit: Ein sehr spannender Krimi bei dem ich den Mörder nicht mal erahnt habe. Die Idee, zwei Autorinnen bzw. ihre Protagonisten aufeinandertreffen zu lassen, beschert dem Leser einen sehr dramatisch-reizvollen Krimi, den zu lesen es sich lohnt. Dazu kommt der indische Wirbelsturm, etwas bayrisch und französisch und sehr dezent ein bissle schwäbischer Lokalkolorit. Aber alles in allem, mal was anderes, und dadurch wieder sehr empfehlenswert.
Toller und spannender Regionalkrimi
Vampir989, 19. August 2019 (5/5)
Dass eine junge Studentin indischer Abstammung in Waiblingen ermordet aufgefunden wird, ist schlimm genug. Aber die ermittelnden Waiblinger Kommissare fassen schnell einen verstörenden Verdacht. Ihr Friedrichshafener Kollege Surendra Sinha hat nicht nur die Leiche des Hauptverdächtigen gefunden, sondern er hatte diesen schon einmal ins Gefängnis gebracht - und er kannte auch die junge Studentin persönlich. Es stellt sich die Frage: Könnte es sein, dass der Kollege Sinha vom Bodensee Selbstjustiz geübt hat? Kann man ihm noch vertrauen?
Ich hatte große Erwartungen an dieses Buch und wurde nicht enttäuscht.Wieder einmal haben mich die beiden Autorinnen völlig überzeugt.Sie haben in dem Krimi ihre jeweiligen Kommissare zusammen arbeiten lassen.Und mir hat dies wahnsinnig gut gefallen.
Der Schreibstil ist sehr leicht,locker und flüssig.Das Buch lässt sich angenehm lesen und die Seiten flogen nur so dahin.Einmal angefangen mit lesen wollte ich das Buch nicht mehr ais den Händen legen.
Die Protoganisten wurden sehr gut beschrieben.Ich konnte sie mir klar und deutlich vorstellen.Es gab viele unterschiedliche Charaktere welche bestens ausgearbeitet wurden.Besonders sympatisch fand ich Surendra Sinha und habe ihn gleich wieder in mein Herz geschlossen.Aber auch Malte Jacobsen und seine Kollegin Melanie Brendel waren interessant.Ich habe das Ermittlerteam bei ihren Nachforschungen begleitet.Dabei erlebte ich viele spannende und aufregende Momente.Viele Szenen wurden sehr detailliert dargestellt und so war ich teilweise direkt im Geschehen dabei.Durch die sehr fesselnde und lebendige Erzählweise wurde ich förmlich in die Geschichte hinein gezogen.Ich habe mitgelitten,mitgebangt und mitgefühlt. Das in diesem Krimi angesprochene Thema " Vergewaltigung " hat mich sehr berührt.Es schockierte und beunruhigte mich zeitweise.In mir war Kopfkino und sah alles deutlich vor meinen Augen.Auch habe ich einiges über das Privatleben der Ermittler erfahren.Ich fand das ganz toll und hat der eigentlichen kriminellen Handlung keinen Abbruch getan.Es gab immer wieder unvorhersehbare Wendungen und Ereignisse.Dadurch blieb es durchweg interessant.Zu keiner Zeit wurde mir langweilig.Was den Täter anbelangt wurde ich immer wieder auf eine falsche Spur geführt.Und so habe ich bis zum Schluss mitgerätselt wer es denn nun sein könnte.Erwähnenswert ist der eingebaute Dialekt der Region.So merkt man das es ein typischer Regionalkrimi ist.Viel zu schnell war ich am Ende des Buches angelangt.Der Abschluss hat mich sehr überrascht denn damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet.
Das Cover finde ich sehr gut gewählt.Es passt perfekt zu dieser Geschichte.Für mich rundet es das brillante Werk ab.
Ich hatte viele spannende und unterhaltsame Lesestunden mit dieser Lektüre.Über ein weiteres gemeinsames Projekt der beiden Autorinnen würde ich mich sehr freuen.
Mordshass
Edith Nebel, 19. August 2019 (5/5)
Man hat’s ihm schon gesagt, dem indischstämmigen Stuttgarter Surendra Sinha, der in Friedrichshafen als Kriminalkommissar arbeitet: Seine Empathie ist seine Stärke, aber wenn er nicht aufpasst, kann sie auch sein Untergang sein.
Sieht ganz so aus, als sei es jetzt so weit. Sinha hat sich im Dienst zu einer Eigenmächtigkeit hinreißen lassen und ist beurlaubt worden. Jetzt ist er bei seinen Eltern in Waiblingen untergekrochen, was wenigstens ein Gutes hat: Er trifft dort die indische Studentin Vidya Kapoor. Diese junge Frau wird zu einem Lichtblick in seinem derzeit recht chaotischen Leben. Doch der nächste Schicksalsschlag folgt auf dem Fuße: Vidya wird Opfer eines Gewaltverbrechens.
Ein Kommissar unter Mordverdacht
Der Täter wird aufgrund seiner DNS schnell identifiziert: Es ist der Serienvergewaltiger Pierre Meyer, dem Sinha mal zu einer mehrjährigen Haftstrafe verholfen hat. War Vidya also kein Zufallsopfer, sondern ein Teil von Meyers Racheplan? Das wird Sinha nie erfahren, denn als er zur Erinnerung noch einmal die Wege abgeht, die mit Vidya gegangen ist, findet er den Täter – ermordet.
In den Augen von Kriminalkommissar Malte Jacobsen (45) von der Kripo in Waiblingen kann das kein Zufall sein. Für ihn ist der smarte Kollege aus Friedrichshafen der Hauptverdächtige. Und je deutlicher wird, dass seine Kollegin Melanie Brendel (35) anderer Meinung ist, desto mehr schießt er sich auf Sinha ein. Und das nicht nur aus beruflicher Eitelkeit: Ein Schuss Eifersucht ist auch mit dabei. Seit drei Jahren arbeitet Jacobsen mit Melanie und nie hat er die Zähne auseinandergekriegt um ihr zu sagen, dass er sich mit ihr mehr als eine berufliche Beziehung wünscht. Jetzt macht es ihn wahnsinnig, dass Melanie einen so attraktiven Gesprächspartner für ihre Indien-Begeisterung gefunden hat.
Dass Sinha um die ermordete Studentin trauert und gar kein Interesse daran hat, ihm Melanie auszuspannen, kapiert er nicht. Was Surendra Sinha an Einfühlungsvermögen zu viel hat, hat der Kommissar aus dem hohen Norden offenbar zu wenig. Außer seiner Schwester und Melanie hat es auch noch kein menschliches Wesen länger mit ihm ausgehalten. Seine Exfrau nicht und seine früheren Kollegen auch nicht. Das will er natürlich nicht wahr haben.
Ermittlungen in eigener Sache
Durch einen Unfall – ja, die Tücken der schwäbischen Kehrwoche! – ist Jacobsen erst einmal außer Gefecht gesetzt und dann zum Innendienst verdonnert. Hilflos muss er zusehen, wie Melanie sich mit dem illegal in eigener Sache ermittelnden Kommissar Sinha zusammentut und Pierre Meyers Vergangenheit durchleuchtet. Nicht nur Sinha hätte Grund gehabt, sich an Meyer zu rächen, auch seine früheren Vergewaltigungsopfer und deren Angehörige, deren Leben nachhaltig zerstört worden ist, kommen in Frage. Die beiden Polizisten klappern alle ab, deren sie habhaft werden können. Aber kennen sie überhaupt alle Opfer?
Malte Jacobsen verfolgt, zunächst halbherzig, eine ganz andere Spur …
Gefährliche Alleingänge
Als Jacobsen seiner Melanie aus einem nichtigen Anlass eine furchtbar peinliche Eifersuchtsszene macht, kommt es zwischen den beiden zum Bruch. (Jacobsen kann von Glück sagen, dass kein Kieferbruch daraus geworden ist!) Sie reden nicht mehr miteinander und jeder ermittelt für sich alleine. Der fehlende Austausch ist den Ermittlungsfortschritten nicht eben zuträglich – und gefährlich sind solche Alleingänge obendrein. Wie soll man seinem Kollegen/seiner Kollegin helfen, wenn man nicht weiß, was er/sie vor hat und wo er/sie steckt? Dass sie sich mit ihren kleinlichen Streitereien keinen Gefallen getan haben, bekommen die beiden Ermittler bald schmerzhaft zu spüren.
Wer die Krimireihen der beiden Autorinnen kennt, wird sich schon denken, dass Ingrid Zellner ihren Serienhelden Surendra Sinha nicht als Mörder an diesen Crossover-Band ausgeliehen hat. Sie braucht ihn ja wieder als Kommissar. Zweifellos sprechen hier eine Reihe Indizien gegen ihn und die Kollegen aus Waiblingen haben allen Grund, ihm ordentlich auf den Zahn zu fühlen. Hauptverdächtiger ist er nur in den Augen des verblendeten Malte Jacobsen. Die Frage ist, ob der sich wieder einkriegt oder ob er es wirklich schafft, seinem vermeintlichen Rivalen etwas anzuhängen, während der wahre Mörder weiter frei rumläuft. Zuzutrauen wäre es ihm. Sein Ruf kommt schließlich nicht von ungefähr.
Die Sache mit der professionellen Distanz
Malte Jacobsen kommt recht sympathisch rüber, solange für ihn nichts auf dem Spiel steht. Im Umgang mit seiner Schwester und deren Familie ist er ein ganz normaler Kerl, den das Leben ein bisschen zerzaust hat. Liebenswert und fürsorglich ist er, wenn es um seinen Ziehsohn Lukas von Weyen geht, der ihm in seinem ersten Waiblinger Fall „zugelaufen“ ist. Aber sobald jemand oder etwas seinem Ziel im Weg steht, wird er offenbar zur rasenden Wildsau, die blindwütig alles niederwalzt. Das ist ziemlich beängstigend und es hat nicht den Anschein, als könne er dieses Verhalten kontrollieren. Ich weiß nicht, welche Schwachstelle gefährlicher ist: Malte Jacobsens verbissene Sturheit oder Surendra Sinhas übermäßiges Einfühlungsvermögen. Die professionelle Distanz verlieren dadurch beide.
Berührend sind in diesem Krimi die Schicksale der Gewaltopfer. Im Zuge der Ermittlungen kommt ans Licht, welche verheerenden Folgen die Taten des Pierre Meyer auf die vergewaltigten Frauen und auf ihr gesamtes persönliches Umfeld hatten.
Spannend, nachvollziehbar und tragisch
Am Schluss gibt’s rund um die Familie M. doch ziemlich viele Zufälle. So klein, dass jeder jedem über den Weg läuft, ist Waiblingen nicht. Aber die Geschichte ist spannend, nachvollziehbar – und tragisch.
Sollten die Kommissare aus Friedrichshafen und Waiblingen wieder ermitteln, egal ob getrennt oder in einem Crossover-Team, bin ich auf jeden Fall wieder dabei. Ich hoffe, dass Malte Jacobsen bis dahin von seinem Egotrip wieder runter ist und dass das Schicksal in Gestalt des Autorinnenteams dem Kommissar Sinha nicht wieder so übel mitspielt! Nur gut, dass seine super-emotionale Mutter nicht alles mitgekriegt hat!
Und wer passt eigentlich in Friedrichshafen künftig auf die Katze auf, wenn ihr Dosenöffner dauernd unterwegs ist?
Kriminalkommissar Sinha unter Mordverdacht
Lesewunder, 20. August 2019 (4/5)
In Waiblingen wird eine indische Studentin vergewaltigt und umgebracht. Kurz darauf ist der mutmaßliche Mörder ebenfalls tot. Kriminalkommissar Sinha, auf Besuch in Waiblingen bei seinen Eltern, gerät unter Mordverdacht, da er beide Opfer kannte. Der Waiblinger Kommissar Jacobsen glaubt, dass Sinha den Mord aus Rache für den Tod an der Studentin begangen hat. Sinha versucht deshalb auf eigene Faust, seine Unschuld zu beweisen, während Jacobsen alles daran setzt, Sinha als Täter zu überführen.
Der Krimi hat mir aus verschiedenen Gründen sehr gut gefallen. Zum einem fand ich, dass der eher beschauliche Erzählstil perfekt zur schwäbischen Umgebung passt. Dazu gehören auch gelegentliche Dialoge auf schwäbisch. Meine Aufmerksamkeit wurde von zwei Schwerpunkten des Romans gefangen genommen. Da ist die Ermittlung im Mordfall des Vergewaltigers. Hierzu müssen die Waiblinger Kommissare ehemalige Opfer befragen. Dabei arbeiten die Autorinnen einfühlsam, aber deshalb nicht weniger drastisch heraus, was ein sexueller Übergriff für die Opfer und deren Familien bedeutet. Der andere Schwerpunkt war die Rivalität zwischen Sinha und Jacobsen, die in einem regelrechten Showdown gipfelt. Das alles zusammen hat in meinen Augen einen sehr spannenden und unterhaltsamen Krimi mit Lokalkolorit ergeben. Die Auflösung des Falles hat dann nochmals einen dramatischen Höhepunkt gesetzt und danach konnte ich das Buch zufrieden zur Seite legen mit der stillen Hoffnung einem der beiden Protagonisten bald wieder zu treffen.
Ein sehr gelungener Krimi!
tessa28, 21. August 2019 (5/5)
Cover und Titel machen gleich schon neugierig. Wer hatte hier einen Mordshass auf wen? Wie ist die Hintergrundgeschichte?
Mir hat das Buch rundum gefallen. Der Schreibstil lässt sich sehr angenehm lesen und ist durchsetzt von kleinen Szenen, die in Dialekt geschrieben wurden, was das Buch noch authentischer macht. Das Buch Beginnt gleich schon spannend mit den beiden Morden und bleibt es auch bis zum Ende. Trotzdem wird hier nicht nur die Ermittlungsarbeit thematisiert. Es stehen vor allem auch die Charaktere und deren Gefühle im Mittelpunkt. Die Ermittlungsarbeit kommt allerdings auch nicht zu kurz. Ich selber habe zum Beispiel die ganze Zeit mitgerätselt, wer der Täter ist und meine eigenen Vermutungen angestellt.
Die Charaktere selber sind sehr gut ausgearbeitet, man kann mit ihnen mitfühlen und sie wachsen einem schnell ans Herz.
Fazit: Insgesamt handelt es sich bei „Mordshass“ um einen mitreißenden Krimi, der nicht bloß durch einen spannenden Kriminalfall glänzt, sondern auch das Leben der Ermittler näher beleuchtet. Alles in allem ein sehr gelungenes Buch der Beiden Autorinnen. Ich würde gerne mehr davon lesen!
Dieses Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.
Spannende Begegnung zweier eigenwilliger Ermittler
EmiliAna, 21. August 2019 (5/5)
Was geschieht, wenn sich die jeweiligen Ermittler der beiden Autorinnen zufällig beim Auffinden einer Leiche in den frühen Morgenstunden begegnen? Schließen sie sich kollegial zusammen, um gemeinsam nach dem Mörder zu suchen und um den Fall schnellstmöglich aufzuklären?
Weit gefehlt! Sie sind sich zunächst herzlich unsympathisch, was sich bei Simone Dorras Kommissar Malte Jacobsen von der Kripo Waiblingen sehr bald zu einer irrationalen Abneigung steigert, nachdem er sich in den Gedanken festgebissen hat, dass Ingrid Zellners Ermittler, der höfliche und äußerst empathische Surendra Sinha, Kriminalhauptkommissar mit indischen Wurzeln aus Friedrichshafen, den Mann, den er da bei einem morgendlichen Spaziergang am Ufer der Rems gefunden hat, umgebracht hat.
Grund genug hätte er gewiss, denn bei dem Toten handelt es sich um einen gerade aus der Haft entlassenen brutalen Frauenschänder, der nicht nur seine Gefängnisstrafe eben jenem Sinha zu verdanken hat, sondern darüberhinaus wenige Stunden vorher die junge Inderin Vidya, die Frau, die Sinha liebte, vergewaltigt und kaltblütig ermordet hatte. Dass er sich damit an dem jungen Inder rächen wollte, ist nur allzu offensichtlich!
Für Malte Jacobsen ist es eine logische Schlussfolgerung, dass Sinha seinerseits daraufhin kurzerhand das Gesetz in seine eigenen Hände genommen hat - eine Möglichkeit sich zu irren kommt ihm nicht in den Sinn, was ganz und gar untypisch ist für den normalerweise gelassenen und reflektierten Jacobsen, der auf seine Weise ebenso empathisch ist wie sein Konkurrent Sinha!
Und ebenda liegt das Problem! Nicht als Kollegen betrachtet er den Kommissar aus Friedrichshafen, der derzeit wegen interner Ermittlungen gegen ihn beurlaubt ist und jetzt mit unerwünschten eigenen Nachforschungen beginnt, um sich von dem Mordverdacht reinzuwaschen, sondern als Gegner, als Konkurrenten um die Gunst von Jacobsens Kollegin Melanie Brendel, in die er seit Jahren verliebt ist. Blind vor völlig unbegründeter Eifersucht versteigt er sich in seine schon sehr rasch nicht mehr haltbare Theorie, sein Zorn wächst und, nicht mehr Herr seiner Emotionen, greift er sowohl Sinha als auch Melanie auf eine so unangemessene und beleidigende Weise an, dass mehr als nur ein wenig Porzellan zerschlagen wird! Und ob das jemals zu kitten sein wird?
Bald schon von Schuld- und Reuegefühlen und unbändiger Scham geradezu zermürbt, hat Jacobsen jedoch noch diesen verflixten Fall zu lösen, in dem er einfach nicht voranzukommen scheint. Seine Ermittlungen gestalten sich zäh, denn gar viele Frauen hätten Grund genug gehabt, ihren einstigen Peiniger, der durch seine Untaten ihr Leben nachhaltig beeinflusst oder gar zerstört hat, was dieser Roman dem Leser eindringlich vor Augen führt, ins Jenseits zu verhelfen.
Anfängliche Spuren führen jedoch ins Nichts - bis Jacobsen schließlich, mit unerwarteter Hilfe von Seiten Melanies und des verhassten Sinhas, der dank Freund Zufall gleich zweimal zur rechten Zeit am rechten Ort ist, direkt auf die Lösung, die so überraschend wie logisch ist, gestoßen wird....
Wie alle Romane und Krimis des Autorinnenduos, ob gemeinsam oder unabhängig voneinander geschrieben, muss man auch den "Remstalkrimi" als eher ungewöhnlich, keineswegs, und wohltuenderweise, dem Mainstream entsprechend bezeichnen. In ihren Romanen stimmt einfach alles - jeweils hervorragend ausgearbeitete und logisch nachvollziehbare und gleichzeitig emotional berührende Handlungen, keine das Lesen erschwerende Gedankensprünge, keine eingestreuten kryptischen Andeutungen, auf die es nie eine Antwort gibt.
Dazu noch bedienen sie sich einer sehr geschmeidigen, gewandten, wunderbar ausformulierten Sprache, die so angenehm zu lesen ist, dass sie jedem Leser über die Handlung hinaus zusätzlichen Genuss bereiten muss, und mit deren Hilfe sie Stimmungen einfangen und eine der Handlung angemessene Atmosphäre zu erzeugen wissen.
Worin Simone Dorra und Ingrid Zellner aber wahre Meisterinnen sind, ist die Erschaffung vielschichtiger, tiefgründiger, immer anrührender, nie indifferent lassender Charaktere!
Und "Mordshass" lebt in der Tat von seinen Protagonisten, ohne dass der Leser dabei das Gefühl hat, dass die Kriminalhandlung zu kurz käme, wiewohl sie nicht im Vordergrund steht. Vortrefflich gelingt es den Autorinnen, sie dem Leser so nahe zu bringen, dass man unwillkürlich und wie selbstverständlich das Gefühl bekommt, sie nicht nur schon lange zu kennen, sondern ihnen direkt gegenüberzustehen. Sie sind vorallem eines: äußerst menschlich! Sie zeigen Schwächen und Stärken, reagieren mal rational, mal komplett irrational, wie wir alle eben! Dabei aber haben sie ungeahnte Tiefe und Format, sind komplex und dadurch spannend und interessant.
Weit davon entfernt bloße Schattengestalten zu sein, die man nach dem Lesen rasch wieder vergisst, sind Ingrid Zellners und Simone Dorras Charaktere einprägsam und unvergesslich, so dass man sich unbedingt ein Wiedersehen mit ihnen erhofft....
Sehr spannend
SteffiGluecklederer, 24. August 2019 (5/5)
Vidya Kapoor wird er vergewaltigt und dann ermordet, aber der Verdächtige ist wenig später selbst tot. Die Ermittlungen beginnen. Ich fand den Krimi von Anfang an sehr spannend. Durch den schönen Schreibstil ist man gleich mitten im Geschehen drin. Der Fall ist originell und anders und die Figuren fand ich interessant, teilweise undurchsichtig und fesselnd. Die einige geschickte Wendungen konnte die Spannung bis zum Ende hin erhalten bleiben. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und kann das Buch nur empfehlen.
Mordshass
Martinas Buchwelten, 25. August 2019 (4,5/5)
Mein zweites Buch des Autorenduos Simone Dorra und Ingrid Zellner. Das letzte Mal habe ich den tollen Liebesroman "Kuckuckssohn" gelesen, diesmal ist es ein Krimi...eigentlich DAS Genre, welches die beiden Autorinnen für sich beanspruchen. Von Simone Dorra habe ich noch keinen Krimi gelesen, aber Ingrid Zellners "Adlerschanze" hat von mir glatte 5 Sterne bekommen!
In diesem habe ich auch die Bekanntschaft des äußerst sympathischen indischstämmigen Kommissar Surendra Sinha gemacht. Zurzeit verbringt er seine Tage allerdings bei seinen Eltern in Waiblingen, da er wegen interner Ermittlungen in Friedrichshafen beurlaubt ist. Während Sinha praktisch die Zeit totschlägt, finden seine Kollegen der hiesigen Polizei die Leiche einer jungen indischen Studentin am Flussufer. Sie wurde missbraucht und anschließend getötet. Nur kurze Zeit später wird ein weiterer Tote gefunden und diesen findet ausgerechnet Surendra bei seinem Morgenspaziergang. Laut DNA ist es der Mörder der jungen Frau und ein Altbekannter von Sinha: Pierre Meyer. Dieser ist erst vor kurzem aus dem Gefängnis entlassen worden, wo er wegen diverser Verwaltigungsdelikte eingessen hat. Sinha war maßgeblich daran beteiligt, dass er verhaftet wurde und Meyer hat ihm daraufhin Rache geschworen. Nun ist er tot und Sinha wird zum Hauptverdächtigen, denn die tote Studentin lebte im Haus seiner Eltern. Für den Ermittler der Waiblinger Polizei, Malte Jacobsen, ist die Sache klar: Sinha ist der Täter....
Simone Dorra und Ingrid Zellner haben in ihrem ersten gemeinsamen Krimi ihre jeweiligen Ermittler zusammengeführt. Eigentlich wäre es logisch, dass Sinha und Malte zusammenarbeiten und gegenseitig Informationen austauschen, um den Täter schneller zu finden. Jedoch sind sich die beiden Männer von Anfang an nicht wirklich sympathisch. Malte beginnt sich regelrecht in den Fall zu verbeißen und sieht einzig Sinha als Verdächtigen. Für ihn passen die Fakten einfach zusammen. Seine Kollegin Melanie Brendel sieht das ganz anders und versteht ihren Kollegen überhaupt nicht mehr. Dadurch gestalten sich die Ermittlungen schwierig. Durch Maltes Eifersucht und unkollegiale Art behindert er zusätzlich die Nachforschungen. Deswegen begibt sich Melanie alleine auf die Spur der ehemaligen Opfer von Meyer, die er vergewaltigt hat und die überlebt haben. Die Zahl der Frauen ist alles andere als klein und so verspürt man als Leser auch keinerlei Mitleid mit dem Toten - im Gegenteil! Melanie erkennt, dass nach all den Jahren die Opfer noch immer sehr darunter leiden und oftmals verantwortlich für die Tat gemacht wurden. Dies hat tiefe Spuren hinterlassen.
Mit viel Sensibilität sprechen die beiden Autorinnen das Thema Vergewaltigung an. Sie zeigen dabei auch auf, dass auch noch heute oft die Meinung herrscht, Frauen seien mit ihrer "aufreizenden Kleidung" oder durch ausgehen am Abend selbst Schuld daran. Aussagen, die einem sprachlos machen, aber leider die Realität sind.
Dem Privatleben der Ermittler wird viel Raum gegeben, wobei die Krimihandlung aber nicht zu kurz kommt. Trotzdem nahm sie mir teilweise ein bisschen zu viel Platz ein.
Das Ende punktet mit einem klassischen Showdown, dessen Auflösung mich überraschen konnte.
Die lebendige und fesselnde Erzählweise der beiden Autorinnen ließ mich auch diesen Krimi wieder in einem Rutsch durchlesen. Die Figuren sind lebendig, vielschichtig und jenseits jeder schwarz-weiß Malerei.
Die Emotionen der drei Kommissare wurden sehr bildhaft beschrieben und ich habe mit jeden von ihnen richtig mitgefühlt. Eigentlich lebt der Krimi neben der Spannung und einigen überraschenden Wendungen vorallem von seinen großartig gezeichneten Protaginisten.
Die wunderbaren Beschreibungen der indischen Köstlichkeiten mit denen Sinhas Mutter ihren Sohn und auch Melanie verwöhnt, ließen mir das Wasser im Mund zusammenlaufen. So kommt neben dem vorhandenden Lokalkolorit auch ein Hauch von Exotik dazu.
Am Ende des Buches befindet sich ein Glossar mit den Übersetzungen zu den benutzen französischen, schwäbischen und bayrischen Wörtern und Sätzen.
Fazit: Auch "Mordshass" hat mich wieder überzeugt und ich finde die Idee der beiden Autorinnen ihre jeweiligen Kommissare gemeinsam ermitteln zu lassen richtig gut. Gerne würde ich noch weitere Krimis in diesem Format lesen. Sowohl Ingrid Zellner, als auch Simone Dorra stehen von nun an auf meiner MUST READ Leseliste, wenn es um Krimis geht!
Toller Regionalkrimi mit einem großartigen Ermittlerteam
zessi79, 26. August 2019 (5/5)
Bei diesem Krimi handelt es sich um eine Zusammenarbeit der beiden Schriftstellerinnen Ingrid Zellner (Surendra Sinha) und Simone Dorra (Malte Jacobsen und Melanie Brendel). Surendra Sinha habe ich schon bei dem Buch "Adlerschanze" kennengelernt und fand ihn super. Also musste ich dieses Buch unbedingt lesen, zumal ich die Idee von zwei Autoren unglaublich spannend fand.
Und ich muss sagen, ich wurde nicht enttäuscht. Das Buch war super spannend und hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Der Schreibstil ist flüssig und die Seiten fliegen nur so beim Lesen. Surendra Sinha ist einfach ein toller, sympathischer Typ, ich habe mich gleich wieder wohlgefühlt beim Lesen. Auch Malte Jacobsen und Melanie Brendel waren mir gleich sympathisch, auch wenn Malte zumindest zu Beginn manchmal komisch reagiert hat. Aber das musste so sein und machte ihn für mich im Nachhinein nur noch sympathischer.
Der Fall an sich war spannend und abwechslungsreich und ich wollte immer weiterlesen. Ich habe versucht mitzuraten, wer hier der Mörder sein könnte. Aufgrund zahlreicher Wendungen kam ich natürlich nicht darauf, wer der Mörder war. Aber alles wurde absolut logisch und restlos aufgeklärt. Hat mir super gefallen.
Wenn ich etwas Negatives zu dem Buch sagen muss, dann kann ich nur sagen, dass es einige Zufälle in der Geschichte gab, die für mich zu unrealistisch waren. Aber sie haben in die Geschichte gepasst und es ist ja auch eine Geschichte, daher darf sowas auch sein. Also wäre das schon wieder "motzen auf hohem Niveau".
Ich fand das Buch großartig und würde sehr, sehr gerne noch weitere Bücher über die drei Ermittler lesen. Bis dahin werde ich die vorherigen Bücher der beiden Autorinnen lesen und freue mich schon jetzt darauf.
Fazit: Toller Regionalkrimi mit einem großartigen Ermittlerteam.
Mordshass
TVSC's kleine Welt, 27. August 2019 (5/5)
Das Waiblinger Ermittlerteam trift auf den Friedrichshafener Kriminalkommissar und die Mordermittlungen führen dazu, dass man weit weg ist vom gemeinsamen Ermitteln. Ein interessanter Fall, ein überraschender Täter und zwei Autorinnen, die ihre Ermittler aufeinander los lassen. Eine gelungene Zusammenarbeit.
Inhalt: Der Friedrichshafener Kriminalkommissar Surendra Sinha ist vom Dienst beurlaubt bei seinen Eltern in Waiblingen, als dort eine junge Studentin indischer Abstammung ermordet wird. Die Kommissare Malte Jacobsen und Melanie Brendel ermitteln und stellen schnell fest, dass Surendra sie persönlich kannte. Die Ermittlungen gegen ihn laufen an, als wenig später ein weiterer Mord geschieht, selbst wenn Melanie nicht wirklich an seine Schuld glaubt. Wird er seine Unschuld beweisen können, oder wird ihm ein alter Fall, bei dem er einen Fehler begangen hat, zum Verhängnis.
Cover: Die geballte Faust passt zum Titel und Inhalt des Krimis. Sehr ausdrucksstark, auch wenn der regionale Bezug fehlt.
Setting und Stil: Der Krimi spielt in Waiblingen, im schönen Remstal und ist mit reichlich Lokalkolorit ausgestattet. Auch wenn der ehemalige Hamburger Ermittler Malte schon mal mit einem Franzbrötchen belohnt wird, so herrscht ansonsten doch eher die für die Gegend spezifischen Köstlichkeiten und Bewohner vor. Die Zusammenarbeit der beiden Autorinnen ist hervorragend gelungen, beide können die Besonderheiten ihrer Ermittler unterbringen und sie im gemeinsamen Agieren glänzen lassen.
Dadurch, dass Surendra und die beiden anderen eher auf gegensätzlichen Seiten wiederfinden, sind ihre Abschnitte oft getrennt, wobei die gemeinsame Zeit immer mehr wird. So folgen wir auch allen dreien bei ihren Ermittlungen und erfahren vieles über ihre privaten Hintergründe.
Charaktere: Es fällt nicht schwer, Surendra Sinha ins Herz zu schließen, seine gelassene indische Art mit Sachen umzugehen und die Tatsache, dass er im Gegensatz zu Malte nur schwer aus der Haut fährt, macht ihn zu meinem Favoriten, auch wenn die Vorwürfe gegen ihn ziemlich schwer wiegen.
Genau das Gegenteil ist Malte, der zumindest in diesem Fall alles daran setzt, Sympathiepunkte zu verschenken. Auch wenn man nachvollziehen kann, was ihn dazu bewegt, so ist es doch eher so, dass man ihm gerne einen gewaltigen Tritt in den Hintern versetzen möchte.
Zwischen ihnen steht Melanie, die mit ihrem Bauchgefühl und ihren rationalen Einschätzungen ziemlich ins Schwarze trifft, was ihr im Endeffekt aber auch einigen Ärger einbringt.
Insgesamt habe ich das Zusammenspiel des Trios sehr gerne verfolgt und hoffe, dass sie wieder aufeinander treffen werden.
Der Fall, die Ermordeten und der bis zur letzten Sekunde unbekannte Täter sind eine angemessene Herausforderung für die Ermittler, die sie, ihre Vorgesetzten und die beteiligten Familien an die Grenze führt.
Geschichte: Ein kleiner Fehler im Arbeitsleben, der sich rächt und Surendra zum möglichen Täter macht, anstatt es ihm zu ermöglichen, aktiv bei den Ermittlungen mitzuhelfen. Trotzdem kreuzen sich die Wege der Kommisare häufig und während die Spannung zwischen ihnen steigt, führen die Ermittlungen schließlich doch zum Ziel. Eine tolle Kriminalgeschichte, die viel Raum für die Ermittler lässt, ohne dass der Fall aus den Augen verloren geht.
Fazit: Die Zusammenarbeit von Simone Dorra und Ingrid Zellner und ihren Ermittlern hat mir sehr gut gefallen und ich hoffe, dass dies nicht das letzte Mal sein wird. Die Charaktere sind sehr gelungen und ich kann nur empfehlen, sich auch mit den anderen Büchern der Autorinnen zu beschäftigen. Ein spannender, außergewöhnlicher Fall erwartet die Liebhaber von Regionalkrimis, denen nebenbei noch das Remstal und seine Bewohner näher gebracht werden. Ein Krimi, den ich rundum empfehlen kann!
Wer hat hier auf wen solch einen Mordshass?
Jeanette_Lube, 31. August 2019 (5/5)
Vidya Kapoor, indische Studentin, wird in Waiblingen vergewaltigt und ermordet. Wenig später wird der mutmaßliche Täter ebenfalls tot aufgefunden und zwar von Surendra Sinha, Kriminalkommissar indischer Abstammung aus Friedrichshafen. Malte Jacobsen, Kommissar von der Waiblinger Kripo erfährt, dass die Studentin Sinhas Freundin war und ihr Mörder mit Sinha eine alte Rechnung offen gehabt hat, Nun fragt sich Jacobsen, ob sein Kollege womöglich zur Selbstjustiz gegriffen hat.
Also, die beiden Autorinnen Simone Dorra und Ingid Zellner haben hier einen wirklich spannenden und aufregenden Krimi geschrieben. Der Schreibstil gefällt mir supergut und ich war sofort in der Handlung. Der Kommissar Sinha gerät hier komplett unter Verdacht und wenn ihr wirklich wissen wollt, ob er der Täter war, dann lest es doch einfach selbst. Ich fand es richtig gut, wie hier die Fährten ausgelegt waren, sodass die Spannung von Anfang bis zum Ende anhielt und sich dann am Ende ins Unermessliche steigerte. Ich konnte diesen Krimi nicht mehr aus den Händen legen, so sehr hat mich die Handlung hier gefesselt. Ich möchte noch mehr von Malte und seiner Kollegin Melanie und auch von Sinha erfahren und lesen und hoffe sehr, dass es noch weiter Fälle geben wird mit diesen Ermittlern. Ich emfehle es allen Krimi-Fans auf jeden Fall weiter, spannend, aufregend und fesselnd, so müssen gute Krimis sein! Danke für dieses Leseerlebnis!
Ein Kommissar unter Verdacht...
dreamlady66, 7. September 2019 (4/5)
Der Krimi beginnt gleich mit zwei Mordfällen und nimmt zudem immer mehr an Fahrt auf, ebenso wird er sehr persönlich...was für eine Intensität!
Ihr Schreibstil ist leicht und flüssig.
Die Protagonisten sind authentisch beschrieben.
Viele Schauplätze wurden gut dargestellt, so dass man sich das Geschehen so besser vorstellen konnte.
Auch Wendungen, die unvorhersehbar waren, brachten Spannung und Interessantes zutage.
Alles in allem eine Mischung aus Ermittlungen und dem Privatleben der Protagonisten.
Dem genialen Autorinnen-Duo ist es gelungen, einen sehr spannenden und ebenso unterhaltsamen Regionalkrimi zu schreiben, mit viel Fachwissen aber auch Liebe zum Detail, was mir einfach gut gefiel.
Ich spreche hierfür ine unbedingte Leseempfehlung aus und vergebe gerne 4*, nicht nur für Schwaben bestens geeignet.
Wieso ausgerechnet Waiblingen?
Frisch vom Stapel, 15. September 2019
Der Fall scheint klar. Die Leiche der jungen Inderin, die unter der Brücke beim Beinsteiner Torturm an der Rems gefunden wird, ist mit DNA-Spuren eines polizeibekannten Straftäters übersät, der bereits wegen schwerer Vergewaltigung im Gefängnis saß und vor kurzem entlassen wurde. Auffällig ist allerdings, dass der Täter bei bisherigen Straftaten immer gründlich vorbereitet vorging und stets bedacht war, keine Spuren zu hinterlassen. Und was führte ihn ausgerechnet nach Waiblingen, was suchte der im Remstal? Er selbst kann die Frage jedenfalls nicht mehr beantworten, wird er doch schon einen Tag später tot in der Waiblinger Altstadt gefunden. Am Tatort wird eine Person aufgegriffen, die mit beiden Mordopfern in Verbindung stand: ein Kripo-Kollege aus Friedrichshafen, der dem Waiblinger Ermittler-Duo Malte Jacobsen und Melanie Brendel gehörig verdächtig vorkommt …
Mordsmäßig spannender Remstal-Krimi.
Wenn Hass das Leben eines Menschen bestimmt
claudi-1963, 10. Dezember 2019 (4/5)
"Denn alles in der Welt hat seine Grenzen und von der Lieb´ zum Hass ist´s nur ein kleiner Schritt." (Johann Friedrich Bahrdt)
In der Rems-Murr Kreisstadt Waiblingen wird die 24-jährige indische Studentin Vidya Kapoor vergewaltigt und anschließend getötet. Schnell findet man heraus, dass der Täter Vergewaltiger Pierre Meyer aus Konstanz ist, den man vor Kurzem erst aus der Haft entlassen hat. Als man wenig später Meyer tot auffindet und man den Zeugen Surendra Sinha befragt, wirkt er für Kommissar Malte Jacobsen schon sehr verdächtig. Den Surendra Sinha ist zwar ebenfalls Kripobeamte in Friedrichshafen, allerdings kannte er Meyer und zudem war er mit Vidya Kapoor so gut wie verlobt. Darum konnte es gut sein, dass der Kollege sich an Meyer für den Tod von Vidya gerächt hat. Doch Maltes Kollegin Melanie Brendel ist da ganz anderer Ansicht, sie kann sich nicht vorstellen, das Surendra sich an dem Täter Vidyas gerächt hat. Sie hat viel mehr den Verdacht, dass Meyer ein neues Opfer belästigt, das sich gewehrt hatte oder das ein ehemaliges Opfer sich an ihm gerächte hat. Das Meyer herzkrank war und er durch einen Elektroschocker verstirbt, könnte da reiner Zufall gewesen sein. Doch der Zwiespalt der Ermittler Jacobsen/Brendel bringt Unruhe in das Team, so das es sogar so weit kommt, das Malte alleine ermitteln muss.
Meine Meinung: Das etwas unscheinbare Cover zeigt eine wütende Faust, die für Rache stehen könnte. Für mich war es das erste Buch des Autorinnenduos, das mich deshalb interessiert hat, da ich aus der Nähe Waiblingens komme. Der Schreibstil war lebendig, teils unterhaltsam doch leider fehlte dieses Buch zum größten Teil die Spannung. Was sicher auch daran lag, dass wir nun einen Täter suchen sollten, der einen Vergewaltiger und Mörder getötet hat. Aber es lag auch daran, das die Ermittlungen mehr durch die Probleme zwischen Malte und Melanie, der Eifersucht Jacobsen und der indischen Kultur beherrscht wurden. Dadurch wurden die Ermittlungen sehr oft in den Hintergrund gedrängt, was ich sehr schade empfand. Auch die gefundene Katze Saleti vom Tatort nahm bei manchen Kapiteln etwas zu viel Raum ein. Ich finde es ja schön, wenn man als Leser in das Privatleben und Umfeld der Ermittler mitgenommen wird. Doch wenn diese ein Buch bzw. dazu noch einen Krimi mehr ausfüllt, als das eigentliche Geschehen, dann ist es auch mir zu viel. Darum war mir das leider zu wenig Tiefe um den eigentlichen Tathergang, ich vermisste da ab und zu ein wenig die professionelle Kriminalarbeit. Lediglich in der Mitte und am Ende wurde es ein bisschen spannend so, das ich sah, das durchaus Qualität in den beiden Autorinnen steckt. Das Lokalkolorit hat mir natürlich besonders gefallen, da mir die Kreisstadt Waiblingen sehr bekannt ist und ich deshalb viele Stellen wiedererkannte. Die Charaktere haben ebenfalls Potenzial, um ein gutes Kripo-Duo zu sein. Im Gegenteil ich könnte mir sogar gut vorstellen, das sie jetzt als Trio funktionieren würden. Der reserviert, wortkarge, in sich gekehrte Malte Jacobsen, die smarte, aufgeschlossene, tolerante und sympathische Melanie und der ausgeglichene, charmante, kultivierte Surendra der gerne mal in seinem Job aus der Reihe tanzt, wären sicherlich gute Ermittler zusammen. Selbst wenn mich ein paar Dinge an dem Buch gestört haben, würde ich den beiden Autorinnen erneut eine Chance geben. Schon alleine deshalb, weil ich gerne einen weiteren Krimi aus Waiblingen lesen würde. Von mir gibt es 3 1/2 von 5 Sterne für dieses Buch.
Kommissar Sinha Surendra unter Verdacht
gudrunf, 1. September 2020 (5/5)
Kommissar Sinha Surendra wurde vom Dienst beurlaubt, da ein Verfahren gegen ihn läuft. Diese Zeit verbringt er bei seinen Eltern in Waiblingen. Doch auch dort kommt er nicht zur Ruhe, denn eine indische Studentin wird ermordet und Sinha gerät selbst unter Verdacht. Für Kommissar Malte Jacobsen steht Sinha ganz oben auf seiner Liste der Verdächtigen, denn Sinha hat den Mörder von der ermordeten Vidya (die ihm sehr ans Herz gewachsen ist), gefunden. Beging er Selbstjustiz?
Die Charaktere sind sehr gut gelungen und das Kopfkino hat gleich viel Arbeit. Der Schreibstil ist mitreißend und sehr spannend. Man fliegt nur so durch den Krimi. Den beiden Autorinnen ist es gelungen ihre beiden Kommissare in dem Krimi zu vereinen, auch wenn sie sich anfangs überhaupt nicht über den Weg getraut haben.
Ein Krimi voller Wärme, Humor und Spannung bis hin zu "Revierkämpfen" zweier Kommissare
Brifi, 7. September 2020 (5/5)
Das wunderbare Zusammenspiel beider Autorinnen zieht sich ganz harmonisch durch den Roman. Es ist bewundernswert, wie sich am Ende der gordische Knoten löst ohne die Spannung zu verlieren.
Die beiden Kommissare, nebst ihrer Kollegin wünschte ich mir als neues Tatort Trio. Es wäre doch eine interessante Mischung, welche man in diesem Buch schon zu spüren bekommt. Malte, mit norddeutschen Hintergrund ... Surendra, in Stuttgart geboren mit indischen Eltern und zur Vervollständigung Melanie, die zauberhafte Kollegin von Malte. Hoffentlich kommen die beiden Autorinnen auf die Idee die drei mal gemeinsam ermitteln zu lassen.
Das Buch war sehr spannend
Klara, 28. August 2022 (5/5)
"Ein Muss für alle Krimifans." (Lottewoess, 5/5)
"Ein Krimi, der alles hatte, um mich gut zu unterhalten. Eigenwillige Charaktere, Spannung und auch etwas zum Schmunzeln." (Buchwurm05, 5/5)
"Ich habe das Buch verschlungen." (Martina Hajjam)
"Spannend, aufregend und fesselnd - so müssen gute Krimis sein!" (Jeanette_Lube, 5/5)
"Hervorragende Zusammenarbeit der Autorinnen. Spannender Krimi, tolle Ermittler, reichlich Lokalkolorit und eine süße Minikatze." (utaechl, 5/5)
"Ein Krimi, der es in sich hat. Immer wieder stellen sich neue Fragen. So wird es immer spannender, als Leser rätsle ich und denke mir eine Lösung aus, um dann doch wieder alles über den Haufen werfen zu müssen. Lesevergnügen, wie ich es mir wünsche." (Gelinde, 5/5)
"Mit viel Fingerspitzengefühl gehen die Autorinnen das Thema Vergewaltigung an." (Gise, 5/5)
"Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es hat einen hohen Spannungsbogen, beschreibt ausführlich die konkreten Handlungsorte und lässt Raum für zwischenmenschliche Beziehungen." (mabuerele, 5/5)
"Worin Simone Dorra und Ingrid Zellner wahre Meisterinnen sind, ist die Erschaffung vielschichtiger, tiefgründiger, immer anrührender, nie indifferent lassender Charaktere!" (EmiliAna, 5/5)
"Ein toller Krimi, der auf alle Fälle mehr als Fünf Sterne verdient hätte." (Karmann67, 5/5)
"Sowohl Ingrid Zellner als auch Simone Dorra stehen von nun an auf meiner MUST READ Leseliste, wenn es um Krimis geht!" (tinstamp, 5/5)
"Mordshass ist der erste gemeinsame Krimi (von Dorra & Zellner) - und hoffentlich nicht der letzte. Denn die Geschichte ist gut erzählt, hat Lokalkolorit, ohne provinziell zu wirken, glaubwürdige Protagonisten - und einen Spannungsbogen, der den Leser bis zur letzten Seite zu fesseln vermag." (Schorndorfer Nachrichten)
"Wer das Autorinnenduo kennt, muss damit rechnen, dass den Leser einige überraschende Wendungen erwarten und es bis zur letzten Seite spannend bleibt." (Süddeutsche Zeitung)
"Dass zwei Autorinnen ihre Finger in einem Buch haben, das merkt man dem Remstalkrimi 'Mordshass' nicht an. Nirgends ist ein Stilbruch zu erkennen. Es ist ein Buch und eine Geschichte wie aus einem Guss. (...) Die Handlung entfaltet sich nach und nach vor dem inneren Auge des Lesers – und man mag das Buch nicht mehr aus der Hand legen." (Stuttgarter Zeitung)
24. Oktober 2019: Krimilesung zum Ende der Reihe "Waiblingen erfrischt" in der Buchhandlung Taube in Waiblingen:
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